NABU-Insektensommer

Auf der Mauer, auf der Lauer

Montag
05.08.2024, 13:40 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Wo lebt die kleine Wanze? Oder ist der Krabbler vielleicht doch ein Käfer? - noch bis zum 11. August kann beim NABU-Insektensommer alles gezählt werden, was sechs Beine hat...

Vom 2. bis 11. August findet die Hochsommerzählung vom NABU-Insektensommer statt. „Bei der Aktion kann alles gezählt werden, was sechs Beine hat. Die Daten können dann auf der NABU-Internetseite gemeldet werden“, sagt Ronald Bellstedt, ein Insektenexperte beim NABU Thüringen.

Die auffällig rot-schwarz gezeichnete Feuerwanze steht im Mittelpunkt der Entdeckungsfrage des diesjährigen Insektensommers. „Viele halten die Feuerwanze für einen Käfer, dabei gehört sie zur Familie der Wanzen. Im Gegensatz zu Käfern haben Wanzen zum Beispiel einen Saugrüssel, mit dem sie ihre Nahrung - Pflanzensäfte - aufnehmen, während Käfer Beißwerkzeuge haben, weil sie auch feste Nahrung fressen. Mit der diesjährigen Entdeckungsfrage zur Feuerwanze können Naturfreundinnen und Naturfreunde lernen, die Unterschiede zwischen Wanzen und Käfern zu bestimmen.“

Wohl bekannt und weit verbreitet: die Feuerwanze (Foto: Holger Rüdel) Wohl bekannt und weit verbreitet: die Feuerwanze (Foto: Holger Rüdel)


Beim NABU-Insektensommer können alle teilnehmen, Insekten kennenlernen, sie zählen und dem NABU melden. Mit der Aktion sollen Artenwissen vermittelt und Menschen anregt werden, sich mit der so wichtigen Tiergruppe zu beschäftigen. Ronald Bellstedt: „Unsere Insekten gehen seit Jahren stark zurück. Wir brauchen dringend mehr Menschen, die sich mit den Tieren beschäftigen und auskennen. Nur so können wir Insekten besser schützen.“

Wie funktioniert die Teilnahme am Insektensommer?
Wichtig fürs Mitmachen ist ein Blick in den Wetterbericht. Viele Insekten mögen es trocken und warm. Daher sollte man sich für die Zählung eine sonnige und möglichst windstille Stunde aussuchen. Bei Regen und Sturm suchen Feuerwanze und andere Sechsbeiner Schutz und sind kaum zu finden.

Haben sich Regen und Wind verzogen, geht es eine Stunde raus in die Natur mit Lupe, Stift und Block, um zu notieren, wie viele Käfer, Wanzen, Schmetterlinge, Bienen, Hummeln, Libellen, Heuschrecken und Co. gesehen wurden. Mitmachen geht fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich oder Bach.

Das Beobachtungsgebiet sollte nicht größer als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus sein. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter http://www.nabu-thueringen.de/insektensommer zu finden.