Auszubildende bleiben ihrem Betrieb treu

Mit insgesamt 1.515 neu eingetragenen Ausbildungsverträgen zwischen Januar und September 2023 verzeichnet die Handwerkskammer Erfurt einen Anstieg um 3,6 Prozent (+53 Neuverträge) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2022: 1.462 Verträge)...

Der Anteil von Neuverträgen durch ausländische Personen stieg im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel (33,3 Prozent). Im Vormonat August 2023 konnte ein noch beeindruckenderes Wachstum von 10 Prozent verzeichnet werden, was darauf hinweist, dass Betriebe und Auszubildenden sich in diesem Jahr frühzeitiger um die Besetzung ihrer Ausbildungsplätze gekümmert haben. Diese erhöhte Nachfrage hat zu einer Reduzierung der Nachvermittlungen in diesem Jahr geführt.

Mehr ausländische Auszubildende im regionalen Handwerk
Besonders ausgeprägt ist die Steigerung der Neuverträge mit ausländischen Auszubildenden um ein Drittel (33,3 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden 92 neue Ausbildungsverträge mit internationalen Auszubildenden abgeschlossen (2022: 69 Neuverträge). „Die Betriebe sind immer offener für Auszubildende und Fachkräfte aus dem Ausland. Mit Blick auf den deutschen Arbeitsmarkt ist die Integration unerlässlich und ein Baustein für die Zukunftsfähigkeit des Betriebs. Dies unterstreicht die Offenheit und Internationalität des Handwerks in Nord- und Mittelthüringen“, betont Stefan Lobenstein, Präsident der Handwerkskammer Erfurt.

Hohe Nachfrage im Elektro- und Metallhandwerk sowie in kaufmännischen Berufen
Der Zuwachs in absoluten Zahlen war vor allem in den Bereichen Elektro- und Metallhandwerk mit 62 zusätzlichen Verträgen sowie in kaufmännischen Berufen mit 42 neuen Verträgen besonders deutlich zu verzeichnen. Prozentual betrachtet verzeichneten vor allem Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk mit einem Anstieg von 52,8 Prozent (insgesamt 19 Verträge), Metallbauer mit einem Plus von 50 Prozent (insgesamt 12 Verträge) und Maurer mit einem Zuwachs von 45,8 Prozent (insgesamt 11 Verträge) die größten Steigerungen in der Ausbildung.
Dennoch gibt es weiterhin offene Stellen in bestimmten Berufen, insbesondere im KFZ-Handwerk, Elektrohandwerk, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Maler- und Lackiererhandwerk sowie im Metallbau. Die Handwerkskammer Erfurt arbeitet eng mit den Betrieben zusammen, um diese Stellen bestmöglich zu besetzen. Eine Herausforderung, die sich in diesem Jahr herauskristallisiert hat, ist die Abnahme der Betriebe mit Ausbildungsberechtigung. Im Vergleich zu 2022 gibt es 144 Betriebe weniger mit dieser Berechtigung, und es wurden 126 weniger aktiv ausbildende Betriebe gezählt.

Ausbildung startet auch im Herbst
Bis in den Herbst hinein können Jugendliche mit einer Ausbildung im Handwerk durchstarten. „Der Einstieg in das laufende Ausbildungsjahr ist auch im Oktober und November durch die Nachvermittlung weiterhin möglich. In der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Erfurt und im Lehrstellenradar des Handwerks finden Jugendliche unzählige freie Ausbildungsplätze“, ermutigt Stefan Lobenstein. Auch die Unterstützungsangebote der Kammer stehen nach wie vor zur Verfügung: Darunter die Ausbildungsberatung sowie die Berufsberaterinnen und -berater der „Passgenauen Besetzung". Von ihnen erhalten Jugendliche Unterstützung bei der Suche nach dem passenden Ausbildungsplatz, können in Kontakt mit Ausbildungsbetrieben treten und sich über Möglichkeiten zur begleitenden Förderung während der Ausbildung informieren.