Der THC zieht in die Gruppenphase der EHF European League ein

Ziel erreicht und wieder gewonnen

Sonntag
11.12.2022, 17:57 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Thüringer HC zieht nach dem 35:30 (16:15)-Heimspielsieg gegen den schwedischen Meister IK Sävehof in die Gruppenphase der EHF European League ein. Der Grundstein wurde bereits im Hinspiel gelegt und mit dem Sieg im Heimspiel untermauert...

Auf der linken Außenposition zeigte Johanna Stückschläder mit drei Toren ihr Können. (Foto: Steffen Prößdorf/Stepro) Auf der linken Außenposition zeigte Johanna Stückschläder mit drei Toren ihr Können. (Foto: Steffen Prößdorf/Stepro)

Die Zuschauer sahen eine temporeiche Begegnung mit stark agierenden Abwehrreihen. Die Torhüterinnen parierten auf hohem Niveau. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung in allen Situationen gewann der Thüringer Handball Club auch in dieser Höhe verdient. Beste Werferin des THC war Nathalie Hendrikse mit acht Treffern. Für das schwedische Team traf Frida Rosell sieben Mal.

Aus dem Hinspiel nahm der Thüringer HC einen Achttorevorsprung mit in das Rückspiel gegen IK Sävehof. Schon die ersten beiden Angriffe der Gäste entschärfte Irma Schjött. Der erste Treffer ging auf das Konto der Gastgeberinnen. Ein Wurf auf das leere Tor der Schwedinnen ging leider vom Pfosten ins Toraus. Die Gäste zeigten, dass sie die Niederlage vom vergangenen Wochenende gut verkraftet haben und kämpften über das gesamte Spiel variantenreich um jede sich bietende Torchance. Sie übernahmen die Führung und legten vor, der THC blieb dran und hatte auf jeden Treffer die passende Antwort. In der 7. Spielminute stand ein 4:4 auf der Anzeigetafel. Mit schnellen Toren übernahm der THC wieder die Führung. Beim 7:4 die erste Auszeit der Gäste, Andreas Wallin zog die grüne Karte. In der 11. Minute parierte Johanna Bundsen sehenswert und verhinderte den achten Treffer. Beide Teams spielten auf Tempo. Immer wieder wurde das schnelle Umkehrspiel aus der Abwehr in den Angriff gesucht. Sävehof blieb dran und glich in der 12. Minute zum 7:7 aus. Beide Torhüterinnen zeigten starke Paraden, die dafür sorgten, dass der Vorsprung nicht deutlicher anstieg. Herbert Müller favorisierte das Spiel mit der siebten Feldspielerin nicht nur, um Zeitstrafen in den eigenen Reihen auszugleichen, sondern auch um den Druck im Angriff auf die schwedischen Gäste zu verstärken. Nach 17 Minuten der Gleichstand - 9:9. Beide Abwehrreihen agierten ähnlich offensiv, früh wurde die ballführende Spielerin attackiert und so der Spielaufbau gestört, der Ballverlust erzwungen. Nach 20 Minuten (10:10) nahm Herbert Müller das erste Team Timeout für seine Mannschaft. Knapp drei Minuten später lag der THC zwei Tore vorn (12:10). Der schwedische Meister ließ sich nicht abschütteln. Bereits in der 27. Minute nahm Gästecoach Andreas Wallin seine zweite Auszeit. Kleinste Fehler wurden auf beiden Seiten mit schnell herausgespielten Treffern bestraft. Sonja Frey tankte sich erfolgreich durch die Abwehr, auf der Gegenseite versenkte Frida Rosell einen direkten Freiwurf zum 16:15 Halbzeitstand.

Der Thüringer HC mit Ballbesitz zu Beginn der zweiten Halbzeit. Zweimal störte Sävehof erfolgreich den Abschluss, kassierte dabei jedoch eine Zeitstrafe. Im Tor des THC zeigte Nicole Roth über die gesamte zweite Spielhälfte sehenswerte Paraden und schloss damit nahtlos an die Leistung von Irma Schjött an. Auf der Gegenseite fiel das 17:15, im Gegenangriff scheiterte Annika Lott nach einem Ballgewinn an Johanna Bundsen. Nach dem Torerfolg der Gäste die schnelle Mitte, Jennifer Rode schloss ab und Dominika Zachova traf zweimal erfolgreich. Zum Ende der 36. Minute die erste Viertoreführung für die Thüringerinnen - 20:16. Johanna Stockschläder legte noch einen drauf und sorgte so für ein erstes deutliches Polster. Das zu verteidigen sollte eine Mammutaufgabe werden. Mit zwei Toren hintereinander blieb der schwedische Meister auf Tuchfühlung - 21:18. Von der Strafwurflinie netzte Sonja Frey ein und wahrte so den Vorsprung (22:18). Das Spiel wurde zunehmend hektischer geführt. Herbert Müller beschwor von der Seitenlinie sein Team die Ruhe zu bewahren und trotzdem das Tempo beizubehalten. Mitte der zweiten Halbzeit bat der THC-Trainer seine Mannschaft zum Gespräch - 24:20. Von der linken Außenseite zeigte Johanna Stockschläder ihr Können und erhöhte zum 25:20. Mit einem tollen Dreher aus dem Handgelenk netzte auf der rechten Seite Nathalie Hendrikse zum 26:21 ein. Die beiden folgenden Treffer der Gastgeberinnen gingen ebenfalls auf ihr Konto. Die Skandinavierinnen gaben alles, konnten den Vorsprung aber in dieser Phase nicht verkleinern. Mit einer letzten Auszeit der Gäste ging es in die Schlussphase des Spiels. Zehn Minuten vor dem Abpfiff das 30:25 durch Annika Lott. Mit viel Übersicht legte Sara Rønningen mit einem Wurf über die schwedische Torhüterin zum 31:25 nach. Damit war eine Vorentscheidung gefallen. Für beide Mannschaften kein Grund, den Spielstand zu verwalten oder im schnellen Spielaufbau nachzulassen. Der THC war weiter bemüht, den Vorsprung auszubauen, die Gäste gaben alles, um genau das zu verhindern. Zwei Minuten trennten die Gastgeberinnen vom Einzug in die Gruppenphase, Sävehof verkürzte zum 33:29. Selbst in der Schlussminute zeigte IK Sävehof eine starke Abwehr, welche Sahra Rønningen drei Sekunden vor Spielende noch einmal überwand und den Endstand von 35:30 manifestierte.
Mit zwei großartigen Auftritten gegen den schwedischen Meister sicherte sich der THC damit den Einzug in die nächste Runde auf internationalem Parkett.

Thüringer HC: Laura Kuske, Nikoline Skals Lundgreen, Sonja Frey 2, Nathalie Hendrikse 8, Yuki Tanabe 1, Dominika Zachova 4, Madeleine Hilby 1, Sara Sætre Rønningen 3, Vilma Matthijs Holmberg 3, Irma Elisabet Schjött, Anika Niederwieser, Nicole Roth, Johanna Stockschläder 3, Annika Lott 7, Johanna Reichert, Jennifer Rode 3.

IK Sävehof: Johanna Bundsen, Ida Sembe, Stella Huselius 3, Elin Heikka 2, Johanna Forsberg 5, Elin Ernelind, Line Bergfeldt, Irma Vester Kocanovic 5, Mai Kragballe Nielsen, Laura Cecilie Jensen, Thea Blomst 2, Carmen Dolores Martin Berenguer 1, Thea Kylberg 5, Frida Rosell 7.

Zuschauer: 1002.
Bernd Hohnstein/ Andreas Hofmann