Ein Abend mit Rolf Zuckowski

Wie schön, dass du geboren bist

Donnerstag
02.06.2022, 21:34 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Einer langjährigen Bekanntschaft zwischen Carmen Witzel, Leiterin des Jugendgäste- und Bildungshauses Nordhausen, und Rolf Zuckowski folgend, hat ihn zur Vorstellung seiner Autobiographie nach Nordhausen geführt...

Rolf Zuckowski in Nordhausen (Foto: Michael Pendzialek) Rolf Zuckowski in Nordhausen (Foto: Michael Pendzialek)

Anlässlich seines 75. Geburtstages gestaltete der Sänger und Komponist eine musikalische Lesung, in der er dem Publikum im gut besetzten Nordhäuser Theater Einblicke in sein Leben gewährte.

Der Intendant des Theaters ließ es sich nicht nehmen, Rolf Zuckowski persönlich in seinem Haus zu begrüßen und mit einer kurzen Würdigung den Abend zu eröffnen.
Der Autor las aus seinem Buch, mit dem Titel „Ein bisschen Mut, ein bisschen Glück“ Passagen, die seinen Lebensweg gekennzeichnet haben. Dabei untermalte er wichtige Stationen mit passenden Liedern, die er überzeugend, sich selbst auf der Gitarre begleitend, gesungen hat. Mit seiner fröhlichen Ausstrahlung hatte er das Publikum sofort erobert.

Da war die nicht immer leichte Kindheit in einem komplizierten Elternhaus im kriegszerstörten Hamburg. Da war aber auch die erste Gitarre, die der Vater mit nach Hause brachte. Eine wichtige Episode im Leben Zuckowskis ist die Freundschaft mit Peter Maffey, in deren Ergebnis die Geschichte um die Entwicklung des jungen Drachen Tabaluga vom aufmüpfigen Jungen, der die Welt erobern möchte, bis hin zur weisen 400jährigen Schildkröte Nessaja, die nie erwachsen werden wollte, stand. Das Lied „Ich wollte nie erwachsen sein“ konnte wohl jeder im Publikum mitsingen.

Und da war schließlich die eigene Familie mit 3 Kindern und einer Frau an seiner Seite, die ihn in all seinem Tun unterstützte und förderte, und das nun bereits 52 Jahre! Chapeau.

Mit den Liedern von Rolf Zuckowski sind Generationen groß geworden. Das zeichnete sich auch im Publikum in Nordhausen ab. Großeltern und Eltern saßen neben ihren Kindern und Enkeln und sangen gemeinsam. Das funktionierte, weil die Melodien eingängig sind und die Worte aus dem tatsächlichen Leben stammen. Sie sind schlicht, jedoch mit philosophischer Tiefe und bewegen die Herzen der Sänger und Zuhörer. Da war das Lied „Ich schaff das schon“, das aus einer Begebenheit mit seinem kleinen Sohn entstanden ist. Es ist ein „Mutmachlied“ für Kinder geworden, das aber auch Erwachsene anspricht, und das vielleicht gerade deshalb, weil sie inzwischen erwachsen geworden sind und alles aus dieser Sicht neu entdecken.
Inzwischen ist die Musik von Rolf Zuckowski aus dem Liedschatz für Kinder nicht mehr wegzudenken. Für jede Situation und jedes Alter gibt es etwas Passendes. So konnten auch die Gäste das Lied „Ich bau mir eine Höhle“ locker mit Rolf mitsingen.

Mehrere Zyklen sind entstanden, wie „Die Vogelhochzeit“ oder „Die Jahresuhr“ mit der bekannten Weihnachtsbäckerei.

Immer wieder machte Zuckowski deutlich, wie wichtig die Musik allgemein und das Singen im Besonderen für Kinder sind. Dabei fordert er nicht nur, sondern er lebt es auch. So sind neue Projekte entstanden. „Kinder brauchen Musik“ hat z. B. seinen Ursprung in Nordhausen, mit der tatkräftigen Unterstützung durch Carmen Witzel und einige Musiklehreinnen. In einer Video-Dokumentation konnte sich das Publikum davon überzeugen und so mancher hat sich in der Geschichte „Der König hat Geburtstag“ sogar wieder gefunden.
Eineinhalb Stunden mit Rolf Zuckowski vergingen wie im Fluge. Die Begeisterung wollte nicht enden. Unter lautem Beifall überreichte ihm der Geschäftsführer des Jugendsozialwerkes Nordhausen, als Dankeschön ein Bild von Nordhausen, einen echten Kerwitz.

Nach einem Abschiedlied formierte sich eine lange Schlange im Foyer des Theaters, um ein Buch von Rolf Zuckowsk mit persönlicher Widmung und Unterschrift zu bekommen zur Erinnerung an einen unvergesslichen Abend.
Christel Laude