IHK Konjunkturumfrage

Robuste Lage trotz zahlreicher Risiken

Donnerstag
02.06.2022, 10:57 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Merklich erholt zeigt sich die Stimmung der Wirtschaft im Kyffhäuserkreis. Im Kyffhäuserkreis bezeichnen 31 Prozent der Unternehmen ihre Lage als „gut“, 23 Prozent beurteilen diese als „schlecht“...

Bei den künftigen Erwartungen überwiegen ebenfalls die Optimisten mit 39 Prozent gegenüber 23 Prozent Skeptikern, die eine ungünstige Entwicklung befürchten. Ganz anders die Zukunftserwartungen im Durchschnitt des IHK-Bezirks Erfurt: Mit 37 Prozent überwiegt hier die Zahl der Unternehmen, die eine Verschlechterung erwarten, gegenüber den Optimisten mit 17 Prozent.

Hinsichtlich der Beschäftigungspläne überwiegt Stabilität. Die Mehrzahl (62 Prozent) der Unternehmen im Kyffhäuserkreis plant, aktuellen Mitarbeiterbestand zu halten.

Zusätzliche Einstellungen planen 15 Prozent der Befragten. Dass 23 Prozent der Unternehmen von einer Personalreduzierung ausgehen, kann u. a. mit der Problematik zusammenhängen, dass Altersabgänge nur schwer am Arbeitsmarkt adäquat zu ersetzen sind. „Der Fachkräftemangel ist laut Befragung das zweitgrößte Problem für die wirtschaftliche Entwicklung“, erläutert Christian Böduel, Leiter der Regionalbüros Nord der IHK Erfurt. „Das mit Abstand größte Risiko sehen die Unternehmen bei den enorm gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen“ so Böduel. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die auch wesentlich vom Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine beeinflusst werden, bergen aus Sicht der Wirtschaft aktuell höhere Risiken als die Auswirkungen des Corona-Virus.

Der Einzelhandel und das Gastgewerbe versuchen, die Verluste, die durch die Corona-Pandemie verursacht wurden, zu kompensieren und leiden aktuell unter Fachkräftemangel und inflationsbedingt sinkender Kaufkraft. Mehr als die Hälfte der befragten Gastronomen (51 Prozent) bewerten ihre Lage als schlecht. Ähnlich ist die Lage im Einzelhandel: 41 Prozent der Händler bezeichnen diese als schlecht, sogar 59 Prozent befürchten eine künftig noch ungünstigere Entwicklung.
Christian Böduel
Leiter Regionalbüros Nordthüringen