Ebenbild und Gegenstück

Montag
17.11.2014, 09:07 Uhr
Autor
red
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Die neue Sonderausstellung im Kunsthaus Meyenburg wird ungewöhnliche Kunstwerke der Künstlergruppe "TAT" zeigen. Das Künstlerkonglomerat arbeitet nicht mit Pinsel und Leinwand, sondern mit Nadel und Faden...


Die Künstlerinnen der Gruppe Textil Art Thüringen (TAT) arbeiten seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten, nicht nur textilen Techniken – wie Nähen, Weben, Sticken, Filzen, Drucken oder Papierschöpfen.

Dabei werden diese abgewandelt und mit eigenen oder eigens entwickelten Verfahren kombiniert und mit den Materialien wir so experimentiert, dass sie weit über den textilen Charakter hinausgehen. Das umfängliche Gebiet Textil wurde und wird von den Künstlerinnen neu bearbeitet. Werke aus verschiedenen künstlerischen Bereichen wie freie, moderne und angewandte Kunst, traditionelles Textil sowie die Arbeit mit nicht textilen Materialien und das Experiment sind das Arbeitsfeld der Künstlerinnen.

Der Gruppe gehören 10 Textilkünstlerinnen an, von denen Nora Grawitter, Ute Herre, Cordula Hartung, Anne-Katrein Maschke und Sybille Suchy (siehe Foto) in der Nordhäuser Ausstellung mit Werken vertreten sind.

Textil Art Thüringen (TAT) zeigt ungewöhnliche Werke im Kunsthaus Meyenburg (Foto: Ilona Bergmann) Textil Art Thüringen (TAT) zeigt ungewöhnliche Werke im Kunsthaus Meyenburg (Foto: Ilona Bergmann)

Gemeinsam gehen sie experimentelle Wege, zu denen auch das „Fadenprojekt“ gehört. Die Idee, Näh- und Stickfäden experimentell zu verarbeiten, entstand während einer Studienreise zur Ausstellung KUNST & TEXTIL Anfang März 2014 im Kunstmuseum Wolfsburg. Aus der großen Vielfalt an Farben und Qualitäten durfte jede Künstlerin Garne in Lieblingsfarben aus den Musterkatalogen auswählen. Dabei entstand eine Vielzahl interessanter Arbeiten, bei denen die ausgewählten Garne mit viel Kreativität und Experimentierfreude verarbeitet und mit unterschiedlichsten Materialien kombiniert wurden. Verbindendes Element sind die einheitlichen Rahmen von 23 x 23 cm.

Eine besondere Herausforderung sich auf die Arbeit eines anderen einzulassen, ist auch das Projekt „Ebenbild + Gegenüber“, das den Titel der Ausstellung bildet und im Sommer 2013 im Kloster Wechterswinkel in Bayern entstanden ist. Jede beteiligte Künstlerin erarbeitete in ihrem Atelier eine Arbeit im Format 1 x 1 Meter zu einem für sie relevanten und interessanten Aspekt der Geschichte des Klosters das – EBENBILD. Eine Woche lang wurde im Anschluss gemeinsam im Kloster gearbeitet. Das GEGENSTÜCK zum EBENBILD wurde dann durch eine jeweils andere Künstlerin (per Auslosung) geschaffen. Die Idee der Auslosung bedeutete für jede Künstlerin sich auf diese Art und Weise über das Zufallsprinzip mit dem Anliegen und dem Charakter eines existierenden Werkes auseinanderzusetzen und eine eigene künstlerische Antwort zu finden. Das Spannende war, mit den eigenen künstlerischen Ausdrucksformen auf den Partner zu reagieren und damit auch für sich selbst neue Ausdrucksmöglichkeiten zu entdecken.

Die Ausstellung ist vom 23. November 2014 bis zum 25. Januar 2015 im Kunsthaus Meyenburg von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr zu sehen. Das Kunsthaus Meyenburg eröffnet die Ausstellung EBENBILD + GEGENSTÜCK am 22. November, um 18.00 Uhr.