Prognos-Zukunftsatlas 2025
Hat Nordthüringen überhaupt noch eine Chance?
Die Veröffentlichung des Prognos-Zukunftsatlas in der nnz hat gestern eine intensive Diskussion ausgelöst. Auf Bitte der nnz-Redaktion hat Prognos noch einige detaillierte Daten zu den vier Nordthüringer Landkreisen zusammengestellt...
Das war im Jahr 2022: Der damalige Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) besuchte einen damaligen Leuchtturm: Maximator an der Darre: Aktuell soll sich das Unternehmen von rund 50 Mitarbeitern trennen. (Foto: nnz-Archiv)
Wie das einst so üblich war und bei anderen Medien immer noch ist, wollen auch wir mit der positive Nachricht beginnen: Die betrifft aus der Analyse der Zahlen, Daten und Fakten einzig den Landkreis Eichsfeld.
Der Landkreis Eichsfeld hat gegenüber der Ausgabe des Zukunftsatlas aus dem Jahr 2022 einen deutlichen Sprung nach oben im Gesamtranking gemacht. Die Eichsfelder verbesserten sich um 50 Plätze nun auf den 290. Rang und wurden in die fünfte Zukunftsklasse (ausgeglichene Chancen/Risiken) eingestuft. Alle anderen Landkreise im Norden des Freistaates werden in die achte, und damit schlechteste Klasse (8) eingestuft. Das bedeutet, aus Sicht von Prognos bestehen für den Unstrut-Hainich-Kreis, den Kyffhäuserkreis und den Landkreis Nordhausen sehr hohe Risiken für die weitere wirtschaftliche Zukunft.
Diese Zahlen werden flankiert von einem Blick auf Demographie und Soziale Lage. Hier kommen die Wirtschaftsexperten zu folgender Einschätzung: "Mit einer Veränderung von +3,4% von 2022 zu 2023 verzeichnet der Landkreis Eichsfeld das höchste Bevölkerungswachstum von allen 400 Kreisen. In den anderen Kreisen ist die Bevölkerungsanzahl gesunken, besonders im Unstrut-Hainich-Kreis, der mit einem Minus von 4% auf Platz 400 beim Bevölkerungswachstum liegt."
Auch bei der Veränderung des Anteils der Einwohner sind Landkreis Eichsfeld und im Unstrut-Hainich-Kreis starke Gegensätze: "Im Landkreis Eichsfeld ist der Anteil um 3,6% zurückgegangen (Rang 16), im Unstrut-Hainich-Kreis um 5,2% gestiegen (Rang 347). Der Anteil junger Erwachsener ist in allen Kreisen unterdurchschnittlich niedrig."
Noch deprimierender lassen sich die Zahlen im punkto Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsmarkt beschreiben. In der Analyse von Prognos und Handelsblatt heißt es: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat sich zwischen 2017 und 2022 in allen Kreisen eher unterdurchschnittlich entwickelt. Außer in Eichsfeld ist die Beschäftigungsentwicklung (2021 – 2024) in allen Kreisen negativ. Die Arbeitslosenquote lag in Eichsfeld 2024 unter dem deutschlandweiten Durchschnitt, in allen anderen Kreisen jedoch teils deutlich darüber (insb. Kyffhäuserkreis 8,1% und Nordhausen, 8,2%, gegenüber dem Bundesdurchschnitt 5,8%)."
Und es kommt noch schlimmer: "Es fehlen digitale Impulsgeber. Zudem ist die Schulabbrecherquote in allen Landkreisen, mit Ausnahme von Eichsfeld, sehr hoch (um die 12%, gegenüber 6,7% im Bundesdurchschnitt). Es werden nur wenige Unternehmen gegründet und die Anzahl von Top Unternehmen ist gering, ebenso wie der Anteil der Beschäftigten in Zukunftsbranchen."
Peter-Stefan Greiner
Das war im Jahr 2022: Der damalige Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) besuchte einen damaligen Leuchtturm: Maximator an der Darre: Aktuell soll sich das Unternehmen von rund 50 Mitarbeitern trennen. (Foto: nnz-Archiv)
Wie das einst so üblich war und bei anderen Medien immer noch ist, wollen auch wir mit der positive Nachricht beginnen: Die betrifft aus der Analyse der Zahlen, Daten und Fakten einzig den Landkreis Eichsfeld.
Der Landkreis Eichsfeld hat gegenüber der Ausgabe des Zukunftsatlas aus dem Jahr 2022 einen deutlichen Sprung nach oben im Gesamtranking gemacht. Die Eichsfelder verbesserten sich um 50 Plätze nun auf den 290. Rang und wurden in die fünfte Zukunftsklasse (ausgeglichene Chancen/Risiken) eingestuft. Alle anderen Landkreise im Norden des Freistaates werden in die achte, und damit schlechteste Klasse (8) eingestuft. Das bedeutet, aus Sicht von Prognos bestehen für den Unstrut-Hainich-Kreis, den Kyffhäuserkreis und den Landkreis Nordhausen sehr hohe Risiken für die weitere wirtschaftliche Zukunft.
Diese Zahlen werden flankiert von einem Blick auf Demographie und Soziale Lage. Hier kommen die Wirtschaftsexperten zu folgender Einschätzung: "Mit einer Veränderung von +3,4% von 2022 zu 2023 verzeichnet der Landkreis Eichsfeld das höchste Bevölkerungswachstum von allen 400 Kreisen. In den anderen Kreisen ist die Bevölkerungsanzahl gesunken, besonders im Unstrut-Hainich-Kreis, der mit einem Minus von 4% auf Platz 400 beim Bevölkerungswachstum liegt."
Auch bei der Veränderung des Anteils der Einwohner sind Landkreis Eichsfeld und im Unstrut-Hainich-Kreis starke Gegensätze: "Im Landkreis Eichsfeld ist der Anteil um 3,6% zurückgegangen (Rang 16), im Unstrut-Hainich-Kreis um 5,2% gestiegen (Rang 347). Der Anteil junger Erwachsener ist in allen Kreisen unterdurchschnittlich niedrig."
Noch deprimierender lassen sich die Zahlen im punkto Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsmarkt beschreiben. In der Analyse von Prognos und Handelsblatt heißt es: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat sich zwischen 2017 und 2022 in allen Kreisen eher unterdurchschnittlich entwickelt. Außer in Eichsfeld ist die Beschäftigungsentwicklung (2021 – 2024) in allen Kreisen negativ. Die Arbeitslosenquote lag in Eichsfeld 2024 unter dem deutschlandweiten Durchschnitt, in allen anderen Kreisen jedoch teils deutlich darüber (insb. Kyffhäuserkreis 8,1% und Nordhausen, 8,2%, gegenüber dem Bundesdurchschnitt 5,8%)."
Und es kommt noch schlimmer: "Es fehlen digitale Impulsgeber. Zudem ist die Schulabbrecherquote in allen Landkreisen, mit Ausnahme von Eichsfeld, sehr hoch (um die 12%, gegenüber 6,7% im Bundesdurchschnitt). Es werden nur wenige Unternehmen gegründet und die Anzahl von Top Unternehmen ist gering, ebenso wie der Anteil der Beschäftigten in Zukunftsbranchen."
Peter-Stefan Greiner