35. Jahre Städtepartnerschaft Nordhausen Bochum

Partnerschaft braucht Struktur, aber vor allem offene Herzen

Mittwoch
18.06.2025, 12:32 Uhr
Autor
red
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Heute, am 17. Juni jährt sich das Jubiläum zur Städtepartnerschaft Nordhausen – Bochum zum 35. Mal. Carmen Witzel erinnert sich bis heute noch gut und sehr gerne an die Anfänge...

Die heutige Leiterin des Jugendgästehauses war 1990 Mitglied einer Gruppe Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sozialdezernates der Stadtverwaltung Nordhausen, welche für eine Woche in der Partnerstadt hospitierte in verschiedenen Einrichtungen und Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe. „Schon damals wurden wir mit offenen Herzen empfangen.“

Bereits Anfang der 90iger Jahre gab es eine Vielzahl an Begegnungen und Veranstaltungen. „Wir erinnern uns an ein großes Kinder- und Familienfest im Innenhof der Rothleimmühle mit Besuch eines Falkners des Tierparkes Bochum, des Akkordeonorchesters unter Leitung von Ingrid Brämer sowie an den legendären Bochumer Shantychor, der im ehemaligen Saal des Parkschlosses ein Konzert gab.“

Die ersten Ferienfreizeiten von Nordhäuser Kindern nach der Wende gingen zum Zeltplatz der Stadtranderholung in Bochum sowie in das Kinder- und Jugendcamp der Falken in Oer Erkenschwiek.
Regelmäßig besuchten Bochumer Jugendgruppen die Rolandstadt unter Leitung von Hans-Werner Kerszis, Verantwortlicher für Jugendbegegnungen im Bereich Jugendförderung der Stadt Bochum.

Bochumer Kinder zu Gast im Nordhäuser Theater, 2019 (Foto: C. Witzel) Bochumer Kinder zu Gast im Nordhäuser Theater, 2019 (Foto: C. Witzel)

Zum 33. Internationalen Spielkongress im September 2004 verwandelte sich Nordhausen in eine AbenteuerSpielStadt. Eine große Spielmobilkarawane zog durch die Innenstadt, auch unter Beteiligung des Bochumer Spielmobiles unter der Leitung von Jörg Klingenberg.

15 Jahre später …
Gefördert vom Bundesprogramm ‚Kultur macht stark‘ verbrachten 2019 achtzig Kinder aus Bochum und Nordhausen ihre Herbstferien gemeinsam in der Rothleimmühle. Sie studierten in kürzester Zeit ein Musical ein und führten es im Theater Nordhausen sowie einige Wochen später im Prinz-Regent-Theater Bochum auf vor einem begeisterten Publikum.
Ein Jahr später weilte der Vorstand des Kinder- und Jugendring Bochum in der Rolandstadt. Die Rothleimmühle organisierte ein Treffen mit dem Kreisjugendring Nordhausen e.V. Nach einigen Jahren der Kontaktlosigkeit beider Jugendringe war dies ein guter Anlass zu einem erneuten Anlauf der Vernetzung.

Seit über drei Jahrzenten sind langjährige Beziehungen und Freundschaften zwischen den Menschen entstanden. Einer von ihnen ist Martin Morche, Geschäftsführer der Sportjugend Bochum, Fachschaftsleiter Tauchen und ehrenamtlicher Mitarbeiter des Jugendzentrums Woody in Bochum/Nord: „Als langjähriger Initiator für Jugendfreizeiten von Bochumer Kindern und Jugendlichen nach Nordhausen wünsche ich mir, dass die entstandenen Kontakte und Freundschaften erhalten bleiben. Wir kommen seit der Wende mit Jugendgruppen in unsere Partnerstadt am Südharz. Über den Austausch unter den Jugendlichen untereinander wird das Gemeinschaftsgefühl stabilisiert. Das ist für unser Miteinander, Toleranz, gegenseitige Anerkennung und unsere Demokratie ausschlaggebend. Wir sind im August wieder zu Gast in der Rothleimmühle und freuen uns schon sehr darauf.“

Jugendbegegnung am letzten Wochenende im Rahmen des Projektes "Generation Europe" mit Jugendlichen aus Nordhausen und Bochum (Foto: C. Witzel) Jugendbegegnung am letzten Wochenende im Rahmen des Projektes "Generation Europe" mit Jugendlichen aus Nordhausen und Bochum (Foto: C. Witzel)

Erst am vergangenen Wochenende trafen sich wiederholt junge Menschen aus Bochum und Nordhausen im Rahmen des Jugendprojektes Generation Europe, welches vom Bildungscampus an der Rothleimmühle unter Leitung von Ines Gast seit nunmehr drei Jahren mit zwei weiteren europäischen Partnern organisiert wird. „Ziel ist es, soziale Teilhabe für alle zu fördern: Junge Leute erheben ihre Stimme und mischen sich ein – vor Ort in ihren Kommunen und über alle Grenzen hinweg. Sie wollen gemeinsam einen Beitrag leisten zu einer aktiven und inklusiven europäischen Bürger*innenschaft.“

Aufenthalte der Tauchsportclubs, Gedenkstättenfahrten, Studienaufenthalte, Fanprojekte oder der kollegiale Fachaustausch mit der Jugendherberge Bermudadreieck - es gibt eine Vielzahl an gemeinsamen Themen und Begegnungen.
Ein besonderer Dank gilt den Freundschaftsvereinen und Stadtverwaltungen beider Städte für die jahrzehntelange Unterstützung!