Vierter „HIKEathon“-Wettbewerb

Neue Ideen braucht das Land

Donnerstag
21.11.2024, 20:20 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Generative K.I. hat das Potential, die Arbeitswelt grundlegend zu verändern. Wie man neue und innovative Wege mit Hilfe von künstlicher Intelligenz beschreiten kann, will der „Hikeathon“ aufzeigen, der Ende des Monats in seine vierte Runde geht und dabei junge Denker und erfahrene Experten zusammenbringt…

An der Hochschule findet Ende des Monats der nächste "HIKEathon" statt (Foto: agl) An der Hochschule findet Ende des Monats der nächste "HIKEathon" statt (Foto: agl)


Eine Handvoll Herausforderungen, ein paar junge, kreative Köpfe, ein paar Experten, ein Schuss künstliche Intelligenz und zwei Tage Zeit, Lösungen zu finden - das ist der „HIKEathon“. Die „Challenge“ geht am 29. und 30. November im Audimax der Hochschule in ihre vierte Runde, Mitte Dezember will man die Sieger küren.

Die passenden Problemstellungen für die Teams liefern die Partner des Wettbewerbs, die zumeist aus der Wirtschaft kommen. Neben regionalen Institutionen wie den Stadtwerken oder dem Berufsbildungszentrum kommen die inzwischen auch von weiter her. Mit im Boot sind in diesem Jahr unter anderem die „Future Forest Initiative“ aus dem Harz, der Consulting Riese Ernst & Young, das KI Startup „Netrocks“ sowie die Leipziger Stadtwerke.

Wo KI helfen kann
Der Wettbewerb basiert auf Ansätzen zum „Design Thinking“, die man am Hasso Plattner Instituts und der Universität Stanford entwickelt hat. Am ersten Tag erhalten die Teams ihre Herausforderungen, die so vielfältig sein können wie die Partner, die sie stellen. Die Bandbreite reicht von neuen Ansätzen in der sozialen Arbeit zu effektiverer Kommunikation zwischen Unternehmen bis zu nachhaltiger Wiederbewaldung. Im zweiten Schritt soll das Problem durchdrungen, im dritten nach Lösungsansätzen gesucht werden. An Tag Zwei der Herausforderung geht es daran, Prototypen zu entwickeln und zu testen und die gefundenen Lösungen vorzustellen. Eine Fachjury bewertet am Ende die Ergebnisse und im Idealfall verschwinden die Ansätze danach nicht in der Schublade, sondern finden als ihren Weg an den Markt.

Bereit für den "Hikeathon", v.l.: Benjamin Tauche, Thomas Herwig, Mathias Kurras und Prof. Dr. Lutz Göcke (Foto: agl) Bereit für den "Hikeathon", v.l.: Benjamin Tauche, Thomas Herwig, Mathias Kurras und Prof. Dr. Lutz Göcke (Foto: agl)


Was den „HIKEathon“ etwas anders macht, ist der Umstand das man in den einzelnen Schritten, vor allem aber bei Problemverständnis und Lösungssuche, generative KI mit einbezieht. „Die Modelle die wir jetzt haben sind kein Allheilmittel, sondern mehr Werkzeuge die helfen, Innovationsprozesse zu beschleunigen“, sagt Prof. Dr. Lutz Göcke, der den Wettbewerb für die Hochschule mit organisiert. Praktische Erfahrungen mit der KI als Werkzeug sammelt man bereits bei Maximator Hydrogen, die ebenfalls als Partner am HIKEathon teilnehmen. „Wir arbeiten daran, das zu einem Teil unserer Unternehmenskultur zu machen. Die KI soll ein Unterstützungs- kein Abschaffungsmodell sein. Im Moment nutzen wird die Möglichkeiten im Wissensmanagement. Praktisch heißt das, dass wir unsere eigenen Daten viel schneller verknüpfen können. Außerdem gibt es ein paar ungeliebte Aufgaben wie Codekommentierung und Dokumentation, die so viel schneller von der Hand gehen.“, erläutert Geschäftsführer Mathias Kurras. In der Bewertung und Einschätzung der Ergebnisse braucht es weiter den Menschen, aber wenn die Hälfte der Ingenieure nicht mehr durch Dokumentationsarbeiten gebunden sind und mehr Zeit zum tüfteln haben, dann sei das ein klarer Effizienzgewinn.

Das die Modelle im kommen sind, stehe außer Frage, aber kaum jemand sei in der Lage auch zu erklären, was man damit anfangen soll. Insofern seien Initiativen wie der „HIKEathon“ wünschenswert, meint auch Benjamin Tauche, der bei den Wasserstoffexperten für das Beschaffungswesen zuständig ist. „Im eigenen Studium hätte man sich so etwas gewünscht. Die Entwicklungszyklen werden heute immer kürzer, dem muss man sich stellen können, nicht nur bei den Themen Mobilität und Wasserstoff sondern auch als Region.“

Nebeneffekte
Doch noch dreht sich nicht alles um KI, der Wettbewerb soll auch physische und ganz und gar menschliche Vorteile mit sich bringen, allen voran: Kontakt. Kontakt zu jungen Talenten, zu potentiellen Arbeitgebern oder auch zukünftigen Geschäftskunden. Die vierte Auflage richtet sich primär an Studierende der Hochschule, aber auch Interessierte außerhalb des Campus sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben. Die Teilnahme ist kostenlos, mehr Informationen gibt es auf der Website des HIKE-Lab.
Angelo Glashagel