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Vorsicht vor Rutschpartie in Thüringen

Sonnabend
23.11.2024, 08:32 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Der erste Schnee des Jahres steht in Thüringen vor der Tür. Was von drinnen schön anzuschauen ist, kann auf den Straßen schnell gefährlich werden. Wessen Auto jetzt nicht winterfit ist, sollte sich zügig um Reifen, Frostschutz und Co. kümmern...

Vor allem in den Höhenlagen im Thüringer Wald, dem Thüringer Schiefergebirge oder rund um den Nationalpark Hainich können Schnee und Reifglätte für rutschige Straßen sorgen.

Technik-Check für die kalte Jahreszeit
Sinken die Temperaturen auf den Gefrierpunkt wird es auf den Straßen rutschiger. Schnee und Glatteis verlangen Autofahrerinnen und Autofahrern im Winter einiges ab. Doch bereits bei überfrierender Reifglätte kann die Fahrt zur Rutschpartie werden. Fahrzeugbesitzer sollten daher nicht bis zum ersten Schnee warten, um die Winterreifen aufzuziehen. Wer im Winter mit Sommerreifen fährt, hat nicht nur einen erheblich längeren Bremsweg, sondern muss bei einem Unfall auch mit Konsequenzen rechnen.

„Winterreifen mit ausreichend Profiltiefe sind ein Muss. Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen mit nicht wintertauglichen Reifen unterwegs ist, riskiert schwere Unfälle und muss damit rechnen, dass in diesem Fall die Leistungen der Kaskoversicherung gekürzt werden können“, warnt Oliver Reidegeld, Sprecher des ADAC Hessen-Thüringen.

Neben den Reifen sollten zudem Batterie und Licht frühzeitig überprüft werden, um mit dem Auto gut und sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Eine schlappe Autobatterie ist gerade im Winter die häufigste Pannenursache. Besonders ältere Starterbatterien schwächeln häufig bei niedrigen Temperaturen, gerade dann braucht der Motor aber mehr Strom zum Starten. Gibt es mit der Batterie schon vor dem Wintereinbruch Probleme sollte in jedem Fall eine Fachwerkstatt aufgesucht werden. Das Licht sollte in der dunklen Jahreszeit einwandfrei funktionieren. Ob Blinker, Abblendlicht oder Bremsleuchten, die richtige Beleuchtung schafft gerade im Winter mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.

Nicht nur die Scheiben, auch Autodach, Motorhaube und Scheinwerfer müssen vor Fahrtbeginn vom Schnee befreit sein. (Foto: Steve Bauerschmidt/ADAC Hessen-Thüringen) Nicht nur die Scheiben, auch Autodach, Motorhaube und Scheinwerfer müssen vor Fahrtbeginn vom Schnee befreit sein. (Foto: Steve Bauerschmidt/ADAC Hessen-Thüringen)


Ausreichend Sicht
„Nur wer eine gute Sicht hat, kann auch situationsgerecht reagieren“, erklärt Oliver Reidegeld. „Ist die Scheibe zugefroren, müssen Autofahrer vor der Fahrt zum Eiskratzer greifen. Bloß ein Guckloch freikratzen reicht nicht.“ Sind die Scheiben nicht ausreichen gekratzt und es fehlt an einer Rundumsicht, kann es nicht nur gefährlich werden, es droht auch ein Bußgeld von 10 Euro. Wem das Kratzen zu anstrengend ist, der kann das Auftauen mithilfe einer Wärmflasche auf dem Armaturenbrett beschleunigen, welche die Scheibe von Innen antaut. Achtung: Nicht direkt auf die Scheibe legen, da diese durch den Temperaturschock Risse bekommen kann.

Wer sich morgendliches Kratzen ersparen möchte, kann zu Frostschutzfolien greifen, die außen auf die Scheibe gelegt werden. Auf spezielles Auftau-Spray sollte aus Umweltgründen verzichtet werden.

Nicht nur die Scheiben, auch Autodach, Motorhaube und Scheinwerfer müssen vor Fahrtbeginn vom Schnee befreit sein, sonst kann es durch herabfallenden Schnee während der Fahrt vor allem für den Folgeverkehr gefährlich werden. Wird das Auto nicht ausreichend von Schnee befreit, kann ein Bußgeld von 25 Euro verhängt werden. Übrigens: Ist das Kennzeichen wegen Schnee nicht gut lesbar, sollte dies auch freigemacht werden, denn sonst droht ein Bußgeld von fünf Euro.

Jeder Autofahrer sollte spätestens jetzt neben dem Eiskratzer einen Lederschwamm oder ein Trockentuch im Fahrzeug haben. Von innen beschlagene Scheiben sind damit im Handumdrehen wieder frei. Zusätzlich sollten Türschlossenteiser und ein Besen griffbereit sein.

Rutschpartie vermeiden
Während der Fahrt auf glatten Straßen gilt: Vorsichtig Fahren, Abstand halten und Geschwindigkeit reduzieren, so kann die Unfallgefahr reduziert werden. Sanftes Bremsen, ein behutsamer Umgang mit dem Gaspedal und der Verzicht auf einen abrupten Spurwechsel verhindern ein Ausbrechen und Rutschen des Wagens. Kommt das Fahrzeug dennoch ins Schleudern, auskuppeln und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. Das ESP hilft beim Stabilisieren des Autos. Fahren mit nicht angepasster Geschwindigkeit bei schlechten Sicht- oder Wetterverhältnissen (z.B. Nebel, Schnee) kann ein Bußgeld von 100 Euro sowie einen Punkt in Flensburg zur Folge haben.

„Wer auf der Straße auf Räum- und Streufahrzeuge trifft, sollte davon absehen, diese zu überholen. Vor diesen Fahrzeugen ist die Fahrbahn häufig glatt. Das Überholen ist daher riskant und führt nicht zum erhofften Zeitvorsprung“, gibt Oliver Reidegeld zu bedenken. Wenn möglich sollten Autofahrten bei Schnee und Glätte lieber verschoben werden.