Gartenunfälle vermeiden

Ohne Handschuhe wird Gartenarbeit schnell gefährlich

Sonntag
03.11.2024, 10:02 Uhr
Autor
red
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Die meisten Unfälle passieren im häuslichen Umfeld – und dazu zählt auch der Garten. Mit dem Herbstbeginn haben Hobbygärtner wieder alle Hände voll zu tun: Laub sammeln, Rasenpflege und Baumschnitt stehen auf dem Programm...

Bei aller Emsigkeit darf dabei jedoch die Sicherheit auf keinen Fall zu kurz kommen: Gerade bei der Gartenarbeit lauern zahlreiche Verletzungsrisiken. Der sorglose Umgang mit Leitern sowie Schneide- und Sägewerkzeugen endet nicht selten beim Arzt oder im Krankenhaus.

Wenn im Oktober das Herbstlaub fällt, gibt es in Hof und Garten viel zu tun. Das restliche Spätobst muss geerntet, Laub geharkt oder auch Kaminholz für lange Winterabende gesägt und gespalten werden. Hinzu kommt häufig der Beschnitt von Bäumen oder Hecken. Dabei kommen vielerorts auch diverse Gartengerätschaften zum Einsatz. Bei allem Tatendrang rät Arbeitsschutzexperte Ken Hauser vom TÜV Thüringen jedoch zu erhöhter Vorsicht: Bei der Benutzung von Heckenschere, Häcksler und Kettensäge sowie bei jeder Arbeit auf Leitern passieren jedes Jahr zahlreiche Unfälle mit zum Teil schweren Verletzungen. Ein Großteil der Unfälle im Garten geschieht aufgrund von Unachtsamkeit und Leichtsinn. Ein Sturz von der Leiter oder tiefe Schnittverletzungen können schwerwiegende Folgen haben.

Erhebliche Gefahren gehen auch von Heckenschneidern, Kettensägen und Häckslern aus. Heutzutage gehören diese zur Standardausrüstung vieler Hobbygärtner. Ken Hauser rät: „Auch wenn die Handhabung noch so einfach erscheint, als Erstes sollte die Bedienungsanleitung durchgelesen werden. Die Sicherheitshinweise des Herstellers sind unbedingt zu beachten.“ Auch hier gilt: Die Geräte dürfen immer nur für ihren bestimmungsgemäßen Gebrauch benutzt werden. Zum eigenen Schutz empfiehlt sich das Tragen von Schutzbrille, Schutzhandschuhen, Schnittschutzhose und Sicherheitsschuhwerk. „Wer hier am falschen Ende spart, riskiert im Falle eines Falles schwere Verletzungen“, warnt Hauser.

Viele Haus- und Gartenbesitzer kämpfen im Herbst auch mit scheinbar unermüdlich anfallendem Laub. Zudem braucht der Rasen seine letzte Pflege vor dem Winter. Auch hierfür kommen Vertikutierer, Laubbläser oder der Rasenmäher für den letzten Schnitt vor der Winterpause zum Einsatz. Doch auch wenn das Rasenmähen noch so banal erscheint, auch hierbei sollten Hobbygärtner unbedingt die bekannten Sicherheitshinweise beachten: Schnell können Steine oder Aststückchen weggeschleudert und so zu gefährlichen Geschossen werden. Zwar weiß jeder, dass beim Rasenmähen mit elektrischen Geräten auf die Kabelführung zu achten ist, trotzdem passieren auch hierbei immer wieder Unfälle aufgrund von Unachtsamkeit und Leichtsinn. Besonders vorsichtig sollte mit Kantenschneidern umgegangen werden. Hauser empfiehlt, auch beim Rasenmähen Sicherheitsschuhwerk zu tragen.

Viele Gartengeräte wie Rasenmäher, Laubsauger oder Laubbläser, Heckenscheren und Kettensägen verursachen einen zum Teil erheblichen Lärmpegel. Der Arbeitsschützer Hauser empfiehlt deshalb, beim Umgang mit diesen Geräten einen Gehörschutz zu tragen und auch auf Anwohner und Nachbarn Rücksicht zu nehmen. So mancher Laubbläser kann es übrigens in Sachen Lärmerzeugung locker mit einem Presslufthammer aufnehmen. „Für das Arbeiten mit motorgetriebenen Gartengeräten sind unbedingt die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten. Verschiedene Gesetze und Verordnungen regeln die Zeiten für deren Gebrauch, die örtlich unterschiedlich sein können. Das Heckeschneiden ist laut Bundesnaturschutzgesetz ohnehin nur in der Zeit von Oktober bis Februar gestattet“, erinnert Ken Hauser.

Auch das Arbeiten auf Leitern ist prinzipiell als gefährlich einzustufen: „Wenn eine Leiter einmal ins Rutschen gerät, kann der Benutzer nicht mehr viel machen. Ein Absturz ist dann vorprogrammiert“, sagt Ken Hauser. „Um das zu vermeiden, muss auf einen sicheren Stand auf festem Untergrund geachtet werden, bevor die Leiter bestiegen wird. Mit einem Bein auf einem Ast hat niemand sicheren Halt. Es ist daher umso wichtiger, beim Arbeiten auf Leitern mit beiden Beinen auf der Sprosse zu stehen. Die drei letzten Stufen sind tabu. Die Gefahr, nach vorn oder zur Seite überzukippen, ist zu groß“, so Hauser. „Die Leiter beispielsweise durch ein Spannband zusätzlich zu sichern, ist immer sinnvoll“, empfiehlt der erfahrene Arbeitsschützer des TÜV Thüringen. Außerdem sollten Leitern nur für ihren bestimmungsgemäßen Gebrauch Verwendung finden: Für das Arbeiten an Bäumen sind Anlegeleitern beziehungsweise die speziell dafür gedachten Obstbaumleitern die beste Wahl. Außerdem sollten Hobbygärtner beim Arbeiten auf Leitern immer festes Schuhwerk mit rutschfesten Sohlen tragen.