Der Inlandskonsum rettet die deutsche Wirtschaft vor der Rezession, aber beim Verbraucher herrscht in unsicheren Zeiten weiter Zurückhaltung, so die ifo Einschätzung zur Wirtschaftslage...
Die deutsche Wirtschaft ist knapp an einer Rezession vorbei geschrammt, kommentiert Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen, die Meldung des Statistischen Bundesamtes, wonach die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2024 überraschenderweise um 0,2 Prozent gestiegen ist. Allerdings sei zu beachten, dass das Wachstum für das zweite Quartal von minus 0,1 auf minus 0,3 Prozent nach unten korrigiert wurde.
Im vierten Quartal ist erneut mit einer geringen Belebung zu rechnen. Darauf deuten die Ergebnisse des ifo Geschäftsklimaindex vom Oktober hin, sagt Wohlrabe.
Der private Konsum hat im abgelaufenen Quartal seine vorsichtige Erholung fortgesetzt, worauf die gestiegenen Einzelhandelsumsätze hingedeutet hatten. Die Belebung der Kaufkraft im Jahresverlauf hätte allerdings eine dynamischere Konsumkonjunktur erwarten lassen. Die Krisen der vergangenen Jahre und der unklare wirtschaftspolitische Kurs der Bundesregierung haben die Verbraucher jedoch verunsichert. Dadurch wurde ein erheblicher Teil der Einkommenszuwächse gespart und nicht ausgegeben. An dieser Zurückhaltung dürfte sich auch in den kommenden Monaten nur wenig ändern.
Negative Impulse kamen wohl vor allem aus der Industrie, wo die Wertschöpfung im vergangenen Quartal stark geschrumpft sein dürfte. Eine Trendwende ist noch nicht in Sicht. Trotz einer leichten Aufhellung des ifo Geschäftsklimas im Oktober, hat sich die Auftragslage weiter verschlechtert. Ausschlaggebend hierfür waren die verhaltene Konjunktur auf den deutschen Absatzmärkten sowie eine spürbar schlechtere Wettbewerbsposition der deutschen Unternehmen.