Mit neuen Eindrücken gehen die beiden Nordhäuser Grünen im Stadtrat aus der Einwohnerversammlung in Sundhausen zurück, die gestern stattfand. In der Stadt Nordhausen müsse man neu über den Hochwasserschutz nachdenken, meint das Duo heute...
Die Ereignisse aus dem letzten Jahr (Weihnachtshochwasser und Starkregenereignisse) haben erhebliche Kosten, nicht nur für die Menschen in unserer Stadt, sondern auch für die Stadtkasse verursacht. Allein die Starkregenereignisse vom August haben in der Stadtkasse zu Belastungen von mindestens 400.000 € geführt und damit das Budget für solche Notlagen bei weitem überschritten. Die Studienlage ist eindeutig: durch die erhöhte Temperatur in der Atmosphäre nimmt auch Starkregen zu, da bei höherer Umgebungstemperatur mehr Flüssigkeit in der Atmosphäre gebunden werden kann, die dann in innerhalb kurzer Zeit abregnet. Veränderte Flussläufe, versiegelte Oberflächen und weitere bauliche Maßnahmen in den Städten führen auch schon im Winter zu Hochwasser in Flüssen, was sonst nur von den Hochwassern im Frühjahr nach der Schneeschmelze bekannt ist.
Die oben beschriebenen Ereignisse führen direkt zu Belastungen für die Menschen in unserer Stadt: überschwemmte Gärten, vollgelaufene Keller oder beschädigtes Inventar sind nur einige Punkte. Die Stadt kann in den zuständigen Gewässern dafür sorgen, dass die Hochwasserschutzeinrichtungen und Hochwasserschutzanlagen funktionieren. Das ist essentiell. Teilweise, je nach Gewässerkategorie, liegt die Zuständigkeit aber bei übergeordneten Behörden. Hier sehen wir die Stadtverwaltung in der Pflicht, immer wieder deutlich auf die Situation in Nordhausen hinzuweisen und mit den übergeordneten Behörden konstruktive Lösungen zu erarbeiten.
Bei sämtlichen Baumaßnahmen in der Stadt muss das Thema Starkregen und Hochwasserschutz mitgedacht werden. Der Stadtrat und die zuständigen Ausschüsse müssen das Thema ständig vor Augen haben und alle Entscheidungen in der Stadt auch unter diesem Gesichtspunkt abwägen. Allen Akteuren sollte das Thema und die Ernsthaftigkeit bewusst sein. Auch den Menschen in der Stadt muss bewusst sein, dass Starkregenereignisse und Hochwasser in Zukunft für unser Zusammenleben eine größere Rolle spielen werden.
Nicht zuletzt durch den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien können wir dafür sorgen, dass die Emissionen gemindert werden und der Klimawandel und die damit verbundenen Folgen zumindest abgeschwächt werden. Außerdem sind massive Investitionen in die Infrastruktur nötig, die nicht aus der Stadtkasse getragen werden können. Diese Investitionen sind groß, aber die Folgekosten bei ausbleibenden Maßnahmen sind um ein Vielfaches größer. Wilma Busch, Dr. Pascal Leibbrandt
Grüne im Stadtrat Nordhausen