Gipsabbau

Protest gegen Probebohrung angekündigt

Mittwoch
18.09.2024, 16:00 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Angesichts der geplanten Probebohrungen der Firma Knauf im Südharz äußert Christine Reimann, Mitglied im Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen und Kreistagsmitglied, deutliche Kritik und warnt vor den weitreichenden negativen Folgen für die einzigartige Naturlandschaft im Karstgebiet Südharz...

Der fortgesetzte Abbau von Naturgips bedroht nicht nur die ökologischen und geologischen Besonderheiten der Region, sondern gefährdet auch die Bemühungen um die Anerkennung des Biosphärenreservates Südharz durch die UNESCO und die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus.

Die bestehenden Abbaugenehmigungen für Naturgips, die noch für mehrere Jahrzehnte gültig sind, bieten nach Reimanns Ansicht ausreichend Spielraum, um den Rückgang von REA-Gips infolge des Kohleausstiegs durch Gipsrecycling und die Produktion von Sekundärgips (Phosphat-, Lithium- und Kaligips) zu kompensieren. Diese Transformationsmaßnahmen werden zudem durch öffentliche Mittel aus dem Strukturwandel unterstützt.

Zerstörte Landschaft des Alten Stolbergs bei Stempeda und Uftrungen - wollen wir diesen Naturverlust auch in Sachsen-Anhalt fortsetzen?  (Foto: BUND/Stephan Röhl) Zerstörte Landschaft des Alten Stolbergs bei Stempeda und Uftrungen - wollen wir diesen Naturverlust auch in Sachsen-Anhalt fortsetzen? (Foto: BUND/Stephan Röhl)


Ebenfalls mit Geldern aus dem Strukturwandel wird in der Gemeinde Südharz der InnovationsHub „Zukunft Holz & Klima“ initiiert. Reimann plädiert dafür, diesen Hub um das Thema „Alternative, nachhaltige Baustoffe“ zu erweitern. Dies könnte nicht nur Mansfeld-Südharz, sondern auch ganz Sachsen-Anhalt als Vorreiter in der Entwicklung von Alternativen zu Gipsprodukten etablieren.

"Mit einer Erweiterung des InnovationsHubs schaffen wir attraktive Standortvoraussetzungen für neue Unternehmen aus dem Bereich 'Nachhaltige Baustoffe'. Dies könnte langfristig zu einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung führen, neue, attraktive Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig den zusätzlichen Ressourcenabbau im Karstgebiet Südharz vermeiden," so Reimann.

Ökologische Nachhaltigkeit als Wirtschaftsmotor für die Region
Die Grünen in MSH setzen sich dafür ein, dass neue Unternehmen unter der Dachmarke eines UNESCO-Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz angesiedelt werden. Damit könnten einerseits innovative Lösungen im Bereich der nachhaltigen Baustoffe gefördert werden und andererseits der Bedarf an Naturgips gesenkt werden.

"Unser Ziel ist es, die Karstlandschaft zu erhalten und gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Mansfeld-Südharz nachhaltig zu stärken. Dies erfordert ein Umdenken hin zu alternativen Baustoffen und einer nachhaltigen Ressourcenwirtschaft," betont Reimann weiter.

Wir appellieren an Landrat Schröder (CDU) und die Landesregierung, diesen Weg konsequent zu verfolgen und das ökologische Gleichgewicht sowie die langfristigen Interessen der Region im Auge zu behalten.
Christine Reimann, Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen