Geschichtsverein lädt zum Vortrag

Die Mutter Courage des Ostens

Dienstag
03.09.2024, 12:53 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der politische Streit um Zukunft, Richtungsentscheidungen, Chancen und drohende Verluste bewegt heute, wie vielleicht seit langem nicht mehr die Gemüter. Dies ist dem Geschichts- und Altertumsverein Anlass genug, einen Blick in die jüngere Vergangenheit der 1990er Jahre zu tun...

Denn das Verstehen der Vergangenheit hilft, die Gegenwart nüchterner sehen und derzeitige Verhaltensweisen überlegter bewerten können, um sachliche Debatten über tagespolitische Themen nach dem Motto „faire Streitkultur“ zu führen und um letztlich kluge Entscheidungen zu treffen. Der Vortrag am Dienstag, 10 September, ab 19.00 Uhr, im Museum Tabakspeicher, widmet sich Frau Dr. Regine Hildebrandt (1941 – 2001), die damals vielen als „Mutter Courage des Ostens“ galt.

Die Vortragsveranstaltung von Frau Dr. Gisela Notz widmet sich einer Politikerin, die die Menschen auch Jahre nach ihrem Tod fasziniert. Es war die „Wende“, der Umbruch, die „Transformationsphase“ – für viele bis heute eine bewegende, hoffnungsreiche, aber auch von Enttäuschungen und Verlusten geprägte Zeit. Am Beispiel einer damals kämpferisch und engagiert, Politik für viele erfolgreich zu ihrer Sache machenden Frau können Grundentscheidungen, Weggabelungen, Wertvorstellungen und Probleme jener Zeit nachvollzogen werden. Während des politischen Umbruchs in der DDR engagierte sich die promovierte Pharmakologin in der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“ und trat am 12.10.1989 der neugegründeten Sozialdemokratischen Partei der DDR (SDP) bei. Bei den ersten freien Wahlen in der DDR wurde sie in die Volkskammer gewählt. In der ersten frei gewählten Regierung war sie von April bis August 1990 Ministerin für Arbeit und Soziales im Kabinett von Lothar de Maizière. Von Herbst 1990 bis 1999 war sie Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg.

Dr. Gisela Notz ist Sozialwissenschaftlerin und Historikerin, forscht und publiziert seit Jahren vielfältig zur deutschen Sozialgeschichte, zur Humanisierung des Arbeitslebens, Alternativer Ökonomie, bürgerschaftlichem Engagement und Ehrenamt, zu Fragen der beruflichen Aus- und Weiterbildung, Sozial-, Arbeitsmarkt- und Familienpolitik, ein besonderer Schwerpunkt sind die Geschichte der Arbeiterschaft und Frauengeschichte, wie u.a. ihre „Wegbereiterinnen“-Kalender zeigen.

Dank einer freundlichen Unterstützung durch das Programm der „100 Köpfe der Demokratie“, das von der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus in Stuttgart mit Mitteln des Staatsministeriums für Kultur und Medien koordiniert wird, konnte in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Frau Dr. Gisela Notz (Berlin) für diesen Vortrag gewonnen werden.

Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein lädt für den Dienstagabend, 10.09., - ACHTUNG! - bereits um 19.00 Uhr, in das Museum Tabakspeicher ein.
Der Eintritt ist frei!
Lutz Fischer