Antworten von Markus Reinders (SPD)

Am Sonntag wird der neue Thüringer Landtag gewählt. Die uhz hat den Kandidaten zehn Fragen gestellt. Markus Reinders antwortete wie folgt:...



1.) Eine schwierige Regierungsbildung im Freistaat steht bevor. Mit wem sollte Ihre Partei koalieren, wenn sie in den Landtag einzieht?
Wie sie schon selbst festgestellt haben, werden Regierungsbildung, sollte die Wahl den Umfragewerten entsprechen, sehr schwierig. Ausschließen werde ich auf jeden Fall die Zusammenarbeit mit Herrn Höcke und seiner AFD. Bei allen anderen muss nach Schnittstellen geschaut werden, erst danach sollten Sondierungen stattfinden.
 
2.) Welche steuerlichen Entlastungen auf Landesebene würden Sie als Abgeordneter unterstützen?

Zu 2. In Frage 3 weisen sie auf die leeren Kassen hin, gleichzeitig wird hier gefragt, welche Steuerentlastung möglich ist nun, solange die Kassen leer sind, sollte diese Frage hintenangestellt werden.
 
3.) Leere Stadtkassen und eng geschnallte Gürtel: Was muss sich in der Finanzierung den Thüringer Kommunen zukünftig ändern?
Der kommende Haushalt muss selbstverständlich sehr genau unter die Lupe genommen werden, um zu erörtern, wo Einsparungspotential zu generieren ist.
 
4.) Die Stadt Bad Langensalza ist in einer schwierigen finanziellen Situation. Wie können Sie als Landtagsmitglied Hilfestellungen geben?
 Viele Kommunen und Städte haben mit finanziellen Problemen zu kämpfen, als Landtagsabgeordneter, kann man natürlich die Bedürfnisse einzelner Orte voranstellen. Ich schlage aber auch gerne vor, wie in Frage 5 kommend, dass für die Attraktivität mehr getan wird, um die Einnahmenquellen zu erhöhen.
 
5.) Der Tourismus ist ein Wirtschaftsfaktor der Zukunft. Was muss aus Ihrer Sicht geschehen, damit er sich weiterentwickelt?
Der Tourismus ist eine Kraft, die nicht zu unterschätzen ist, bei meinem Wahlkampf auf der Straße sind mir immer wieder Touristen begegnet, die den Unstrut Hainich Kreis besuchten und sich faktisch in die Region verliebt haben. Genau hier müsste mehr getan werden, zb. auf Messen ITB (Internationale Tourismus Börse Berlin) oder auch Werbung im Fernsehen, jeder schaut TV und sieht Werbung aus der Türkei, Griechenland oder sonst wo, warum nicht mal einen tollen Werbespot aus unserer Region?
 
6.) Wie stehen Sie dem geforderten weiteren Ausbau der Windenergie in Thüringen gegenüber?
Die erneuerbaren Energien sind ein wichtiges Standbein unserer Wirtschaft, aber auch für den Umweltschutz, der Ausbau darf nicht nachlassen, überschüssige Energie sollte gespeichert werden zb. in Wasserstoff. Der Fossile Brennstoffausstoß muss weiter minimiert werden, das geht ohne Windkraft nicht. Natürlich sollten auch die Kommunen davon partizipieren.
 
7.) Sind Sie der Meinung, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk, speziell auf den MDR bezogen reformiert werden muss?
 Ich bin hier ehrlich und muss ihnen sagen, dass ich mich damit nicht beschäftigt habe, wenn aber Optimierungsmöglichkeiten vorhanden sind, stelle ich mich diesen selbstverständlich nicht in den Weg.



8.) Der Freistaat braucht in den nächsten Jahren rund 250.000 neue Arbeitskräfte. Wie kann dieses Problem ihrer Meinung nach gelöst werden? In welchen Branchen sollten Prioritäten gesetzt werden?
Ganz klar steht der Focus meines Erachtens, der Dienstleistungsbrache und dem Handwerk vorne an. In der Dienstleistungsbranche, wie Pflegedienste wird es nach der derzeitigen Prognose düster aussehen, wenn die Boomer-Jahre in den Ruhestand gehen. Attraktivität zur Ansiedlung neuer Arbeitskräfte/Fachkräfte muss über unsere Grenzen hinaus getätigt werden, aber auch für mögliche Rückkehrer aus den alten Bundesländern muss eine Attraktivität geschaffen werden. Erstens die Löhne müssen endlich gleichziehen, zweitens Förderung von Eigenheimbau in dem ländlichen Raum könnte ich mir vorstellen. Ich selbst lebe auf dem Land es gibt nichts Schöneres, dass wäre sicher ein Magnet bzw. könnte hier eine Anziehungskraft geschaffen werden. Von den niedrigen Grundstückspreisen mal abgesehen, muss der ÖPNV  in der ländlichen Gegend wieder besser angebunden werden. Das sind nur einige Beispiele, die man gerade bei dem Thema anführen könnte, auch die Erreichbarkeit von Ärzten muss verbessert werden, bzw. Neuansiedlungen dieser gefördert werden.
 
9.) Bürgerschaft und Wirtschaft leiden unter hohen Energiepreisen. Wie kann man diesem Problem in Thüringen ihrer Meinung nach begegnen?
Diese Frage habe ich schon teilweise unter der Frage 6 geantwortet, der Ausbau der erneuerbaren Energien muss am Ende des Tages, auch den Bürgern und der angesiedelten Industrie zugutekommen.
 
10.) Wo und mit wem werden Sie am Sonntag den Wahlausgang verfolgen?
 Zuerst werde ich ins Tivoli in Gotha fahren und meinem Freund Matthias Hey und seinem Team, einen hoffentlich schönen Wahlabend wünschen, danach werde ich meine Frau ins Auto packen und nach Mühlhausen fahren. Die Wahlparty wird in Tina Rudolphs Wahlkreisbüro stattfinden, um anschließend mit allen Helfer*innen und natürlich mit Kay Uwe Jagemann den Abend, bei einem guten Bier und etwas zu Essen ausklingen zu lassen.