Das Nordhäuser Seniorenwerk feiert dreißigjähriges Jubiläum

Erfolgsgeschichte ohne absehbares Ende

Freitag
30.08.2024, 16:00 Uhr
Autor:
osch
veröffentlicht unter:
Seit dreißig Jahren besteht das Seniorenwerk in Nordhausen. Eine Erfolgsgeschichte, die immer noch für Schlagzeilen sorgt und weiter auf der Überholspur bleibt. Heute Vormittag lud Geschäftsführer Christian Döring zu einer Pressekonferenz ein …

Christian Döring und Karsten Froböse erläutern die Arbeitsmarktzahlen für den August (Foto: oas) Christian Döring und Karsten Froböse erläutern die Arbeitsmarktzahlen für den August (Foto: oas)

„Willkommen in der Boom-Branche“ begrüßte Geschäftsführer Christian Döring heute die Vertreter der Presse und den Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, Karsten Froböse, in seinem schicken Konferenzraum am Ufer der Zorge in der Parkallee.

Hier entstanden zwei Mehrzweckgebäude des Seniorenwerks für den Pflegebedarf und ein drittes ist gerade im Bau. Das traditionsreiche Familienunternehmen der Dörings sattelte einst von der Ziegelherstellung auf das Gesundheitswesen und im besonderen die Pflegebranche um, in der Christian Döring als ausgebildeter Rechtsanwalt nun schon seit dem Ende des letzten Jahrtausends aktiv ist. Doch speziell die letzte 15 Jahre haben dem Unternehmen einen enormen Schub gegeben. An inzwischen zehn Standorten in ganz Deutschland ist das Seniorenwerk aktiv, beschäftigt über 950 Mitarbeiter mit einem Frauenanteil von 72 Prozent. Alle genauen Zahlen können Sie der Firmenpräsentation im Anhang des Artikels als. pdf-Datei entnehmen.

In seiner Erzählung über die Entwicklung der Firma kommt Christian Döring schnell auf ausländische Arbeitnehmer zu sprechen. „Schon heute geht nichts mehr ohne unsere ausländischen Kollegen“, sagt er und verweist darauf, dass etwa 170 der knapp eintausend Angestellten keinen deutschen Pass besitzen. Der demographische Wandel erlaube gar keine andere Lösung als intensiv und zielgerichtet nach ausländischen Pflegekräften zu suchen, bekennt der Mann, der stolze sechzig Auszubildende in seinen Einrichtungen beschäftigt. „Wir müssen uns beizeiten um ausländische Fachkräfte kümmern“, weiß Döring, der auch in den Hilfsbereichen seiner Seniorenwerke auf Nichtdeutsche zurückgreift. „Es ist einfach der richtige Weg, mehr Anstrengungen in dieser Richtung zu unternehmen.“ Über ein ESF-Programm der Europäischen Union sucht er seit dem letzten Jahr gezielt nach ausgebildeten Pflegern in der Ukraine. Die große Herausforderung sei das Erlernen der deutschen Sprache, das parallel zur Arbeit gesehene müsse, betont Christian Döring. Derzeit sind bereits zehn Ukrainerinnen als Pflegekräfte in seinem Unternehmen angestellt.

Ein weiterer Schritt sei es, immer mehr Bürgergeldempfänger in Arbeit zu bringen. Bei einem Lohn von 16,50 Euro pro Stunde ist der Anreiz schon gegeben, sich wieder in Lohn und Brot zu begeben. Das Gehalt habe sich in den letzten Jahren um teilweise bis zu 60 Prozent gesteigert, lockt er Interessenten und verweist darauf, dass heute schon mehr Menschen in Deutschland in der Pflege arbeiten (1,1 Millionen) als imn einstmals größten Industriezweig, der Autoindustrie.

Christian Döring leitet ein Familienunternehmen in der vierten Generation  (Foto: oas) Christian Döring leitet ein Familienunternehmen in der vierten Generation (Foto: oas)

Und er bedauert: „In der Öffentlichkeit wird immer noch ein völlig verzerrtes Bild von der Pflegebranche gezeichnet. Pflegefachkräfte verdienen inzwischen richtig gutes Geld, haben geregelte Arbeitszeiten und eine Menge sonstiger Vergünstigungen wie Zuschläge.“

Eine Pflegekraft habe in etwa zehn Menschen zu betreuen, was Christian Döring für branchenüblich hält und gut leistbar. Die Branche boome und es sei kein Ende abzusehen, da die Menschen immer älter würden, es aber weniger Nachwuchs gebe, der sich mit den zu Pflegenden beschäftigen könne.

Am 17. September wird Christian Döring mit seinem Seniorenwerk in der Staatlichen Berufsschule Morgenröte von von 11 - 18 Uhr vor Ort sein, wenn ein „Tag der Pflege- und Gesundheitsberufe“ veranstaltet wird, bei dem sich Arbeitgeber vorstellen und in Gesprächen viele Fragen rund um die Pflege- und Gesundheitsberufe beantworten können.
Olaf Schulze