Die Faszination des Schönen im Park Hohenrode

Ein bildreicher Nachmittag im Parkpavillon

Mittwoch
21.08.2024, 17:42 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Im Capar- David-Friedrich-Jahr steht man auch in Nordhausen nicht abseits. Am Sonntag treffen sich Interessierte im Park Hohenrode, auf dem Programm stehen Goethe, Caspar David Friedrich und Caroline Bardua...

„Treten Sie getrost herein, sollen wohl empfangen sein!“, so pflegte Johann Wolfgang Goethe, 1749-1832, seine Gäste zu empfangen. Er empfahl auch, täglich ein Lied zu hören, ein Gedicht zu lesen, ein treffliches Gemälde zu betrachten und, wenn möglich, ein vernünftiges Wort zu sprechen. Das ist alles möglich, wenn sich „Menscher“, wie es Sarah Kirsch zu sagen pflegte, am Sonntag ab 16.00 Uhr in den Park Hohenrode begeben, speziell in den im wörtlichen Sinne ausgezeichneten Pavillon. Neben dem zeichnenden Dichter Goethe wartet dort natürlich in dem nach ihm benannten Jahr insbesondere der Künstler Caspar David Friedrich, 1774-1840.

Caroline Bardua, „Bildnis des Malers Caspar David Friedrich“, 1839, Repro  (Foto: Archiv Kneffel              ) Caroline Bardua, „Bildnis des Malers Caspar David Friedrich“, 1839, Repro (Foto: Archiv Kneffel )


Goethe und Friedrich kannten sich persönlich und ab November 2024 zeigen die Weimeraner speziell eine Ausstellung über das Verhältnis der beiden zueinander. Während der Veranstaltung im Pavillon in Nordhausen wird bereits einiges darüber zu hören und zu sehen sein. Aller guten Dinge sind drei! Und so gesellt sich zu den Genannten eine weibliche Person, Caroline Bardua, 1781-1864, den beiden wohlvertraut. Caroline aus Ballenstedt im Harz begann mit Goethes Wohlwollen 1805 in Weimar ihre künstlerische Ausbildung, malte auch die Familie Goethe und wurde von dem Dichter nach Dresden empfohlen zu Gerhard von Kügelgen, um ihr künstlerisches Können zu vervollkommnen. Sie stand weiter mit Goethe in Verbindung. In Dresden begegnete sie häufig Caspar David Friedrich, den sie 1810 im jugendlichen Aussehen malte, bevor sie ihr Studium beendete und ins Elternhaus zurückkehrte.

Zu diesem Gemälde gibt es eine spannende Geschichte. Friedrich unternahm mit einem Freund 1811 eine Harzwanderung und übernachtete bei den Barduas in angenehmer Atmosphäre, bevor beide Männer zum Brocken aufstiegen. Caroline verdiente sich zeitlebens ihr Einkommen selbst, für eine Frau damals ein kühnes Unterfangen. Ihr aufgeschlossener Charakter, ihre humorige Art machten den Umgang mit ihr angenehm. Sie lebte mit ihrer Schwester u.a. in Halberstadt, Halle mehrere Jahre in Berlin, auch in Paris, ehe sie sich in Alexisbad niederließen. Ihre Anerkennung wuchs. 1839 malte sie ihren deutlich älter gewordenen Freund Friedrich noch einmal. Dieser hatte bereits 1811/12 Caroline mit einem Gemälde, einer Landschafts-darstellung, gedankt, in der sie, an einen Baum gelehnt, liest.

Abwechslung für die Anwesenden ist an diesem Nachmittag geboten. Die Referentin Heidelore Kneffel wird in ihren Vortrag natürlich zahlreiche Bildbeispiele einfließen lassen.
Heidelore Kneffel