IFA-Museum

Aus Leihgabe wurde Schenkung

Dienstag
02.07.2024, 12:10 Uhr
Autor:
psg
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Das Nordhäuser IFA-Museum ist nach dem Tabakspeicher das ehrenamtlich geführte Museum mit den meisten Besucherzahlen. Heute wurde der Trägerverein reichlich beschenkt...

Von links: Hans Georg Franke, Udo Kürbis, Helmut Peter an einem in Nordhausen entwickelten Motos und Andreas Krey. (Foto: nnz) Von links: Hans Georg Franke, Udo Kürbis, Helmut Peter an einem in Nordhausen entwickelten Motos und Andreas Krey. (Foto: nnz)
Die Geschichte des Museums begann vor 17 Jahren, nach einer intensiven Standortsuche bekam es vor zwölf Jahren seine Heimat an dem Ort, der Voraussetzung für dessen Geburt war - dem einstigen IFA-Gelände. Seit dem hat es sich zu einem nicht mehr wegzudenkenden Teil der Nordhäuser Museumslandschaft entwickelt. (Nachzulesen ist das alles im Archiv der nnz.)

Über mehrere Jahre hinweg hat es mehr Besucher als das städtische Vorzeigemuseum, die Flohburg. Die besuchten im vergangenen Jahr rund 5.100 Menschen, im IFA-Museum waren es 7.800. Das, was die Besucher an der Montaniastraße zu sehen bekommen, ist das Werk von "Verrückten" und Enthusiasten. Aber: vieles von dem, was gezeigt und archiviert wurde, gehörte dem Museum und seinem Verein nicht. Das wird sich ändern.

Andreas Krey, der Chef der Landesentwicklungsgsellschaft Thüringen (LEG), besuchte heute die Museumsfreunde und teilte ihnen offiziell mit, dass die bisherigen Leihgaben nun dem Verein geschenkt werden. In diesem Zusammenhang erinnerte Krey an die Strategie der LEG hinsichtlich der Zukunft der Altstandorte aus DDR-Zeiten. Neben Hermsdorf oder Rudolstadt sei das auch die IFA in Nordhausen gewesen. "Wir wollen die Tradition nicht ausblenden, denn anhand der Exponate kann Geschichte erlebbar gemacht werden und können Zeitzeugen von damals Geschichten erzählen. Ich hoffe, dass dieses Museum, das einen Teil der städtischen Industrie-DNA bewahrt, auch künftig die Unterstützung seitens der Kommune erfährt", sagte der LEG-Chef.

Mit dabei waren heute auch Helmut und Andreas Peter, denen es mit anderen Sponsoren und Investoren überhaupt zu verdanken war und ist, dass an diesen Teil der städtischen Geschichte erinnert werden kann. Ein überglücklicher Vereinsvorsitzender dankte allen Beteiligten. Hans Georg Franke: "Wir haben bescheiden angefangen, jetzt können wir der interessierten Welt, vor allem in den alten Bundesländern erklären und zeigen, dass auch in der DDR Traktoren oder Schlepper mit vier Rädern gebaut und Motore entwickelt wurden, die in ihrer Technologie der Konkurrenz um zehn Jahre voraus waren".

Franke mahnte aber auch gleichzeitig an, dass sich das Museum ständig weiter entwickeln müsse und die Unterstützung von Förderern und der kommunalen Politik nötig sein, denn "auch wir müssen moderner werden". Durch multimediale Präsentation, gepaart mit dem Exponat zum Anfassen müsse die bewahrte Geschichte der Nordhäuser Industrie weiter in die Zukunft getragen werden.
Peter-Stefan Greiner