Betrachtet:

Von Anstand keine Spur

Mittwoch
12.06.2024, 19:49 Uhr
Autor:
psg
veröffentlicht unter:
Es war die mittlerweile zweite konstituierende Sitzung des Nordhäuser Stadtrates, die ich im (Un)ruhestand miterlebte. Ich wollte mir ein erstes Urteil über die Atmosphäre im Ratssaal des Bürgerhauses einholen. Als Fazit schwanke ich zwischen peinlich und erbärmlich...

Am Ende doch kein Beifall - Hans-Georg Müller (SPD), links daneben Barbara Rinke und rechts Martina Degenhart (Foto: nnz) Am Ende doch kein Beifall - Hans-Georg Müller (SPD), links daneben Barbara Rinke und rechts Martina Degenhart (Foto: nnz)
Den Blick auf die Sitzordnung hat bereits mein Kollegen Angelo Glashagel beschrieben. Statt der Zahlen und Prozent konnte man den Nordhäuser Wählerwillen auch mal livehaftig betrachten. Da war zu sehen - die Dominanz des bürgerlich-konservativen Flügels von AfD und CDU gegenüber dem "Rest", der sich aus dem Rest von SPD. LINKE, BLS, Grüne und FDP zusammensetzt.

Und genau dieser Rest (außer der Bürgerliste) demonstrierte schon zu dieser eher feierlichen Atmosphäre ein Verhalten, das jeglichen Anstand vermissen lässt. Deutlich wurde das bei der Verpflichtung der Stadtratsmitglieder. Die AfD machte den Anfang. Nach dem Aufsagen der Verpflichtungsformel gebieten es der Anstand und der Respekt, den Gewählten Beifall zu zollen.

Nicht so das links-grüne Lager. Das unterhielt sich demonstrativ. Etwas unentschlossen zeigten sich Hans-Georg Müller und Barbara Rinke, ob sie denn Beifall spenden sollten oder nicht. Dann aber der kurze Blick auf LINKE und Grüne und da war klar. Man stellte die Ideologie vor den Anstand.

Übrigens: Die Stadträte der AfD klatschten bei allen anderen kommunalen Politikern Beifall und bekundeten damit nicht nur den nötigen Respekt, sondern auch das, was dem links-grünen Milieu vielleicht noch fehlt: Anstand
Peter-Stefan Greiner