Brennereistandorte werden wieder sichtbar gemacht

Die alte Kornstadt Nordhausen

Montag
03.06.2024, 16:02 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Zwei Dinge haben das alte Nordhausen reicht gemacht: Tabak und Alkohol. Unzählige kleine und große Brennherren prägten das Leben der Stadt, ihr Wirken wollen ein paar geschichtsinteressierte Nordhäuser nun wieder ins Licht der Öffentlichkeit holen…

Auf die Idee kam Jochen Einenckel, ehemaliger Leiter der Echten Nordhäuser Traditionsbrennerei. Mit der Unterstützung Nordbrands und des Denkmalbeirates konnte Einenckel zehn ehemalige Brennereistandorte ausfindig machen, an denen in den kommenden Tagen informative Hinweistafeln angebracht werden.

In der Altstadt wurde das erste Schild am Nachmittag angebracht (Foto: agl) In der Altstadt wurde das erste Schild am Nachmittag angebracht (Foto: agl)


Den Anfang machte man heute in der Altstadt, unterhalb des Café Felix. Die schon 1757 gegründete Brennerei Heinrich Reinhoff ging hier ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des ersten Weltkrieges ihrem Handwerk nach. „Es hat in Nordhausen eine ganze Menge Brennereien gegeben, etwa 100 müssen es um das Jahr 1800 herum gewesen sein“, erklärt Einenckel. Über die meisten weiß man wenig bis nichts, die kleinen Handwerksbetriebe besaßen oft nur eine Brennblase und haben nicht viele Spuren hinterlassen.

Pia Wienrich und Jochen Einenckel begleiten das Projekt (Foto: agl) Pia Wienrich und Jochen Einenckel begleiten das Projekt (Foto: agl)


In den zehn Tafeln sieht Pia Wienrich vom Denkmalbeirat deswegen auch nur einen ersten Schritt, weitere Standorte ausfindig zu machen werde aber Zeit brauchen, denn gefunden werden müssen nicht nur die historischen Fakten, sondern auch die heutigen Besitzer der modernen Gebäude, an denen die Tafeln angebracht werden sollen. Ähnliches plane man zudem auch für die alte Tabakindustrie, das zweite Standbein des Nordhäuser Wohlstands aus alten Tagen.
Angelo Glashagel