Werna

Sanierung des Spiegelschen Hauses schreitet voran

Mittwoch
22.05.2024, 15:00 Uhr
Autor
red
veröffentlicht unter:
Über den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten am Spiegelschen Haus in Werna hat sich jetzt Landtagspräsidentin Birgit Pommer informiert. Bis zum Frühjahr 2025 werden mehr als 1,7 Millionen Euro in die Sicherung des Spiegelschen Hauses, einem Fachwerkbau im hier seltenen fränkischen Renaissance-Stil, geflossen sein...

Sanierungsarbeiten am Spiegel'schen Haus in Werna (Foto: Pressestelle Landratsamt) Sanierungsarbeiten am Spiegel'schen Haus in Werna (Foto: Pressestelle Landratsamt)

Gemeinsam mit Landrat Matthias Jendricke und Gunnar Reuter, Geschäftsführer der Service Gesellschaft, die das einstige Rittergut betreut, und dem Objektverwalter Heinz-Jürgen Kothe besichtigte die Linke-Politikerin das Fachwerkensemble und den angrenzenden Park.

Dieser musste lange aufgrund der zahlreichen stark geschädigten Bäume gesperrt werden, ist nun aber wieder ab jetzt für alle Einheimischen und Gäste begehbar, nachdem die Bäume umfassend gepflegt wurden.

Zu 90 Prozent fördert das Land die Sanierungsmaßnahme, rund 500.000 Euro werden dabei allein an PMO-Mitteln bereitgestellt, die aus Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR stammen.

Birgit Pommer besichtigte die historische Baustelle mit Landrat Matthias Jendricke, dem Leiter der Service-Gesellschaft, Gunnar Reuter und dem Objektverwalter Heinz-Jürgen Kothe (Foto: Pressestelle Landratsamt) Birgit Pommer besichtigte die historische Baustelle mit Landrat Matthias Jendricke, dem Leiter der Service-Gesellschaft, Gunnar Reuter und dem Objektverwalter Heinz-Jürgen Kothe (Foto: Pressestelle Landratsamt)


Birgit Pommer betonte bei ihrem Besuch, wie wichtig der Erhalt solch außergewöhnlicher Denkmale sei und das Land Thüringen solche Maßnahmen deshalb gerne unterstütze. „Die Sicherung des Spiegelschen Hauses ist allein aufgrund der schieren Größe des Objekts und den massiven Schäden eine wahre Mammutaufgabe“, so Gunnar Reuter. „Inzwischen sind deutliche Fortschritte sichtbar und wir freuen uns, dieses Fachwerkensemble auch für künftige Generationen erhalten zu können.“

Am Gebäude wird aktuell im zweiten Bauabschnitt der Schmuckgiebel zur Straßenseite saniert. Dabei werden schadhafte Teile des Fachwerks erneuert sowie Ornamente und Verzierungen aufwendig restauriert. Außerdem werden Fenster überarbeitet oder ersetzt, Fehlstellen im Natursteinmauerwerk ausgebessert und die Mauerkrone erhält eine Ziegeldachabdeckung.

In diesem Bauabschnitt, der seit August vergangenen Jahres läuft und im Juni abgeschlossen werden soll, werden rund 630.000 Euro investiert, zu 90 Prozent gefördert. Die Haushaltsmittel werden im Rahmen der Städtebauförderung durch das Bundesland Thüringen der Service Gesellschaft zweckgebunden für das Projekt zur Verfügung gestellt. Im nächsten dritten Bauabschnitt werden bis April nächsten Jahres das Grundstücksentwässerungssystem weiter verbessert und die Dachfläche auf der Ostseite saniert, auch hier werden die Schornsteine bis auf den vom Hallenkamin zurückgebaut. Zudem werden schadhafte Holzbauteile im östlichen Dachbereich sowie einige Rähmbalken, diverse Sparrenköpfe und Sparren erneuert. Die vorhandenen Putzflächen, sowohl im Sichtfachwerkbereich des Obergeschosses als auch im Erdgeschoss werden entsprechend ihrer Schäden überprüft und bei Bedarf erneuert.

Die farbliche Gestaltung erfolgt nach den restauratorischen Befunden. Außerdem werden weitere Fenster und schadhafte Balken ersetzt. Die Kosten für diesen Bauabschnitt liegen bei rund 900.000 Euro, davon kommen gut 250.000 aus dem PMO-Topf, gut 500.000 Euro aus der Städtebauförderung über die Stadt Ellrich. Im bereits abgeschlossenen ersten Bauabschnitt wurden u. a. die 2017 begonnene Sanierung der Dachfläche auf der Hofseite fortgeführt und schadhafte Holzbauteile ausgetauscht. Die Ursprünge des Spiegelschen Hauses stammen aus dem 16. Jahrhundert, Freiherr Karl Leopold Spiegel von und zu Peckelsheim ließ 1883 das Herrenhaus zu einem repräsentativen Wohnsitz aufwändig umbauen. Zuletzt wurde es als Pflegeheim genutzt, steht aber seit den 1990er Jahren leer. Seit 2016 arbeitet die Service Gesellschaft an der Sanierung des größten Fachwerkbaus in der Region.