Der Klimawandel und seine Herausforderungen

Internationaler Tag der biologischen Vielfalt

Mittwoch
22.05.2024, 09:00 Uhr
Autor
emw
veröffentlicht unter:
Am 22. Mai feiert die Welt den Internationalen Tag der Biologischen Vielfalt. Dieser Tag erinnert an das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD), das 1992 auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro unterzeichnet wurde...

Mehr als 30 Jahre später bleibt der Schutz der Biodiversität eine zentrale Herausforderung, besonders im Hinblick auf den Klimawandel und die wachsenden Anforderungen an unsere natürlichen Ressourcen.


Das Erbe des Übereinkommens von Rio
Das UN-Übereinkommen von Rio setzte 1992 einen Maßstab für globalen Umweltschutz und verpflichtete die Unterzeichnerstaaten, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen, die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen zu fördern und den fairen Zugang zu diesen Ressourcen sicherzustellen. Ein zentrales Element dieses Abkommens ist der Schutz besonderer Arten, Ökosysteme und Lebensräume durch das Natura 2000-Netzwerk in Europa.

Natura 2000 in Europa und Thüringen
Natura 2000 ist Europas einzigartiges Netz von Schutzgebieten, das sich über die gesamte Europäische Union erstreckt. Es ist das größte koordinierte Naturschutzprojekt weltweit und umfasst sowohl Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH) als auch Vogelschutzgebiete (SPA). Thüringen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mit 212 FFH-Gebieten und 44 EG-Vogelschutzgebieten, was in etwa 16,8% der Landesfläche entspricht, trägt der Freistaat maßgeblich zum Schutz von seltenen Arten und wertvollen Lebensräumen bei.

Thüringens Engagement für die Biodiversität
Thüringen ist ein Musterbeispiel für die erfolgreiche Umsetzung von Natura 2000. Die Schutzgebiete im Bundesland reichen von den Bergwäldern des Thüringer Waldes über die artenreichen Wiesen des Rhön-Gebiets bis hin zu den Feuchtgebieten in den Talauen von Werra, Saale und Elbe. In unserem Landkreis ist die einzigartige Gipskarstregion nennens- und sehenswert. In diesen Gebieten gedeihen zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten und hier liegen die Quadranten mit der höchsten Artenvielfalt in ganz Deutschland.

Die Thüringer Landesregierung hat mehrere Programme initiiert, um das Natura 2000-Netzwerk zu unterstützen und den Schutz der Biodiversität zu fördern. Dazu gehören Renaturierungsprojekte, der Aufbau ökologischer Korridore und die Förderung von Bildungsinitiativen, um das Bewusstsein für die Bedeutung der biologischen Vielfalt zu schärfen.

Natura 2000 vor Ort
Die Natura 2000-Station „Südharz/Kyffhäuser“ widmet sich mit einer Vielzahl von Projekten dem Erhalt der natürlichen Artenvielfalt. So werden in der Station unter anderem Projekte für den Schutz des Rotmilans, des Kranichs und der Bachmuschel oder für den Erhalt wichtiger Lebensraumtypen initiiert und durchgeführt.

Fazit
Der Internationale Tag der Biologischen Vielfalt ist ein Aufruf zum Handeln, um das Erbe des UN-Übereinkommens von Rio fortzusetzen. Thüringen und das Natura 2000-Netzwerk zeigen, dass gemeinschaftliches Engagement einen wirkungsvollen Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten kann. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass die einzigartigen Ökosysteme und Arten, die Thüringen ausmachen, für zukünftige Generationen erhalten bleiben.