Lebendige Erinnerungskultur

Aktionsgruppe will zusammenbleiben

Montag
22.04.2024, 11:30 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Zwölf Jugendliche haben am Sonntag in Heiligenstadt in ökumenischer Gemeinschaft bei der bundesweiten Sozialaktion des BDKJ (Bund der katholischen Jugend) „72h-Aktion – uns schickt der Himmel“ mitgemacht. „Die Aktion war ein voller Erfolg und wir waren extrem schnell, haben sogar alle Steine geschafft“, freut sich Gemeindepädagogin Alexandra Kunze...

Die Gruppe war bunt gemischt. Ursprünglich kam der Wunsch mitzumachen von 3 jungen Frauen aus der evangelischen Jungen Gemeinde Worbis und Heiligenstadt. Seit Februar haben die drei fleißig im Freundeskreis geworben. So wurden letztlich aus dreien 12 – Leinefelder Konfirmanden sowie Jugendliche aus Heiligstadt und Worbis die sich gern, auch politisch, engagieren. Das Ergebnis der Aktion wird sehr positiv bewertet.

Die Aktion "Stolpersteine putzen" war ein voller Erfolg (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Südharz) Die Aktion "Stolpersteine putzen" war ein voller Erfolg (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Südharz)


„Einige Passanten sind mit den Jugendlichen ins Gespräch gekommen, wurden dabei erstmals auf die Steine aufmerksam und gaben den fleißigen Putzteams ein positives Feedback“, erzählt Alexandra Kunze. Unterwegs waren die Jugendlichen mit ihren eigens für diese Aktion gestalteten T-Shirt, gefördert vom Jugendforum Eichsfeld und der ev. Kirchengemeinde Heiligenstadt.

So knieten sie gut sichtbar in Kleingruppen verteilt in der Stadt auf dem Boden. Teils war die Reinigung der verschmutzen Steine sehr mühselig. Der Unterschied zu den normalen Pflastersteinen war kaum mehr sichtbar. Mit festen Schwämmen, etwas Wasser, einem Kleks Elsterglanz und festem Schrubben kam aber nach einigen Minuten der goldene Schimmer wieder zum Vorschein.

Die Aktionsgruppe will weitermachen (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Südharz) Die Aktionsgruppe will weitermachen (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Südharz)


Unterstützung hatten die Aktiven von Ulrich Fiebelkorn, Gemeindekirchenratsvorsitzender der ev. Gemeinde und im Initiativkreis „Jüdisches Erbe in Heiligenstadt“. Er stellte das nötige Arbeitsequipment bereit, erarbeitete eine Übersicht der Stolpersteine und erzählte den Jugendlichen die Geschichte einiger Personen hinter den Steinen. Nach dem Mittagessen gab es einen regen Austausch zwischen den Teilnehmenden.

Aktuelle Stimmungen und Begegnungen im Alltag wurden geteilt, ebenso wie Wahrnehmungen aus den unterschiedlichen Orten und Schulen. „Das bewusste nicht vergessen und aufklären wollen, liegt der Gruppe ehrlich am Herzen. Das hat man gespürt“, blickt die Gemeindepädagogin zurück.

Und so hat die Aktionsgruppe auch beschlossen, dass sie erstmal bestehen bleiben möchte. Man will sich weiterhin treffen, um sich über stattfindende Aktionen auszutauschen oder Ideen umzusetzen. „Gern möchten sie sowas wie heute auch nach der 72-Stunden-Aktion weiterhin zusammen machen“, berichtet Alexandra Kunze.