Handballturnier der Superlative in Kolding

Bronze für NSV-Handballer

Sonnabend
06.04.2024, 09:15 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Zu einem der größten Handballturniere in Dänemark reisten am langen Osterwochenende zwei Nachwuchsteams des Nordhäuser SV. Die weibliche E-Jugend um Trainerin Katja Vopel belegte den sechsten Platz, die männliche D-Jugend um Trainer Maik Schulze erkämpfte sich die Bronzemedaille...

D-Jugend (männlich): Constantin Großhaus, Richard Schulze, Oscar Patzelt, Karl Domann, Joseph Freiberg, Malte Schmidt, Johannes Conradi, Konrad Krauthöfer, Paul Buchardt, Rio Lehne (Foto: Anja Lehne) D-Jugend (männlich): Constantin Großhaus, Richard Schulze, Oscar Patzelt, Karl Domann, Joseph Freiberg, Malte Schmidt, Johannes Conradi, Konrad Krauthöfer, Paul Buchardt, Rio Lehne (Foto: Anja Lehne)


Die Dimension des Kolding Handball Cup ist gigantisch: 3200 Teilnehmer, 250 Mannschaften, 95 teilnehmende Handballvereine aus fünf Ländern (Deutschland, Polen, Schweden, Niederlande, Dänemark), 25 Spielfelder in neun Arenen, 650 Spiele. Mittendrin zwei Teams des Nordhäuser SV: die weibliche E-Jugend und die männliche D-Jugend. Betreut von Katja Vopel, Sebastian Kreutz, Maik Schulze, Louis Körber und Dennis Effenberger.



Dieser Superlativ begann bereits am Freitagabend bei der Eröffnungsfeier, als in der Sydbank Arena die teilnehmenden Mannschaften auf den Tribünenplätzen und sogar auf dem Spielfeld Platz nahmen. Sie bestaunten die gigantische Lichtershow und bekamen Gänsehaut beim Abspielen der einzelnen Nationalhymnen. „Für unsere Mädchen war es das erste internationale Turnier. Das war schon alles sehr aufregend und eine Wahnsinnserfahrung“, berichtete Katja Vopel.

Erst seit dieser Saison spielen sie als reine Mädchenmannschaft zusammen. Und dieses Turnier schweißte die Truppe nur noch mehr zusammen. Ebenso wie das „Team hinter dem Team“, das für reichlich Stimmung am Spielfeldrand sorgte. Ausgestattet mit sechs Trommeln zeigten insbesondere die Papas vollen Einsatz für ihren Nachwuchs. „Die Papas hatten schon nach dem ersten Turniertag Blasen an den Händen“, sagte Katja Vopel schmunzelnd. Getrommelt und unterstützt wurde für beide Teams. Zumal es auch der Zeitplan sehr gut hergab, um die Hallen zu wechseln. „Uns wurde gesagt, wir waren das lauteste und beste Team“, sagte Veit Meier, der diesmal in die zweite Reihe rückte und als Papa die Mannschaften unterstütze.

Gespielt wurde 2x15 Minuten – für die Mädchen konditionell schon eine echte Herausforderung. Im normalen Ligabetrieb sind es lediglich 1x10 Minuten. Umso mehr hatte Katja Vopel keine Erwartungen an ihr Team gestellt. „Sie sollten Spaß haben und sich als Team weiter finden.“ Aber schon der Auftakt verlief alles andere als erwartet. Die Mannschaft gewann überraschend 4:1 gegen den Gastgeber Kolding IF 1. „Die Dänen kamen mit unserem Abwehrsystem nicht klar. Während sie in der Abwehr mit einer 6-0 hinten drin stehen, sind wir auf Manndeckung gegangen. Die dänische Trainerin kam dann auf mich zu und meinte: We playing crazy“, erzählte Katja Vopel. Die zweite Partie gegen den MTV Lübeck II gestaltete sich etwas hitzig, der NSV hatte bereits mit 9:8 geführt, als der Gegner noch einen 7 Meter bekam und zum 9:9 ausglich. Gewonnen wurde am ersten Turniertag noch das dritten Spiel gegen TV Gut Heil Billstedt mit 14:9.

Nach diesem Tag war die Euphorie im Mädchenteam groß. „Es wollte ins Final Four“, sagte Katja Vopel. Dafür ließ es am Abend sogar die Disco sausen und schlief sich stattdessen für den zweiten Turniertag aus. Dieser begann mit einer 13:20-Niederlage gegen den SV Fortuna 50 Neubrandenburg. Am Ende fehlte ihnen ein Punkt zum Einzug ins Final Four. Es flossen viele Tränen, die aber schnell für das Spiel um Platz 5 getrocknet werden mussten. „Das war schon sehr emotional. Im Platzierungsspiel war dann einfach die Luft raus“, berichtete die Trainerin. Der SV Henstedt-Ulzburg setzte sich mit 25:5 durch.

„Ich fand das Turnier sehr toll. Wir haben ganz viel zusammengehalten. Es war ein sehr schönes Erlebnis und ich würde es gern nochmal erleben. Mit dem Platz sechs haben wir sehr viel erreicht“, sagte Henrike Finsterbusch. Dem kann Lotta Pflug nur zustimmen: „Als Team dabei zu sein, war ein richtig schöne Erfahrung. Wir haben viele Spiele gewonnen. Es hat sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass wir nächsten Jahr wieder dabei sind.“ Nach ihrem Platzierungsspiel ging es hinüber zu den Jungs, die sich noch weiter nach vorn gespielt hatten. Für die D-Jugend war es nach Prag bereits das zweite internationale Turnier. „Ich bin so stolz auf das Team“, gestand Veit Meier.

Als Gruppenerster mit drei Vorrundensiegen gegen Starup UIF (17:14), die SGSH Dragons (19:12) und den MTV Lübeck (27:16) war das Final Four erreicht. Nur knapp hatte der NSV im Halbfinale gegen den TV Georgsmarienhütte mit 16:17 das Nachsehen. Es fehlte ein Treffer für das ganz große Glück. Im kleinen Finale trafen die Nordhäuser auf Starup UIF, das dänische Team kannten sie noch aus der Vorrunde, und gewannen nach 7-Meter-Werfen mit 16:14. „Dieses Turnier hat die Teams noch enger zusammengeschweißt“, befand Veit Meier. Beeindruckt zeigte er sich von der gesamten Organisation dieses gigantischen Handballturniers. Abschließend wurde den Medaillengewinnern noch der rote Teppich ausgerollt. Zwischen all den Topteams stach einmal mehr der Name des NSV heraus, als die Jungs ihre Bronzemedaille in Empfang nahmen. Eins ist jetzt schon gewiss: im nächsten Jahr sind beide Teams wieder mit dabei. Beim Handballturnier der Superlative.

E-Jugend (weiblich): Lotta Pflug, Henrike Finsterbusch, Leni Kohlhause, Emma Großhaus, Alena Ratajczak, Nele Marianne Schiek, Ida Kreutz, Nina Kreutz, Linda Krömer, Lotta Vopel

D-Jugend (männlich): Constantin Großhaus, Richard Schulze, Oscar Patzelt, Karl Domann, Joseph Freiberg, Malte Schmidt, Johannes Conradi, Konrad Krauthöfer, Paul Buchardt, Rio Lehne.
Sandra Arm