Im Nordhaus in der Stolberger Straße 131 ist wieder Leben eingekehrt: Manuela Schimm hat am 23. Februar ihre Praxis für Ergotherapie in den Kellerräumen der Begegnungsstätte eröffnet...
Die 49-Jährige, die seit 25 Jahren in diesem Beruf tätig ist, wagt an diesem Standort den Schritt in die Selbstständigkeit. "Wir freuen uns, dass wieder mehr Leben ins Nordhaus kommt. Und das Angebot von Frau Schimm passt sehr gut in diesen Stadtteil, in dem viele Familien, aber auch sehr viele ältere Menschen leben", sagt Prokurist Pascal Wetzler in einer Pressemitteilung der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG), der das Nordhaus gehört.
Als Ergotherapeutin betreut Manuela Schimm Menschen von 0 bis 99 Jahren, sagt die 49-Jährige. Kindern hilft sie unter anderem bei Lern-, Konzentrations- und Entwicklungsstörungen. Erwachsene kommen zu ihr, wenn sie zum Beispiel nach einem Unfall oder Schlaganfall motorisch eingeschränkt sind. Senioren erhalten bei der Ergotherapeutin unter anderem Hilfe bei Alzheimer, Demenz oder Rheuma. Wichtig ist der Expertin das sogenannte Alltagstraining, mit dem sie die Lebensqualität ihrer Patienten wieder steigern will. Alltagstraining kann vieles sein und hängt immer von der jeweiligen Einschränkung ab, zum Beispiel bei Lähmungen nach einem Schlaganfall, sagt Schimm.
Manuela Schimm ist neue Mieterin im Keller des Nordhaus. SWG-Prokurist Pascal Wetzler überbrachte zur Eröffnung einen Blumenstrauß (Foto: SWG Nordhausen/Susanne Schedwill)
Die Bedingungen für ihre Arbeit seien im Nordhaus optimal, so Schimm. Die Praxis sei geräumig und biete ausreichend Platz für ganz unterschiedliche Therapieangebote - zum Beispiel gibt es eine Werkbank, eine Übungsküche und der Sportraum mit Kletterwand und Trampolin ist besonders bei Kindern beliebt.
Für die neue Mieterin hat das kommunale Wohnungsunternehmen einen Teil der Kellerräume modernisiert - dort, wo bis vor kurzem die Impfstelle untergebracht war. Die Malerarbeiten übernahm Familie Schimm in Eigenregie.
Auch die Lage im Stadtteil und die gute Anbindung an die Straßenbahn spreche für das Nordhaus, ergänzt die Ergotherapeutin, die selbst mit ihrer Familie in der Nordstadt wohnt.
Frau Schimm ist nicht die einzige Mieterin im Nordhaus: Auch der Verein für Inklusion und Teilhabe hat weiterhin sein Büro in der Begegnungsstätte. Seit dem 19. Februar bieten zudem die Mitarbeiterinnen des Projekts Agathe - Älter werden in Gemeinschaft - regelmäßig montags Sprechstunden an. Darüber hinaus gibt es weitere Gespräche mit potenziellen Mietern. Das ‚Nordhaus‘ ist auf dem besten Weg, wieder zum Mittelpunkt eines Stadtteils zu werden, freut sich SWG-Geschäftsführerin Inge Klaan über die Entwicklung des Hauses.