Am gestrigen Vormittag trafen sich Vertreter der Deutschen Bahn, der Stadtverwaltung Sondershausen, der zuständigen Regionalbus GmbH sowie des ausführenden Bauunternehmens zu Gesprächen mit besorgten Bürgern wegen des geplanten Baues des Bahnübergangs in Hohenebra...
Bürgermeister Steffen Grimm und die Vertreter der Deutschen Bahn diskutieren eine mögliche alternative Umleitungsstrecke für Linienbusse (Foto: Jnaine Skara)
Seit dem 27. Dezember 2023 ist die Kreisstaße 519 zwischen Hohenebra und der Abzweigung auf die B249 nach Thalebra gesperrt, da die Deutsche Bahn den Bahnübergang in Hohenebra zurückbauen und eine Unterführung errichten will, durch die der Straßenverkehr zukünftig führen soll.
Am 26. Februar soll der Rückbau der Schrankenanlage erfolgen, die Tiefbauarbeiten beginnen am 4. März, wie die Deutsche Bahn heute mitteilte. Ab dem 21. Juli 2024 soll dann endgültig kein Bahnverkehr mehr durch Hohenebra fahren.
Zwei Umleitungsstrecken wurden für die geplante Bauzeit von einem Jahr definiert: Die Hauptumleitung führt über die B249 und die B4. Anlieger und der Linienbusverkehr dürfen zudem über die Ausweichstrecke am Flachsteich in Thalebra fahren. Diese Strecke werde derzeit aber von sämtlichen Verkehrsteilnehmern benutzt, anstelle über die Hauptumleitung.
Sehr zum Unmut der Bürger, denn ursprünglich war der Weg über Thalebra nur für die Anlieger vorgesehen. Sämtliche Busse sollten die Großumfahrung nehmen. Nach Prüfung des Busunternehmens sei dies jedoch nicht möglich gewesen, aufgrund der engen Taktung der Busse und Schulbusse.
Die Fahrbahn ist für diese Belastung nicht geeignet und so haben bereits die vergangenen zwei Monate ihr Spuren hinterlassen: Erhebliche Schäden in der Fahrbahn wurden festgestellt. Zudem zeigten sich die Anwohner heute sehr besorgt, da die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30km/h nicht eingehalten wird und kein vorhandener Fußweg Fußgänger und vor allem Schulkinder auf dieser Strecke schützt. Das große Verkehrsaufkommen zu schneller Autos und auch Busse stelle eine erhebliche Gefahr dar. Auch sei die Straße eher einspurig befahrbar. Hierfür hatte die Stadt Sondershausen im letzten Jahr Ausweichbuchten errichten lassen.
Bürgermeister Steffen Grimm und seine Mitarbeiter aus dem Fachbereich Bau und Ordnung wohnten der Gesprächsrunde bei, um Ortsteilbürgermeister Rainer Gschwind und die Bürger in Thalebra zu unterstützen. Denn der Bahnübergang in Hohenebra liegt zwar an einer Kreisstraße, die Umleitungsstrecke durch Thalebra ist jedoch städtisch. Ich verstehe die Wut und Unsicherheit bezüglich der rücksichtslosen Fahrweise und der zerstörten Fahrbahn", sagte er.
Gemeinsam mit den zuständigen Mitarbeitern der Bahn versuchte man heute im Dorfgemeinschaftshaus von Thalebra, Lösungen zu finden. So sollen nun in den kommenden 14 Tagen an drei Stellen Bodenschweller errichtet werden, die Fahrzeugführer zur reduzierten Geschwindigkeit zwingen. Die genauen Positionen der Schweller wurden zusammen mit den anwesenden Bürgern festgelegt.
Auch der Einsatz eines mobilen Blitzers soll zum Einsatz kommen. Zudem soll die Beschilderung noch einmal ausdrücklich den Hauptverkehr über die B249 lotsen. Weitere Maßnahmen seien schwierig, da hier die Zuständigkeiten der Stadtverwaltung an die Grenzen kommen. Wir dürfen nicht in den fließenden Verkehr eingreifen, erklärte Karsten Kleinschmidt, Fachbereichsleiter Bau und Ordnung der Stadtverwaltung Sondershausen.
Bei der gemeinsamen Begehung der Umleitungsstrecke kamen die Beteiligten zu einer weiteren kurzfristigen Lösung: Die Schadstellen, die heute Allen ersichtlich waren, werden wir nicht einfach nur halbseitig beseitigen, sondern die Fahrbahn komplett rausnehmen und grundhaft ausbessern. Das Ganze soll in den Osterferien stattfinden, wenn kein Schulverkehr fährt, teilte Kleinschmidt mit. Hierfür soll eine fünftägige Vollsperrung erfolgen, um die Maßnahme durchzuführen. Die anwesenden Vertreter des Busunternehmens stimmten einer Umleitung des Linienbusverkehrs für die kurze Zeit zu.
Die Ausbesserung soll bis zum Ende der Maßnahmen halten. Dennoch sei vor allem die vollständige Umleitung des Busverkehrs entscheidend, sagte Bürgermeister Steffen Grimm, denn die Fahrbahn sei nicht für die jetzige stattfinde Belastung ausgelegt. Hierfür will die Stadt Sondershausen in den kommenden Wochen in die Gespräche mit dem Kyffhäuserkreis gehen.