Rassiges Nordthüringenderby in Heiligenstadt

Preußen besiegen auswärts starken SC

Sonntag
18.02.2024, 09:42 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
1. SC 1911 Heiligenstadt - FSV Preußen Bad Langensalza 1:2 (0:1)

Mit viel Selbstbewusstsein starteten die Preußen nach einer guten Vorbereitung ins Eichsfeld. Die Gastgeber vom SCH wollten dagegen mit ihrem neuem Coach Stefan Lerch eine durchwachsene Hinrunde vergessen machen…

Die beiden 18er Kapitäne Möhlhenrich und Fiß wie in so vielen Duellen gegeneinander bei der Seitenwahl. (Foto: FSV Preußen) Die beiden 18er Kapitäne Möhlhenrich und Fiß wie in so vielen Duellen gegeneinander bei der Seitenwahl. (Foto: FSV Preußen)

Die 157 zahlenden Zuschauer am Kunstrasen des Gesundbrunnen-Stadions sahen eine gut startende Preußen-Elf, denn nach 80 Sekunden verwandelte Neuzugang Döll eine Kliem-Eingabe zum 0:1. Dabei sah die gesamte Hintermannschaft des SC Heiligenstadt unentschlossen und noch nicht richtig wach aus. Und es blieb dabei: Preußen 20 Minuten im Vorwärtsgang, Sierra mit der größten Gelegenheit zu erhöhen, doch sein Ball ging drüber (27.). Von nun an aber drehte sich das Spiel, die Gastgeber wurden aggressiver im Vorwärtsgang. Kapitän Möhlhenrich knallt den Ball aus 18 Metern knapp drüber (35.) und Aziz` Abseitstor wird nach Klasse-Kombination korrekterweise zurückgepfiffen (39.).

War das Ergebnis zur Halbzeit durchaus nachvollziehbar, sah man im zweiten Abschnitt einen Sturmlauf des SCH. Roth scheiterte allein vor Preußen-KeeperPatzer (46.) und mit schwachem Abschluss (49.). Dann knallte Wolanski den Ball aus der Distanz an die Lattenoberkante (52.) und fordert nach Kontakt mit Meißner vergeblich einen Elfmeter (64.). Schiedsrichter Keith ließ sich auch von der aufkommenden Hektik nicht anstecken und zeigte eine souveräne Leistung. Kurz darauf wurden sowohl Fiß als auch Fernschild gerade so vorm Einschlag geblockt (68.). Es war die erste Kontersituation der Preußen, weitere sollten folgen. Patzer und die Preußen-Defensive verrichteten Schwerstarbeit. Erst gegen Aziz (70. gehalten), Möhlhenrichs Kopfball nach Ecke (71. drüber) und Wolanskis Knaller (73. gehalten) hielten dien Langensalzaer die Null und mussten einige Male tief durchatmen.

Mit Wilhelm und Vogt kam noch mehr Offensivkraft bei den Gastgebern auf den Platz. Insbesondere Vogt wirbelte noch 25 Minuten richtig stark über die linke Seite. Zwei Riesenkonterchancen vergaben der eingewechselte Rösener, der von Fiß bedient an Keeper Fröhlich (80.) scheiterte und Fiß wurde kurz darauf noch entscheidend von Frackowiak gestört (85.). Aber die Gastgeber stürmten weiter mit dem Mute der Verzweiflung und der verrinnenden Zeit im Nacken. Wilhelm scheitert am Außenpfosten (90.+1). Die hereinbrechende angezeigte siebenminütige Nachspielzeit sollte richtig ereignisreich werden. Der eingewechselte Carsten Weis schickte Martin Fiß und der ließ sich mit rechts aus 16 Metern ins untere Eck die Chance zum 0:2 (90.+2) nicht entgehen. Großer Jubel auf der Preußen-Bank, aber es sollte noch nicht zu Ende sein. Wilhelm flankte auf Aziz zum Anschlusstreffer per Kopf (90.+5) und es wurde nochmal richtig interessant. Harnisch verhinderte mit einer Monstergrätsche den sicher geglaubten Einschlag gegen Roth (90.+7) und Aziz zielte bei seiner letzter Gelegenheit direkt in die Arme von Patzer (90.+10). Den Abpfiff von Schiedsrichter Keith nehmen alle Preußen erleichtert entgegen.

Das war knapp und sicherlich ein etwas glücklicher Auswärtssieg des FSV Preußen gegen eine sehr gute SCH-Mannschaft. Aber in Heiligenstadt gewinnt man nicht nur mit Glück, auch kämpferisch war es eine überragende Leistung aller Preußen. Der SC scheiterte letztlich an seiner Abschlussschwäche. Bad Langensalzas Trainer Thomas Wirth sah es im Anschluss realistisch: "Wir müssen weiter an einigen Sachen arbeiten, müssen uns für diesen Sieg auch nicht entschuldigen, da wir alles reingeworfen haben. Das nehmen wir sehr gern mit, wissen aber auch, dass das noch nicht das Optimum war."

Tore: 0:1 Döll (2.), 0:2 Fiß (90.+2), 1:2 Aziz (90.+5)

Zuschauer: 157

FSV Preußen: Patzer, Harnisch, Zickler, Meißner, Kliem, Finger (90. Carlo Weis), Sierra (87. Carsten Weis), Fernschild, Sauerbier (90.+3 Ritz), Fiß (90.+3 Engel), Döll (65. Rösener)