Vernissage in der Flohburg

Die Macht der Nordhäuser Netzwerke

Freitag
26.01.2024, 11:15 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Was ist ein DENKMAL? Mensch, DENK MAL! Der Ausruf trifft den Nagel auf den Kopf. Ein Denkmal aus Stein, Holz, Silber, Gold, Eisen oder Papier soll immer zum Nachdenken animieren. Aber worüber nachdenken?

Über eine ganz bestimmte Denk- und Handlungsweise von einer ganz bestimmten Gruppe! Es geht bei einem Denkmal immer darum, sowohl eine wichtige Episode als auch einen besonderen Status in der Öffentlichkeit vor der Vergessenheit zu schützen. Das ist Teil unserer Identität. In Nordhausens über 1000-jährigen Geschichte hegten Menschen immer wieder den Wunsch nach besonderen „Gedächtnisstützen“. Dafür schlossen sich mehrere miteinander bekannte Nordhäuser Persönlichkeiten zusammen, die ebenso Kontakte zu einflussnehmenden Personen, Handelsverbänden oder Institutionen pflegten (Netzwerke).

Jessica Müller präsentiert ihre Ausstellung "Die Macht der Netzwerke - Nordhäuser Persönlichkeiten und ihre Denkmale aus 800 Jahren" (Foto: Flohburg) Jessica Müller präsentiert ihre Ausstellung "Die Macht der Netzwerke - Nordhäuser Persönlichkeiten und ihre Denkmale aus 800 Jahren" (Foto: Flohburg)


Am Ende wirkten weitverbreitete Vorstellungen, aber auch viele neue Ideen auf ein Erinnerungsmal ein. Und Jedes übermittelt eine eigene Botschaft an seinen Betrachter – Denkmale müssen also meistens erst entschlüsselt werden. Ein Schlüssel zum Verstehen ist, die Menschen und ihre Lebenslagen kennenzulernen. Eben dieser Stärke des sozialen Einflusses ist die Sonderausstellung „DIE MACHT DER NETZWERKE“ gewidmet.

Im Fokus stehen 12 herausragende Nordhäuser Denkmale aus 800 Jahren: Die ersten Denkmale entstanden in der Zeit der „Frauenherrschaft“. Nachfolgend errichteten „Triumphatoren“ und eine „Bürgerliche Bildungselite“ Erinnerungsmale. Die beeindruckenden „Gedächtnisstützen“ werden aus der Perspektive Ihrer Schöpfer betrachtet, das lässt sie lebendig werden. Dabei kommt eine inspirierende, außergewöhnliche Stadt- und Bürgeridentität zum Vorschein. Das offenbart das Bild von einem Nordhausen, auf das wir stolz sein dürfen!
Die Sonderausstellung läuft vom 1. Februar bis 28. April.

Es folgen Informationen zum Begleitprogramm der Sonderausstellung (siehe Anhang):

Do 22.2. | 18 Uhr
So 25.2. | 14 Uhr

 Vortrag (J. S. Müller) „Von der Klosterstiftung Königin Mathildes zur wirtschaftlich florierenden Äbtissinnenstadt“
Führung (J. S. Müller) „Frauenherrschaft“ (Dom, ehemalige Burg und Stadtkern)

Do 21.3. | 18 Uhr
So 24.3. | 14 Uhr

Vortrag (J. S. Müller) „IMPERIALIS NORTHVSA – Von der diplomatischen Eroberung der Thüringer Landgrafen über die sog. Kleinbürgerliche Revolution zum humanistischen Reformdenken in der Reformationszeit“
Führung (J. S. Müller) „Triumphatoren“ (Dom, Rathaus, Blasii-Kirche)

Do 25.4. | 18 Uhr
So 28.4. | 14 Uhr

Vortrag (J. S. Müller) „Antikisierender Republikanismus – Historische Stadtidentität im Spannungsfeld von Bildungs- und Wirtschaftsreformen und politischem Wandel“ Führung (J. S. Müller) „Bürgerliche Bildungselite“ (Königshof, Promenade)

Das Begleitprogramm zur Sonderausstellung besteht aus drei öffentlichen Vorträgen und drei öffentlichen Führungen. Die Führungsserie steht unter dem Motto „Vom Museum in die Stadt“.
Zuerst werden in der Sonderausstellung die Netzwerke und ihre Denkmale enträtselt, dann in der Dauerausstellung die dazugehörigen Exponate ermittelt und anschließend die erhaltenen Denkmale in der Stadt aufgespürt.

Das Begleitprogramm untermauert die Idee, unsere städtischen Denkmale mithilfe der Sonder- und Dauerausstellung besser zu verstehen.
Gebühr bei öffentlichen Vorträgen und Führungen sind 3 € pro Person zzgl. Eintritt. Führungen sind für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren geeignet und können auch nach Absprache gebucht werden (für Schulklassen 25,00€).