Premiere am Theater

Roméo et Juliette

Donnerstag
25.01.2024, 13:42 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Am morgigen Freitag feiert Charles Gounods Oper »Roméo et Juliette« am Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen im Theater im Anbau ihre Premiere...

Die Inszenierung der Produktion liegt in den Händen von Operndirektor Benjamin Prins und die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Pavel Baleff.

In fast filmischen Realismus erzählt das Kreativteam die Geschichte von Romeo und Julia in heutigem Setting. Bernhardt Bruchhardt hat dafür sowohl Kostüme als auch das Bühnenbild entworfen.

Mehr Hintergrundwissen aus einem Gespräch mit Bernhardt Bruchhardt:

Auch habt ihr an heutiges Setting gedacht…

Man könnte sagen, es ist zeitgemäß, vielleicht geht es zehn Jahre zurück, vielleicht zehn in die Zukunft, wir haben uns da nicht festgelegt. Die Inszenierung soll uns an unsere Gegenwart erinnern und einen politischen Konflikt zwischen zwei Gesellschaftsgruppen hervorholen, etwas, was wir alle kennen.

Aber ihr werdet jetzt nicht Kriegsgeschehen auf die Bühne holen, auch, wenn es sozusagen ein ziviler Krieg zwischen den Capulets und Montagus ist, der im Stück abläuft…

Überhaupt nicht, es wird alles über Assoziationen laufen, man sieht es ein bisschen an den Kostümen, ein wenig an der Umgebung, die nun nicht gerade Hochglanz verrät. Einige Bilder sind dabei dennoch sehr realistisch ausgestaltet. Es ist auch spannend, zu schauen, welche Möglichkeiten das »Provisorium« einer Interimsbühne bietet. Besonders schwierig ist es, Verwandlungen herzustellen. Es sind eben nicht dieselben Gegebenheiten, wie man sie im Großen Haus hat. Die Herausforderung war, verblüffend schnell die Wechsel der einzelnen Spielorte zu realisieren. Wir arbeiten mit der Drehbühne und schaffen es, den Zuschauern komplette Bilder zu übergeben, ohne, dass wir die Umbauten sichtbar machen. Es ist in der Tat wie eine filmische gedachte Szenenfolge. Außerdem zaubern wir sehr viel mit dem Licht.

Szene aus Charles Gounods Oper »Roméo et Juliette« (Foto: Tim Müller) Szene aus Charles Gounods Oper »Roméo et Juliette« (Foto: Tim Müller)


Du zeichnest auch für die Kostüme verantwortlich, hat es dich gereizt, vielleicht doch die üppige Zeit Shakespeares aufzugreifen?

Absolut! Wir haben im 1. Akt einen großen Maskenball und es ist für mich als Kostümbildner ein Fest, diesen zu bedienen. Es ist der Teenagergeburtstag von Julia und als solcher muss er zunächst einmal funktionieren. Um die Zuschauer zurück in die Zeit Shakespeares zu locken, haben wir als Thema für den Ball Shakespeare und seine Stücke genommen, so dass die Darsteller*innen in die verschiedensten Figuren aus den Werken schlüpfen können. Die Bandbreite an Kostümen ist so schier unerschöpflich, das geht stilistisch von der Antik bis in die Renaissance, von Königen bis zu Bediensteten. Der Abend bietet viele große Bilder, viel Abwechslung.