Joachim Retzek erläutert die Künste des Ninja

Was ist Ninjutsu?

Montag
15.01.2024, 17:41 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Kaum ein anderer Krieger im feudalen Japan war so mit Geheimnissen umwittert wie der Ninja, oder auch Shinobi („Verborgener“) genannt...

Foto: l. n. r. Markus Retzek und Joachim Retzek (Variante einer Messerabwehr) (Foto: Joachim Retzek) Foto: l. n. r. Markus Retzek und Joachim Retzek (Variante einer Messerabwehr) (Foto: Joachim Retzek)

Ninjutsu, ist nicht nur eine Kampfkunst der Selbstverteidigung (wobei hier „Selbstverteidigung“ nicht die richtige Wortwahl darstellt, da der Ninja seine Techniken meist vorsätzlich einsetzte um sein Ziel zu erreichen), sondern weitaus mehr. In dieser Kriegskunst aus Japan, wurden Ninja und Kunoichi („weibliche Ninja“) zum Beispiel als Kundschafter, als Attentäter (Meuchelmörder) oder als Spione usw. eingesetzt.

Ein Ninja arbeitet im Verborgenen, ungesehen und völlig lautlos. Er ist extrem ausdauernd, besitzt ein wahres Arsenal an Werkzeugen und Waffen, er war wetterkundig, war bewandert in der chemischen damaligen Kriegsführung, war strategisch sehr versiert, und konnte auf Grund seines medizinischen Wissens Wunden und Verletzungen heilen – und diese Eigenschaften sind nur einige von vielen. Ninja sind ausdauernd sowie wahre Schauspieler, so dass man sie im richtigen Leben nicht erkannte - und sie somit im Verborgenen handeln konnten (siehe auch unter dem Begriff: „Schattenkrieger“).

Das Ninjutsu, auch unter dem Begriff „Guerrillakriegsführung“ bekannt, hatte viele Einflüsse. Es befasst sich u. a. mit den verschiedensten Kampftechniken mit und ohne Waffen; auch wird innerhalb des Ninjutsu-Trainings den mentalen Übungen einen großen Raum eingeräumt.
Die neun Mudras (neun Handzeichen des Kuji, die dem Taoismus entnommen sind) sollen den Ninja seine Magie verleihen und können sozusagen zum „Esoterischen Buddhismus“ gezählt werden; wir können es auch als „spirituelles Training“ verstehen. Auch gehen „geheime Rituale“ und spezielle Symbole, sowie anderes mehr, in das Ninja-Training mit ein.

„Ninja“ = „Nin“ (verborgen, heimlich) und „ja“ (Person): diese beispielhafte Übersetzung sagt uns bereits einiges über einen Ninja aus.

Wenn Sie noch mehr über das Ninjutsu erfahren möchten, versuchen Sie zum Beispiel bitte Folgendes. Machen Sie einmal allein eine Nachtwanderung durch einen Wald, lassen Sie die Taschenlampe aus bzw. zu Hause und öffnen sich der nächtlichen Natur mit allen ihren Sinnen. Sie werden staunen, wenn sich ihr Herzschlag etwas beruhigt hat, wie sich ihre Sinne unweigerlich schärfen (aus meinen Erfahrungen: einfach absolut empfehlenswert!). Machen Sie dieses öfters, merken Sie, wie viel neue Eindrücke und wie viel mehr Sie von ihrer Umwelt wahrnehmen, erkennen und wie Sie immer sicherer dabei werden – und dass nur mit ihren geschärften Sinnen; wobei dieser Teil in der Ausbildung eines Ninja nur einer von sehr vielen ist.
Es werden aber nicht nur die Sinne immer mehr entwickelt, sondern man lernt auch den eigenen Geist zu öffnen; was im „Godan-Test“ einen seiner Höhepunkte erfährt.

Da der Ninja jede noch so kleinste Gelegenheit wahrnahm und wahrnimmt sich so unbemerkbar („unsichtbar“) zu machen wie möglich (abgesehen von seiner mit Geheimtüren und Geheimgängen angelegten Unterkunft), brachte ihm bei der Bevölkerung den Namen eines „Schattenkriegers“ (der „Verborgene“) ein – was im Laufe der Zeit eine gewisse Mystik über den Begriff „Ninja“ erschuf.

Aber, liebe Leser, auch das Ninjutsu mit seinen Angriffs- und Selbstverteidigungstechniken passiert logischerweise auf der Anatomie des Menschen. Was für mich das Ninjutsu sehr sympathisch macht, ist die Vielfältigkeit der eingesetzten Mittel und Wege sowie der mentale und der meditative Aspekt dieser Kunst: lesen Sie bitte auch unter „Sakki-Test“ bzw. unter „Godan-Test“.
Wer sich intensiv mit Ninjutsu befasst, wird sich unweigerlich auch die Fertigkeiten des Werfens von „Gegenständen“ aneignen müssen (bitte beachten Sie das aktuelle Waffengesetz dabei).

Heutzutage gibt es verschiedene Vereine und Verbände, die das Ninjutsu auch zum Erlernen einer Selbstverteidigung anbieten.
Wer es möchte, einfach einmal ausprobieren, denn es lohnt sich auf jedem Fall - auch hier: meine absolute Empfehlung.

Sie sehen, liebe Leserinnen und liebe Leser, es gibt viele Möglichkeiten sich etwas fit zu halten. Vielleicht sehen wir uns ja einmal auf der Matte im Kampfsportverein Leinefelde e. V., der dieses Jahr sein 34-jähriges Jubiläum feiert (jeden Mittwoch; Kindertraining: 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr; Jugend- und Erwachsenentraining von 19.30 bis 21.30 Uhr). Und das Beste daran ist auch,
dass das Alter für eine angepasste Fitness dabei keine Rolle spielt.
Joachim Retzek