Thüringer HC

Gegen den Gruppenfavoriten Stärke zeigen

Donnerstag
11.01.2024, 20:54 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der Auftakt ist gelungen. Beim Start in die Gruppenphase gewann der Thüringer HC auswärts gegen den kroatischen Meister ZRK Lokomotiva Zagreb mit 28:21 und startete somit erfolgreich in die EHF European League...

Am Samstag, den 13.01.2024 um 18:00 Uhr trifft der THC in der Salza-Halle auf den rumänischen Vertreter H.C. Dunarea Braila. Der rumänische Klub ist Gruppenfavorit und ein Anwärter auf das Final 4 zum Abschluss der diesjährigen Saison in Graz.

Rückblick:
Am Beginn des Pressegesprächs sagt Herbert Müller erst einmal jedem einzelnen Fan Dank, der in Zagreb dabei war und eine so anstrengende Reise auf sich nahm, um sein Team auswärts zu unterstützen. +

“Das war so schön, dass man Gänsehaut bekam, wie man in die Halle trat und von so vielen eigenen Fans begeistert begrüßt wurde”, sagt Herbert und freut sich schon auf eine volle Halle gegen Dunarea Braila und die werden “wir brauchen, um gegen so einen starken Gegner zu bestehen”. Ein Start mit einem Sieg ist immer wichtig und setzt ein klares Ausrufezeichen. Der THC hat somit erst einmal eine “Duftmarke” gesetzt und hat sich gezeigt. Als für die Gruppenphase gesetzte Mannschaft war der Thüringer HC in den Qualifikationsspielen nicht dabei. Die European League beginnt für die Mannschaft sozusagen aus dem Stand. “Gegen Lokomotive Zagreb muss man beide Spiele gewinnen, wenn man ins Viertelfinale kommen will”, formulierte Herbert Müller als Aufgabe. Der Pflichtsieg wurde eingefahren.

In Halbzeit eins war man noch etwas holprig auf der Platte, in Halbzeit zwei überzeugte vor allem die Deckung und so gewinnt man eben Spiele. “Wir waren am Anfang schlechter als das Wetter (Anm.: In Zagreb regnete es aus allen Schleusen des Himmels.), dann aber haben wir kämpferisch mit einer starken Deckung, in der sich Sara Rönningen ausgezeichnet hat, souverän den Sieg eingefahren.”, lautet sein Fazit. Am Ende feierte der THC mit den zahlreich mitgereisten Fans, die die Atmosphäre in der Halle bestimmten. Dennoch gilt es, aus dem Spiel die richtigen Lehren zu ziehen. Die Flügelzange muss effektiver werden, die eigenen Fehler sollten schnell abgestellt werden.

Zum Spiel:
Jetzt kommen mit den Rumäninnen und danach in Tours mit Chambray Touraine ganz andere Kaliber auf den THC zu. Mit beiden Klubs werden sich die Thüringerinnen um die beiden ersten Plätze in der Gruppe bewerben, die ins Viertelfinale führen. Will man dort den Champions League erfahrenen Norwegerinnen von Storhamar Elite Handball aus dem Weg gehen, sollte man möglichst Gruppensieger werden.

So weit ist es aber noch lange nicht. Zunächst heißt die Aufgabe erst einmal Heimsieg gegen den rumänischen Tabellenvierten. Am 10. Januar ist die rumänische Liga nach der Weltmeisterschaft wieder gestartet. Braila siegte unangefochten gegen Stiinta Bucharest mit 40:22 und steht auf Rang vier der Tabelle. Davor platziert ungeschlagen, CSM Bukarest. Es folgen punktgleich der andere Champions League Klub Rapid Bukarest und der Europaen League Teilnehmer Bistrita-Nasaud, zwei Punkte vor Dunarea Braila. Die Tabellenkonstellation sagt viel über die Stärke der Rumäninnen, die mit einem international erfahrenen, international besetzten Kader mit Top- Spielerinnen besetzt ist.

Die rumänische Liga zählt zu den stärksten in Europa, zahlreiche ausländische Handballerinnen zieht es immer wieder nach Rumänien. Vom THC kennen wir mit Meike Schmelzer, Crina Pintea, Jovana Sazdovska, Eliza Buceschi, Almudena Rodriguez, eine ganze Reihe von Spielerinnen, die in Rumänien spielen oder spielten. Mit Meike Schmelzer, ein wirkliches Kind des THC, gibt es nun ein Wiedersehen in der Salza-Halle, worauf wir uns herzlich freuen dürfen. Dunarea Braila ist eine Mannschaft mit vielen internationalen Gesichtern und Spitzenspielerinnen aus europäischen Nationalmannschaften. Von den Torhütern gehört Kira Trusova zum Team Russland und Elena Serban zur rumänischen Nationalmannschaft. Die Russin haben wir schon vor Jahren im Team Astrachan gegen den THC kennengelernt.

Neben Kreisspielerin Meike Schmelzer spielt Nicoleta Balog, die bei der letzten WM im Kader der Rumäninnen stand. Beim THC nicht unbekannt ist die international erfahrene und spielstarke kroatische Kreisläuferin Katarina Jezic, die im Vorjahr noch im Kader von Champions League Sieger Vipers Kristiansand stand. Weitere rumänische Auswahlspielerinnen sind: Linksaußen Corina Lupei, Spielmacherin Andreea Cristina Popa, im linken Rückraum Alexandra Severin. Viel internationale Erfahrung bringt die ehemalige National-Rechtsaußen Aneta Udristioiu und die serbische Rückraumrechte Jelena Zirkovic ein. Damit nicht genug, allein vier brasilianische Handballerinnen gehören zum Kader, die ehemals u. a. für Odense Handbold in der Champions League spielten. Einen guten Klang im Frauenhandball besitzt die Serbin Kristina Liscewic, die bei Metz HB und Team Esbjerg gespielt hat. Gegen den BVB erzielte sie allein in der Qualifikation neun Tore. Insgesamt ein namhafter spielstarker Kader, wohl die am besten besetzte Mannschaft in der Gruppe B. Die Mannschaft wird trainiert vom 52-jährigen dänischen Cheftrainer Jan-Leslie Lund.

“Sollten wir das Spiel gewinnen, wäre es eine ausgezeichnete Ausgangsposition. Mit 4:0-Punkten liegt der Druck dann bei den anderen.”, sagt Herbert Müller vorsichtig und hofft auf eine überzeugend starke Leistung seiner Mannschaft mit der “Roten Wand” als Motivator. Er erwartet eine “spannende internationale Aufgabe" und freut sich darauf besonders.

Zum Kader:
Annika Lott fehlt am Samstag definitiv. Sie muss den Muskelfaserriss erst völlig ausheilen, bevor sie in die Mannschaft zurückkehrt. Erfreulich, Kerstin Kündig ist in das Training eingestiegen. Leider hat sich im Training Josefine Huber am Knie verletzt, ihr Einsatz am Samstag ist deshalb noch fraglich.
HaJo Steinbach