Thüringer HC

Das Jahr mit einem Sieg beschließen

Donnerstag
28.12.2023, 13:39 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die nächsten zehn Tage haben es für die Frauen vom Thüringer HC in sich. Gleich drei schwere Spiele warten auf das Müller-Team. Zunächst trifft man in der Bundesliga zu Hause auf die HSG Bad Wildungen Vipers, reist dann zur heimstarken HSG Blomberg-Lippe und schon danach zum Auftakt in der EHF European League...

Der findet in der kroatische Hauptstadt beim RK Lokomotiva Zagreb statt. Nach dem Auswärtssieg am Mittwoch in Oldenburg geht es am Vorabend von Silvester in der Bundesliga wieder zur Sache. Der Thüringer HC trifft um 18:00 Uhr in der heimischen Salza-Halle auf die Vipers der HSG Bad Wildungen.

Rückblick:
In Oldenburg hat sich der Thüringer HC wie erwartet schwergetan und hatte über weite Phasen auch spielerisch mehr Mühe als erwartet, um in der Crunchtime einen sehr glücklichen 32:31-Sieg zu landen. Eine erste Halbzeit zum Vergessen, eine kämpferische Mannschaft in den letzten fünf Minuten mit viel Glück, so könnte man das Spiel kurz zusammenfassen.

Am Ende zeigte sich auch Herbert Müller glücklich, die zwei Punkte gewonnen zu haben. Indes hat im Spitzenspiel des 9. Spieltags die SG BBM Bietigheim in Dortmund ihre herausragende Stellung in der Liga einmal mehr unter Beweis gestellt und den BVB klar mit 31:23 besiegt. Über die Hürde Bietigheim kommt derzeit kein Bundesligateam. Nach der Niederlage des BVB ist Blomberg-Lippe als Tabellenvierter punktgleich mit dem THC.

Nach Blomberg geht es am 3. Januar 2024. 32 Tore in Oldenburg gehen in Ordnung, aber 31 Gegentore sind für die bis dahin beste Abwehr der Liga entschieden zu viel.In Halbzeit eins klappte fast nichts, 19 Gegentore sagen alles. Dabei wusste man, was den Thüringer HC gegen Werferinnen wie Toni-Luisa Reinemann und Merle Carstensen erwartet und das Madita Kohorst zu den besten Torfrauen der Liga zählt, ist kein Geheimnis. Wie schon so oft zwischen den Feiertagen nach WM- oder EM-Turnieren tat sich der Thüringer HC schwer. Es ist noch einmal gut gegangen.

Zum Spiel:
Der Thüringer HC muss als Tabellendritter weiter punkten und auf einen Ausrutscher des Ligaprimus warten. Die nächste Hürde ist das Pflichtspiel in der heimischen Halle gegen die hessischen Nachbarn HSG Bad Wildungen Vipers. Die haben gestern einen tollen Re-Start gehabt und unerwartet den höher dotierten TSV Bayer 04 Leverkusen mit 25:22 besiegt. Nach einem großen Umbruch bei sieben Abgängen und fünf Neuzugängen tun sich die Hessinnen schwer im Kampf gegen die Abstiegsplätze.

Mit Annika Ingenpaß (Leverkusen), Jana Scheib (TuS Metzingen) und der ehemaligen THC-Spielerin Marieke Blase (Karriereende) verließen gleich drei Spielerinnen die Vipers. Neu integriert wurden viele junge Talente, überwiegend aus der 3. Liga. Zur Schlüsselspielerin, die eine tolle Saison spielt, hat sich mit Jolina Huhnstock eine ehemalige THC-Spielerin bei den Vipers zur Spielmacherin entwickelt. Wir freuen uns besonders auf das Wiedersehen mit der Thüringerin. Gleich drei Mannschaften steigen am Ende der Saison ab und es gibt keine Relegation. Die Herausforderung für die Viper im Kampf gegen den Abstieg ist deshalb besonders hoch. Dabei ist man seit zehn Jahren ununterbrochen im Oberhaus und hat sich mit den Tabellenplätzen 10 und 11 immer erfolgreich gegen das Abstiegsgespenst gewehrt. In dieser Saison ist es ein drohendes Damoklesschwert.

Erst ein Ligaspiel bis gestern gewannen die Vipers am 7. Spieltag gegen Neuling HSV Solingen/Gräfrath knapp mit 24:23. Man aber auch bisher mit Dortmund, Buxtehude, Oldenburg, Bensheim, Blomberg-Lippe, Bietigheim und Metzingen ziemlich alle Schwergewichte vor der Brust. Mit dem Thüringer HC haben sie nun eine weitere Hürde vor sich, die wohl etwas zu hoch sein sollte. Aber Vorsicht, schon einmal hat Bad Wildungen den THC in so einem Spiel nach dem Jahreswechsel besiegt, es ist der bisher einzige Sieg aus 21 Spielen insgesamt geblieben. Nachlässig darf der Favorit das Match nicht annehmen. Das Spiel ist für den Thüringer HC besonders wichtig, will man sich doch hier noch einmal vor heimischem Publikum in Bestform zeigen, um sowohl beim punktgleichen Tabellennachbarn HSG Blomberg-Lippe als auch international beim Auftakt zur EHF European League in Zagreb auswärts zu bestehen. Der Januar stellt so ein wenig die Weichen, wohin es beim THC weitergeht.

Für Herbert Müller ist ein THC-Sieg Pflicht und er hofft auf eine volle Halle, begeisterte Fans und ein faires Spiel mit den sympathischen Gästen, die von einer ebenso sympathischen Niederländerin Tessa Bremmer trainiert werden, die immer besonders gern in Thüringen gesehen ist.

Zum Kader:
Sonja Frey war dieser Tage erkrankt und wird wohl am Samstag fehlen. Yuki Tanabe ärgerte sich mit einer Handverletzung herum, stand aber gestern im Kader.
HaJo Steinbach