Kurze Weihnachtspause für den THC

Von Anfang an da sein

Montag
25.12.2023, 13:13 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Weihnachtspause war für die THC-Frauen verdammt kurz, schon am 1. Weihnachtsfeiertag erwartete Herbert Müller seine Handballfrauen am Nachmittag zum Training, denn am 27. Dezember ist Bundesliga-Re-Start...

Nach der Weltmeisterschaftspause spielt der Thüringer HC am 9. Spieltag auswärts gegen den VfL Oldenburg (18:00 Uhr, EWE-Arena Oldenburg).

Rückblick
Das letzte Bundesligaspiel bestritten die THC-Frauen am 18. November in der Salza-Halle gegen den Buxtehuder SV. Der 38:23-Sieg glich phasenweise einem Galaauftritt, wenn man berücksichtigt, dass die Norddeutschen ersatzgeschwächt antraten. Mehr als fünf Wochen Bundesligapause liegen dazwischen. So richtig Pause hatten die Handballerinnen nicht, Annika Lott und Johanna Stockschläder standen im Kader der DHB-Auswahl und Herbert Müller coachte seine Österreicherinnen Josefine Huber, Johanna Reichert und Sonja Frey bei der Weltmeisterschaft in Schweden, Dänemark und Norwegen. Alle selbst gesteckten Ziele hat die DHB-Auswahl nicht erreicht, das Halbfinale war einmal mehr eine zu hohe Hürde, aber das Einziehen in die Qualifikationsgruppe mit Montenegro, Paraguay und Slowenien um einen der begehrten 12 Startplätze für das Olympia-Turnier im August 2024 in Paris löst Zuversicht aus. Es ist den DHB-Frauen zu wünschen, bei diesem sportlichen Höhepunkt dabei zu sein. Der Rest der Mannschaft trainierte unter Helfried Müller. Dennoch kommt es darauf an, nach der langen Ligapause ”von Anfang an da zu sein”, sagt Herbert Müller. Und er weiß, wovon er spricht.

Ausblick
Der Start nach einer WM- oder EM-Pause war so manches Mal nicht die Stärke des THC. Deshalb gilt die volle Konzentration auf die Spiele um den Jahreswechsel. Dazu startet der Thüringer HC am 06. Januar 2024 mit einem Auswärtsspiel in der EHF-European League bei Lokomotiva Zagreb in der kroatischen Hauptstadt. Es ist das große Ziel des THC auf internationalem Parkett, sich in dieser Saison für das abschließende Final4 in Graz zu qualifizieren. In der Gruppenphase warten mit Chambray Touraine (FRA) und Dunarea Braila (ROU) anspruchsvolle Gegner und hohe Hürden. Da wird es darauf ankommen, schon mal beim "vermeintlichen" Außenseiter in Zagreb siegreich zu starten.

Mit einem Testspiel (ohne die DHB-Akteurinnen Annika Lott und Johanna Stockschläder) hat die Mannschaft schon mal vor Weihnachten gegen den BSV Sachsen Zwickau - 35:25 (15:13) geprobt, um die Bindungen für das Zusammenspiel wieder zu formieren. Von Donnerstag bis Sonntag erholten sich die Spielerinnen bei ihren Familien, dann ist Schluss mit Weihnachten. In Oldenburg wartet auf den THC gegen den Tabellensiebenten eine Kraftprobe vor ausverkauftem Haus. Der VfL Oldenburg kann sich wie der Thüringer HC auf eine zahlenmäßig starke Anhängerschaft und ein begeistertes Heimpublikum verlassen.

Die EWE-Arena ist für das Spiel gegen den THC ausverkauft, verkündet der Klub auf Facebook. Selbst die Abendkassen bleiben geschlossen. Oldenburg ist zu Hause eine Macht. Dabei hat die Mannschaft von Niels Bötel einen Umbruch bei fünf Abgängen, darunter Kathrin Pichelmeier zum THC und der Klasse-Rechtsaußen Maike Schirmer (Karriereende) sowie sieben Neuzugängen vollzogen. Und sie haben durchaus gehobene nationale Klasse in ihren Reihen: Allen voran Spielmacherin Merle Carstensen, Nationalspielerin Toni Luisa Reinemann im linken Rückraum, Jane Martens auf Linksaußen und Madita Kohorst im Tor. Marie Steffens gehört zu den besten Kreisläuferinnen der Liga, nach einem Auslandssemester kehrt sie in den Kader zurück.

Allesamt gehören auf ihren Positionen zu den Besten, was die Frauenbundesliga zu bieten hat. Toni-Luisa Reinemann mit 60 und Merle Carstensen mit 49 geworfenen Toren führen die Statistik der besten Werferinnen der Liga an. Oldenburg hat beim eigenen Anhang etwas gutzumachen. Gleich dreimal, sowohl in der HBF als auch in der 3. Runde der Europa League Qualifikation wurde gegen Bensheim Auerbach verloren. Zu Hause ist der VfL dennoch eine Macht, dafür sprechen die Siege gegen Blomberg, Leverkusen und Metzingen in dieser Saison. Die THC-Frauen haben indes die Aufgabe von Herbert Müller, nach der Bietigheim-Niederlage eine Siegesserie hinzulegen, realisiert und fünf Siege in Folge stehen zu Buche.

Wer Metzingen klar besiegt, kann dem THC nach so langer Pause gefährlich werden. Als klarer Favorit reisen die Thüringerinnen nicht in den Nordwesten der Republik. Aber die “zwei Auswärtspunkte sind Pflicht, schließlich will man oben dran bleiben und den Druck auf Bietigheim und Verfolger Bensheim/Auerbach hochhalten”, sagt Herbert Müller.
HaJo Steinbach