Hochwasserwarnung für Samstag

Gefahr durch Hochwasser an der Zorge und Unstrut

Freitag
22.12.2023, 15:45 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Hochwassernachrichtenzentrale erwartet für Samstag Dauerregen und deutliche Wasserstandsanstiege. Vor allem an Zorge und oberer Unstrut ist mit Überschwemmungen zu rechnen. Heute tritt nach Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes eine kurze Wetterberuhigung bei verhältnismäßig kühlen Lufttemperaturen ein...

Hochwasser an der Zorge am 22.12.2023 (Foto: Sylvia Schieblich aus Nordhausen) Hochwasser an der Zorge am 22.12.2023 (Foto: Sylvia Schieblich aus Nordhausen)

Der DWD kündigt für die kommenden 24 Stunden Regenmengen von 5 bis 15 Litern pro Quadratmetern in den tieferen und mittleren Lagen, sowie 15 bis 20 Litern pro Quadratmeter in den höheren Lagen des Thüringer Waldes und des Südharzes an. In den höheren Lagen wird zumindest ein Teil der Niederschläge als Schnee fallen und zunächst liegen bleiben.Für die frühen Morgenstunden des Samstags kündigt der DWD erneut Niederschläge an, die dann den gesamten Tag und die Nacht anhalten sollen. Da die Lufttemperaturen wieder steigen, kommt es zusätzlich zum Schmelzen des Restschnees, sowie des als Schnee gefallenen Niederschlags vom Freitag. Die Niederschlagsmengen in 48 Stunden ausgehend von Freitagmorgen ergeben dann Summen von 20 bis 40 Litern in den tieferen und mittleren Lagen, sowie 40 bis 60 Liter im Thüringer Wald und mehr als 60 Litern im Südharz. 

An Heiligabend regnet es weiter, aber nicht mehr so anhaltend und ergiebig wie am Samstag. Hierdurch steigt das Niederschlagsdargebot in den tieferen und mittleren Lagen um ca. 5 bis 10 Litern, in den höheren Lagen um weitere 20 Liter pro Quadratmeter an. Durch die Niederschläge am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag kam es in den Thüringer Flüssen zu deutlichen Pegelanstiegen im gesamten Land.

Besonders betroffen waren dabei der Südharzrand sowie die obere Unstrut. Dort wurde an vier Pegeln die Meldestufe 1 überschritten, an zwei Pegeln auch kurzzeitig die Meldestufe 2. In der oberen Werra und im Saaleeinzugsgebiet überschritten einige Pegel den Richtwert für den Meldebeginn, erreichten aber nicht die Meldestufe 1. Seit Freitag früh fallen die Wasserstände an den Pegeln landesweit, aber nur langsam, so dass sie im Tagesverlauf auf verhältnismäßig hohem Niveau verbleiben.
 
Sollte sich die Niederschlagsprognose für Samstag und Sonntag bestätigen ist landesweit wieder mit sehr deutlichen und raschen Wasserstandsanstiegen zu rechnen. Besonders betroffen sind dabei wieder die Gebiete der oberen Werra, der oberen Saale, der oberen Unstrut, sowie der Südharzrand. An der Zorge und der oberen Unstrut kann es dabei zu flächenhaften Ausuferungen mit Überschwemmungen kommen. Nach derzeitigem Prognosestand kann dort auch das Eintreten eines 100-jährlichen Hochwassers (HQ 100: Hochwasserstand, wie er im Durchschnitt nur alle 100 Jahre auftritt) nicht ausgeschlossen werden.