Herder-Gymnasium blickt auch in die Zukunft

25 Jahre Schüleraustausch

Donnerstag
23.11.2023, 09:13 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Natürlich kann man auch in die Vergangenheit schweifen und aufzählen, was die Statistik hergibt. Am Herder-Gymnasium will man nach einem Vierteljahrhundert aber auch nach vorne schauen...

25 Jahre Schüleraustausch, dabei 23 Begegnungen in Deutschland und bisher 21 in den Niederlanden – zwei Jahre Corona-Pause waren nötig – das bedeutet fast 1000 Schülerinnen und Schüler, die an den Begegnungen teilgenommen haben, das sind etwa 66000 Buskilometer für die Fahrten zu den Partnern und vor Ort und das sind insgesamt etwa 20 Lehrkräfte, die, über die Jahre verteilt, daran gearbeitet haben.

Aber diese Zahlen drücken nicht aus, was diesen Austausch wirklich ausmacht. Es sind die Begegnungen, das einander Kennenlernen in den Familien, den Schulen, den Ländern. Es ist das Entdecken der Gemeinsamkeiten und das Erstaunen über die geringen Unterschiede. Es sind die Freundschaften, die entstanden sind.



Die Programme sind darauf ausgerichtet, möglichst viel vom Land der Gastgeber zu erfahren. Nach der Anmeldung zu Beginn des Schuljahres erstellen alle Teilnehmenden ein Profil von sich. Dieses dient als Grundlage für das Bilden der Partnerschaften. Nachdem erste Kontakte online geknüpft werden, nehmen deutsche Neuntklässler und ihre Eltern dann jeweils eine Partnerin oder einen Partner gleichen Alters für eine Woche bei sich auf, ein halbes Jahr später sind sie selbst zu Gast in deren Familie.

Unterricht spielt bei den Begegnungen eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger sind die Gespräche und damit das Training der englischen Sprache in der Freizeit und bei den Programmpunkten, die so angelegt sind, dass die Gruppe zusammenwächst. In Deutschland gab es in diesem Jahr beispielsweise eine Tour nach Erfurt mit gemeinsamem Klettern, Leipzig wurde besucht und damit im Zeitgeschichtlichen Forum die unmittelbare Vergangenheit Ostdeutschlands erkundet, das Erlebnisbergwerk in Sondershausen bot einen besonders tiefen Einblick und im Kloster Michaelstein erprobten die Schülerinnen und Schüler das mittelalterliche Leben und ihre Fähigkeiten in einem Trommelworkshop.

Der Gegenbesuch der aktuellen Gruppe wird Anfang März erfolgen, aber schon jetzt laufen die Planungen für das nächste Schuljahr, denn beide Seiten sind sich einig, dass diese wichtigen Begegnungen unbedingt fortgesetzt werden müssen. Neben den Besuchen der Schülerinnen und Schüler könnte dann auch der verstärkte Austausch der Lehrkräfte beider Länder stehen.
Jürgen Wünsche
Initiator und seit 25 Jahren Organisator des Schüleraustauschs