Ein Blick in die Statistik

Leichter Anstieg bei Insolvenzverfahren

Montag
13.11.2023, 10:21 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Thüringer Amtsgerichte entschieden von Januar bis September 2023 über 1 701 Insolvenzverfahren. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 22 Anträge mehr als im Vorjahreszeitraum...

Auf Unternehmen entfielen 11,0 Prozent aller Verfahren und auf übrige Schuldner (natürliche Personen als Gesellschafter u. Ä., ehemals selbständig Tätige, private Verbraucher sowie Nachlässe und Gesamtgut) 89,0 Prozent.

Mit 1 580 Verfahren wurden 92,9 Prozent aller beantragten Insolvenzverfahren eröffnet. 108 Verfahren bzw. 6,3 Prozent wurden mangels Masse abgewiesen und 13 Verfahren bzw. 0,8 Prozent endeten mit der Annahme eines Schuldenbereinigungsplanes. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen bezifferten die Gerichte auf rund 385 Millionen Euro.

Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen lag in den ersten 9 Monaten des Jahres 2023 mit 187 Ver- fahren 12,0 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Diese insolventen Unternehmen beschäftigten zum Zeitpunkt des Antrages noch 1 538 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Pro Unternehmen waren somit ca. 8 Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer betroffen. Die voraussichtlichen Gläubigerforderungen beliefen sich auf rund 280 Millionen Euro.

Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Unternehmensinsolvenzen lag mit 31 Verfahren im Baugewerbe, mit je 27 Verfahren im Bereich „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ und im Bereich „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ sowie mit 19 Verfahren im Bereich „Gastgewerbe“.

Nach Rechtsformen betrachtet mussten am häufigsten Gesellschaften mit beschränkter Haftung (79 Anträge) und Einzelunternehmen (51 Anträge) Insolvenz anmelden. Bei den übrigen Schuldnern wurden 1 514 Verfahren gezählt; damit wird das Vorjahresniveau marginal überschritten (+2 Verfahren).
65,1 Prozent aller Insolvenzverfahren im betrachteten Zeitraum betrafen Verbraucher. In diesem Zeitraum wurden 1 108 Verbraucherinsolvenzverfahren beantragt. Das waren 1,3 Prozent mehr als