Depressionen und Rückenschmerzen als Hauptursache erkannt

Beschäftigte im Sommer mit mehr Fehltagen

Donnerstag
02.11.2023, 09:09 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die DAK-Gesundheit analysierte die Krankschreibungen für das dritte Quartal und stellte deutlich mehr Fehltage wegen Rückenschmerzen und Depressionen fest...

Krankenstand lag mit 5,8 Prozent um 0,5 Punkte über dem bereits sehr hohen Vorjahresniveau
Von Juli bis September 2023 gab es für ein Sommerquartal ungewöhnlich viele krankheitsbedingte Arbeitsausfälle in Thüringen. Der Krankenstand lag im dritten Quartal mit 5,8 Prozent über dem schon sehr hohen Niveau des Vorjahresquartals (5,3 Prozent). Laut Fehlzeitenanalyse der DAK-Gesundheit hatte im Durchschnitt jeder und jede Beschäftigte mehr als fünf Fehltage – obwohl es keine Sommergrippewelle gab. Verantwortlich für den weiterhin sehr hohen Krankenstand war vor allem ein erneuter Anstieg bei den Muskel-Skelett-Beschwerden und psychischen Leiden.

„Zu den sich überlagernden Krisen kommt, dass viele Branchen durch Personalmangel unter besonderem Druck stehen“, sagt Marcus Kaiser, Landeschef der DAK-Gesundheit in Thüringen. „Das alles belastet die Psyche der Menschen. Deshalb gehören die Themen Gesundheit und psychisches Wohlbefinden der Beschäftigten ganz oben auf die Agenda der Unternehmen.“

Deutlich mehr Fehltage durch Rücken und Psyche
Den stärksten Anstieg verzeichneten Muskel-Skelett-Beschwerden (plus 40 Prozent). In dieser Gruppe – zu der unter anderem Rückenschmerzen und Gelenkprobleme gehören – gab es mit 127 Fehltagen je 100 Beschäftigte insgesamt den größten Arbeitsausfall. Bei den psychischen Leiden wie Depressionen und Angststörungen stieg der Arbeitsausfall um rund 18 Prozent auf 87 Fehltage je 100 Beschäftigte. Atemwegserkrankungen gingen dagegen um 19 Prozent zurück und verursachten 58 Fehltage je 100 Beschäftigte.

Gesundheit der Beschäftigten schützen
Nach Einschätzung der DAK-Gesundheit trifft der stark erhöhte Krankenstand die Unternehmen in Thüringen in Zeiten eines steigenden Personalmangels und ist zudem eng mit diesem verknüpft. „Die Firmen sollten auch im eigenen Interesse verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden achten und Ressourcen ins Betriebliche Gesundheitsmanagement investieren“, so Kaiser.

Im Vergleich zu den anderen Bundesländern war der Krankenstand in Thüringen im 3. Quartal 2023 mit 5,8 Prozent überdurchschnittlich hoch (Bund: 5,0 Prozent). Bundesweit hatten die Beschäftigten im Saarland den meisten Arbeitsausfall mit einem Krankenstand von 6,5 Prozent. Die wenigsten Fehltage gab es mit 4,2 Prozent in Baden-Württemberg.