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Alternative Waisenhaus?

Freitag
20.10.2023, 15:36 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Mit großem Interesse verfolgt nnz Leser Sebastian Kalbitz das Geschehen um die Thematik der zukünftigen Unterbringung von "Ankommenden". Im Kreistag hatte der Sülzhayner bereits gesprochen, die nnz hatte den Beitrag später veröffentlicht. Nun hat sich Herr Kalbitz auch Gedanken zur aktuellen Diskussion gemacht…

Seit meiner Rede im letzten Kreistag, scheint doch etwas Bewegung in die Suche nach alternativen Standorten gekommen zu sein. Um so mehr bin ich aber verwundert, dass eine offensichtlich adäquate Unterbringungsmöglichkeit nicht in Betracht gezogen wird.

Im nnz-Ticker zur Stadtratssitzung vom Mittwoch, verkündete Herr Iffland, das Gebäude Waisenhaus zukünftig für Vereine nutzen zu wollen. Ich persönlich fände das in der gegenwärtig, angespannten Situation den falschen Ansatz. Vielmehr sollte das Gebäude als Unterkunft für die Ankommenden Um- und Ausgebaut werden.

Wenn ich richtig informiert bin, steht eine Summe von 4,7 Millionen Euro für den barrierefreien Umbau, der bereits barrierefreien Unterkünfte in Sülzhayn in Aussicht. Diese 100 Prozent Förderung vom Land, sollte die Stadt Nordhausen für sich beanspruchen und den Komplex Waisenhaus zu Wohnraum für die Ankommenden nutzen.

Auch Herr Iffland war bei der letzten Kreistagssitzung zugegen, in der ich um breite Unterstützung bei der Unterbringung geworben habe. Um so verwunderlicher finde ich es, dass ein Umbau als Unterkunft nicht in Erwägung gezogen wird oder zur Diskussion steht!

Diesbezüglich bitte ich einmal um Nachfrage bei Herrn Iffland, der Stadtverwaltung und ggf. dem Landkreis, ob das nicht eine Möglichkeit in der anhaltend, schweren Situation der Unterbringung wäre. Einer späteren Umnutzung zu Vereins- und Veranstaltungsräumen, sollte das auch nicht entgegenstehen.

Als gleichzeitigen, positiven Effekt, würde die Unterbringung im Kern der Stadt Nordhausen ganz sicher auch die Vielfalt und Weltoffenheit der Nordhäuser*innen bestärken und in ihrem sozialen Engagement bekräftigen.
Sebastian Kalbitz