Nordhäuser Museum für Stadtgeschichte Flohburg

Praxisseminare der Hochschule im Museum

Dienstag
17.10.2023, 18:09 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Jeder hat doch eine Geschichte zu erzählen! Zum Beispiel Geschichten aus dem Schul- oder Arbeitsalltag, von Essens- oder Kaufgewohnheiten oder aus dem Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis. Oft gibt es ein Erinnerungsstück, das eine Geschichte am Leben erhält...

Praxisseminar der Hochschule Nordhausen in der Flohburg (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Praxisseminar der Hochschule Nordhausen in der Flohburg (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen)

In jeder Epoche der Menschheitsgeschichte ähneln sich Grundbedürfnisse, Ideen, Taten und Fehler und so ähneln auch die Geschichten und Erinnerungsstücke von heute sehr häufig den Geschichten und Objekten von vor 10, 100 oder 1000 Jahren.

Die Erinnerungsstücke von heute sind die Exponate im Museum von, übermorgen. Aufregend wird Stadtgeschichte besonders dann, wenn ein Museumsobjekt an eine eigene Geschichte erinnert – Das ist der Kern der Idee hinter der von April bis Juli stattgefundenen Kooperation der Hochschule Nordhausen und der Flohburg I Das Nordhausen Museum. Studierende der Hochschule haben gemeinsam mit Dr. Andrea Kenkmann, Professorin für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit Forschungsschwerpunkt auf sozialer Gerontologie und der wissenschaftlichen Volontärin, Jessica Sophie Müller, in der Museumspädagogik das dreitägige Museumsangebot „(Stadt-)Geschichten erzählen und erleben“ für Senioren entwickelt. Von besonderem Interesse war dabei der Generationenaustausch. Die älteren Menschen freuten sich darüber, Geschichten aus ihrer Vergangenheit zu erzählen.

Nachdem am ersten Projekttag Objekte aus der DDR Zeit und der neueren Geschichte gemeinsam erkundet wurden, nahmen die Studierenden die Teilnehmenden am zweiten Projekttag mit auf einen fiktiven Stadtrundgang durch Nordhausen mit Museumsexponaten aus dem 17.-19. Jahrhundert. Bereits in den ersten zwei Angebotstagen konnte eine angenehme Gesprächsatmosphäre geschaffen werden. Den Abschluss jedes Angebotstages bildete ein geselliger Austausch bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen. Das dreitägige Angebot endet mit der Vorstellung mitgebrachter (teilweise von Mäusen angeknabberter) Erinnerungsstücke. Die Studierenden lauschten gespannt einem Teilnehmer, der sein altes Mathematik Schulheft aus der Grundschule mitgebracht hatte. Eine andere Teilnehmerin stellte einen Teil ihrer Nordhäuser Postkartensammlung vor. Die Teilnehmenden eint die Leidenschaft zur Nordhäuser Stadtgeschichte, welche sie gern an zukünftige Generationen weitergeben: “Ich finde das schon mal gut, dass sich die jungen Leute für uns interessieren”, sagte eine Teilnehmerin.
Studierende der Heilpädagogik und Sozialen Arbeit konnten durch das Museumsprojekt praktische Erfahrungen sammeln und ihre Kompetenzen erweitern. Alle Teilnehmenden wünschen sich weitere Angebote zum Austausch von Stadtgeschichten, sodass das Wissen und die Erfahrungen älterer Menschen erhalten bleiben und Stadtgeschichte lebendig gestaltet werden kann.