Karin Gauck

Ehrenamt in geschichtsträchtiger Kulisse ausgezeichnet

Mittwoch
11.10.2023, 14:02 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Die Zahl der Einwohner in Dietenborn, zugehörig zu Großberndten, ist überschaubar. Bekannt ist der idyllische Ort aber weit über den Kyffhäuserkreis hinaus für das seit Jahrzehnten aufwendig sanierte Kloster...

Möglich gemacht hat dies der Klosterverein Dietenborn, dessen Mitglieder unermüdlich in ihrer Freizeit daran arbeiten, die geschichtsträchtigen Überbleibsel wieder auf- und auszubauen. Eine dieser vielen helfenden Ehrenamtlichen ist Karin Gauck. Gemeinsam mit ihrem Mann lebt die 73-Jährige seit 13 Jahren in ihrem Elternhaus in Dietenborn und kümmert um den Erhalt, den Aufbau sowie um das Veranstaltungsmanagement im Kloster.

Der Legende nach versammelte der heilige Bonifatius die Bewohner der Gegend Dietenborn vor der Quelle und taufte sie daraus. Zur Erinnerung an diese Ereignisse wurde später ein Kloster errichtet. In den 80er Jahren wurde das Kloster von der LPG bewirtschaftet. Mit dem Ende der Bewirtschaftung wurde das Gut als Produktionsstätte aufgegeben. Der Verfall des Geländes begann und war Plünderungen ausgesetzt. Aus den Gemäuern wurden Steine und sämtliche nützliche Materialen entwendet. Das ehemalige Verwalterhaus drohte einzustürzen und senkte sich in den anliegenden Teich. „Der Zustand war unwürdig und das wollten wir nicht zulassen und das, was noch da ist, wollten wir erhalten“, erzählt Karin Gauck.

Einst über 40 Jahre als Lehrerin in Erfurt tätig, kam Karin Gauck 2010 in ihre nm Heimat Dietenborn zurück. Der Klosterverein bestand zu dieser Zeit seit fünf Jahren und konnte jede helfende Hand gebrauchen. Sie zögerte nicht lange, trat dem Verein bei und widmete fortan ihre Zeit jede Woche für 2-4 Stunden. An Feiern und Festen ist sie fast täglich im Kloster im Einsatz.

Insgesamt zwanzig Mitglieder kümmern sich mit viel Herzblut um den Wiederaufbau des Klosters und die Aufbereitung des Geländes rundherum. Vieles wird in Eigenleistung durch die Mitglieder und Menschen aus den umliegenden Orten errichtet. Auch Fördermittel wurden durch den Verein generiert. Insgesamt wurden 150.000 Euro in den Aufbau des Klosters investiert. Auch um die Bürokratie kümmert sich Karin Gauck. Die Feste, die der Verein organisiert, bringen gutes Geld in die Vereinskasse, um weiterzumachen. „Ich bin immer da und kümmere mich um das ganze Drumherum. Bei Hochzeiten, Geburtstagen oder öffentlichen Festen, kümmere ich mich um die Vermietung, Kuchen backen und das alles läuft“, erzählt die ehemalige Lehrerin.

Aber die Frauen des Vereins packen auch selbst tatkräftig mit an. „Der Hang mit dem Wasserfall wurde von uns mit Efeu bepflanzt und wird von mir gepflegt und verschnitten. Ich habe ein Kräutergärtchen bepflanzt und fühle mich für das verantwortlich, was gerade anliegt. Im Grunde macht aber jeder aus unserem Verein alles“, erzählt Karin Gauck.

Was ihr an der Arbeit im Klosterverein besonders gefällt? „Dass ich mit vielen Menschen zusammenkomme und verschiedene Leute kennenlerne und ich habe eine sinnvolle Beschäftigung. Wenn die Leute kommen und sagen, dass es ihnen hier gefällt, dann erfüllt mich das und macht Spaß. So lange es Spaß macht, ist es keine Arbeit“, lacht sie. Sie wünscht sich, dass sich junge Leute für die Arbeit des Vereins interessieren und Lust bekommen, mitzumachen. Denn der Verein hat noch viel vor: Eine Grillhütte und ein Toillettenhäuschen sind gerade in der Entstehung. So kann der Verein auch in Zukunft die Geschichte des kleinen Ortsteiles aufrechterhalten und mit Leben füllen.