Thüringer Umweltpreis 2023

Energiegenossenschaft erhält Thüringer Umweltpreis

Mittwoch
27.09.2023, 17:30 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele hat heute in der Erfurter „Zentralheize“ die Thüringer Umweltpreise 2023 verliehen. Diesmal stand der Wettbewerb unter dem neuen Motto „Ressourcen teilen“. Der erste Preis ging heute nach Norden an die Energiegenossenschaft Helmetal...

Aus insgesamt 38 Bewerbungen von Unternehmen, Vereinen und Verbänden, Bildungseinrichtungen, Kommunen sowie Einzelpersonen und Ehrenamtlichen wurden sechs Projekte und Initiativen ausgezeichnet.

Gesucht wurden Ideen, die Umweltschutz durch das gemeinschaftliche Teilen von Gütern fördern und ermöglichen. Der Thüringer Umweltpreis wird bereits seit dem Jahr 2011 alle 2 Jahre verliehen.

„Ich freue mich sehr über den Ideenreichtum in diesem Jahr zu unserem neuen Moto. Wenn wir weniger Güter verbrauchen, weil wir sie klug teilen, schützen wir nicht nur unsere Umwelt und unser Klima. Wir schaffen auch einen sozialen Mehrwert. Die guten Beispiele der Preisträgerinnen und Preisträger zeigen: Ein gemeinsames gute Projekt stärkt die Identität und den Zusammenhalt vor Ort", erklärt Umweltminister Stengele.

Die Hauptpreise
  • Den ersten Preis 2023 und damit 5.000 Euro erhält die Energiegenossenschaft (EG) Helmetal. Sie hat in Werther das erste "Kalt-Nahwärmenetz" Thüringens (und Ostdeutschlands) gebaut. Über das Netz gelangt Erdwärme in ein Wohnquartier mit 33 neugebauten Einfamilienhäuser. Dort wird die Umweltwärme via Wärmepumpe genutzt. Als Wärmequelle dient auf 8.000 m² Fläche ein geothermischer Erdkollektor. Er speist oberflächennahe Erdwärme in das Nahwärmenetz. Das Vorhaben zeigt beispielhaft, dass es auch für den ländlichen Raum eine CO2-günstige Möglichkeit der gemeinschaftlichen Wärmeversorgung gibt. Die Genossenschaft wurde 2013 gegründet, verfügt - nach eigenen Angaben - derzeit über 50 Mitglieder und hat sich seit Bestehen an mehr als 20 neuen Projekten beteiligt.
  • Der zweite Preis mit 3.000 Euro geht an die Gemeinde Rippershausen mit ihrem Wettbewerbsbeitrag „Alle unter einem Dach“. Gemeinsam mit zwei Professuren der Bauhaus Universität Weimar schuf die Gemeinde Rippershausen eine 60 m lange Kollonade aus einheimischen Holz, welches aus dem benachbarten Wald stammt. Das Projekt überzeugt, weil es die Ressource Holz nachhaltig vor Ort nutzt, und dabei Menschen und Gemeinde zusammenbringt, verbunden mit viel Ehrenamt und Engagement. Die Konstruktion ist dabei so gemacht und gedacht, dass sie für andere Gemeinden auch nutzbar wäre.
  • Den dritten Preis mit 2000 Euro erhält der Kulturhof Kleinmecka mit dem Wettbewerbsbeitrag „Bauen und Bewahren - Ressourcenschonung durch Bauen mit natürlichen Rohstoffen und wiederverwertetem Baumaterial in Bestandsgebäuden“. Der Kulturhof wurde als Initiative zur Rettung und Wiederbelebung des Bauerngehöfts Rauschenbach – einer der wenigen erhaltenen Bauernweiler - in Kleinmecka gegründet. Prämisse des Vereins bei der Erhaltung und Umnutzung des Hofes war von Anfang an, der behutsame Umgang mit der Bausubstanz. Neben den Bauarbeiten berät der Verein Menschen mit alten Häusern im Altenburger Land. Die Erfahrungen, die beim Thema Nachhaltiges Bauen gemacht wurden, werden somit ehrenamtlich weitergegeben.


Sonderpreis
Unter allen Bewerberinnen und Bewerbern wurde auch wieder ein Sonderpreis verliehen, um ein besonders herausragendes Projekt aus allen eingereichten Bewerbungen zu prämieren, das möglicherweise aufgrund der Bewerbenden oder der Umsetzung nicht vergleichbar, aber preiswürdig ist. Der Sonderpreis ist mit 4000 Euro dotiert und wurde von der Sparkassenfinanzgruppe Hessen-Thüringen finanziert. Der Sonderpreis geht auf Vorschlag der Jury in diesem Jahr gleich an drei Preisträgerinnen (die sich die Preissumme teilen). Ausgezeichnet werden die Bibliotheken der Städte Eisenach, Erfurt und Zella-Mehlis, die nicht nur Bücher verleihen, sondern eine Vielzahl an Alltagsgegenständen und somit zu einer „Bibliothek der Dinge“ geworden sind. Darin steckt ein hohes Potenzial, Ressourcen zu teilen und unsere Umwelt zu schonen.