Junge Familien im ländlichen Raum nicht überfordern

Junge Union Kyffhäuserkreis macht gegen Heizungsgesetz mobil

Montag
11.09.2023, 15:46 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Junge Familien im ländlichen Raum nicht überfordern
Das lange umstrittene Heizungsgesetz, vorgelegt vom amtierenden Wirtschaftsminister Robert Habeck, wird derzeit im Bundestag abgestimmt. Unter der Zielvorgabe, künftig mehr CO2 Einsparungen zu erzielen...


Es wurde in den vergangenen Monaten nicht nur zwischen Bundesregierung und Opposition, sondern auch innerhalb der Ampel erbittert hierüber gestritten. In der aktuellen Form sieht das Gebäudeenergiegesetz vor, dass neu eingebaute Heizungen in Zukunft zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. Dies ist mit den weit verbreiteten klassischen Öl- und Gasheizungen nicht möglich.

Die Junge Union Kyffhäuserkreis kritisiert den Gesetzentwurf von Robert Habeck scharf. „Dieses Gesetz geht vollkommen an der Lebensrealität im ländlichen Raum vorbei. Die Kaufkraft der meisten Menschen ist infolge der Inflation ohnehin stark gesunken. Wie sollen junge Familien, die gerade das lang ersehnte Eigenheim abbezahlen, noch den teuren Austausch der Heizungsanlage finanzieren?

Grüne Ideologie und ländlicher Raum gingen noch nie zusammen, aber dieses Gesetz kommt sogar in abgeschwächter Form einer kalten Enteignung nahe“, äußert sich Michael Koch, der Vorsitzende der Jungen Union im Kyffhäuserkreis.

Auch Johannes Rammelt, der dem CDU-Ortsverband Artern vorsteht und im kommenden Wahljahr für den Landtag im östlichen Kyffhäuserkreis kandidieren möchte, äußerte sich kritisch: „Wie kann es sein, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der die Entscheidungsfreiheit über die eigene Heizung in Frage gestellt wird?

Wer gibt dem Staat das Recht, uns vorzuschreiben, welche Heizung wir zu benutzen haben? Was ist mit den Besitzern von älteren Häusern oder Eigenheimen, die nun gezwungen sind, ihre treue Heizung gegen eine neue auszutauschen und dabei eine finanzielle Last tragen müssen, egal ob es die Mehrkosten der Heizungsanlage ist und die Modernisierungsmaßnahmen, welche man ggfs. Noch tätigen müsste, damit die Heizungsanlage effektiv läuft?

Wir brauchen keine Bevormundung, sondern Offenheit und Freiheit in unseren Entscheidungen. Es ist einfach traurig, dass die Bundesregierung nicht auf unsere Ängste und Sorgen hören und fernab vom Bürger solche ideologischen Entscheidungen treffen!“

Der designierte Landratskandidat Sven Oesterheld schließt sich den Vorwürfen gegen Habecks Heizungsgesetz an: „Dies ist ein nicht hinnehmbarer Eingriff in die Grundrechte der Bürger! Jeder hat das Recht selbst zu entscheiden welche Heizung in seinem Keller steht.

Gerade Besitzer von älteren Häusern oder Eigenheimen, sehen sich dadurch gezwungen Ihre normal funktionierende Heizung austauschen zu müssen und sind damit einer großen finanziellen Belastung ausgesetzt. Mit solchen Zwängen fördert man nicht die Akzeptanz in der Bevölkerung zum Klimaschutz!" Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag sammelt derzeit Unterschriften, um gegen das Heizungsgesetz vorgehen zu können.

Im Bundestag wurde es vor einigen Wochen auf Antrag des CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Heilmann vorläufig gestoppt worden, nachdem das Bundesverfassungsgericht seinem Antrag stattgegeben hatte. Sowohl der Eigentümerverband Haus & Grund, der Bundesverband der Heizungsindustrie als auch der Verband kommunaler Unternehmen bezweifeln die propagierten CO2-Einsparungen und äußerten sich in den vergangenen Tagen bereits kritisch gegenüber dem geplanten Gesetz.