Tag des offenen Denkmals

Einblick in die Nordhäuser Unterwelt

Mittwoch
06.09.2023, 12:07 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Zum Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag bietet die SWG Einblicke in ein ganz besonderes Objekt in Nordhausen: dem alten Splitterschutzgrabn in der Barfüßerstraße...

„Auch in diesem Jahr öffnen wir gemeinsam mit der Gästeführergilde den Splitterschutzgraben unterhalb des Spendekirchhofes für die Öffentlichkeit. Michael Garke wird wieder Führungen durch das rund 80 Jahre alte Bauwerk anbieten“, kündigt SWG-Geschäftsführerin Inge Klaan in einer Pressemitteilung an.

Blick in den Splitterschutzgraben. (Foto: Michael Garke) Blick in den Splitterschutzgraben. (Foto: Michael Garke)


Das etwa 50 Meter lange Bauwerk wurde von Mitte 1943 bis Anfang 1944 errichtet und bot im Zweiten Weltkrieg rund 200 Nordhäusern Schutz vor umherfliegenden Bombensplittern.

Der Splitterschutzgraben wurde vor einiger Zeit zufällig entdeckt. Da das Grundstück am Spendekirchhof der SWG gehört, ist sie für das Gelände zuständig. Deshalb ließ die Wohnungsbaugesellschaft den Splitterschutzgraben, der nach dem Krieg auf Befehl der Russen nur halbherzig über drei Löcher in der Decke verfüllt worden war, freilegen und die Löcher wieder mit Beton verschließen.

Die Anlage ist heute ein Bodendenkmal und laut Michael Garke einzigartig in Thüringen, weil sie so gut erhalten ist. Der Splitterschutzgraben ist sonst nur im Rahmen einer Stadtführung zu besichtigen.

Führungen durch den Splitterschutzgraben am 10. September von 10 bis 15 Uhr, Treffpunkt ist die Tür gegenüber der Gaststätte „Zum Socken“ in der Barfüßer Straße 24. Es muss mit Wartezeiten gerechnet werden.