Historischer Sieg der Preußen Bad Langensalza in Weida

Der Rote Hügel ist geknackt

Sonntag
03.09.2023, 18:03 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
FC Thüringen Weida – FSV Preußen Bad Langensalza 0:2 (0:0)

Die Entschlüsselung der DNA eines Sieges einer Langensalzaer Mannschaft in Weida galt bislang als unbekannte Größe. Bereits zu DDR-Liga-Zeiten und auch in der Thüringenliga konnte auf dem Roten Hügel in sieben Versuchen noch nie gewonnen werden, zuletzt gab es mit 0:3 und 0:4 deutliche Klatschen…

Die Preußen-Abwehr um Moritz Zickler blieb erneut ohne Gegentor (Foto: FSVP) Die Preußen-Abwehr um Moritz Zickler blieb erneut ohne Gegentor (Foto: FSVP)

So fuhren die Preußen nach dem Sieg gegen Nordhausen zwar selbstbewusst, aber voller Demut zum Thüringenliga-Meister von 2022, der saisonübergreifend in elf Spielen ohne Punktverlust blieb. Hinzu kam, dass mit Linz, Scheer, Schuhmacher, Touray, Sauerbier, Ritz, Zamiar und Carlo Weis eine Vielzahl von Akteuren nicht zur Verfügung standen. Erwartet wurden stürmende Gastgeber, aber genau andersherum sollte es losgehen. Nach einer Minute holte Hartmann einen Kopfball von Meißner nach Ecke von der Linie. Und zwei weitere Ecken konnten die Gastgeber nur mit Mühe verteidigen. So war die erste Offensivaktion der Weidaer eher eine Verzweiflungsaktion, Hartmann zog aus 40 Metern einfach ab und der Ball klatschte an die Latte (12.).

Dann Fiß allein gegen Keeper Haase, aber der Capitano blieb noch zweiter Sieger (22.). Im Gegenzug ein Urban-Solo, der den Abschluss nur knapp verzog(23.). Auf der Gegenseite kamen Fiß, Kliem und Wiesner immer wieder in sehr gute Abschlusspositionen, aber auch nicht an Haase vorbei, die Langensalzaer Mannschaft machte es sehr gut und war ebenbürtig. Ein toller Spielzug der Weidaer über Schumann, der Peuker freispielte und allein gegen Patzer lief. Der Keeper räumte Ball und Gegner ab, Schiedsrichter Hillig zeigte auf den Punkt. Hart, aber wohl vertretbar. Tim Urban guckt Patzer aus, der Ball landet jedoch am Innenpfosten und springt nicht ins Netz (37.). Nur kurz darauf musste Patzer gegen Schmidt zur Ecke klären (42.). Das 0:0 zur Pause von den Spielanteilen und Chancen gerecht, der verschossene Elfmeter sollte aber im Nachgang spielentscheidend werden.

Thomas Wirth musste wechseln, Reuter mit Muskelverletzung raus, Fernschild ersetzte ihn adäquat. Die ersten zehn Minuten gingen ganz klar an Preußen, Kliem und Wiesner zwangen Haase zu Glanzparaden. Mit Rösener für Wiesner kam nochmal frischer Wind in der Offensive. Dann ging auf rechts Kliem durch, der bediente Fiß und der brachte endlich das Leder an Haase vorbei zur Preußen-Führung (66.).

Von nun an warf Weida alles nach vorn, mit Wetzel, Kone und Unhurian kam alles, was Tore erzielen kann aufs Feld. Doch die Preußen verteidigten mit viel Leidenschaft. Ganze Eckball- und Freistoßserien wurden wegverteidigt, Zickler rettete gegen Unhurian mit einer Monster-Grätsche acht Meter vor dem Tor die wertvolle Führung (86.). Da war Fernschild schon vom Platz gestellt, wegen Ballwegschlagen blieb Hillig keine andere Wahl (83.) mit der zweiten gelben Karte. Doch jetzt spielten die Preußen clever die Uhr runter. In der Nachspielzeit die endgültige Entscheidung. Ein langer Ball wurde von Rösener per Kopf genau in den Lauf von Fiß verlängert, der umkurvte Haase und machte sein zweites Tor heute Nachmittag. Grenzenloser Jubel folgte und mit vier Treffern setzt sich Martin Fiß zunächst einmal an die Spitze der Torjägerliste in der Thüringenliga. Die weite Heimfahrt wurde zur stimmungsvollen Busreise, der Rote Hügel ist endlich geknackt. Auch für Thomas Wirth der erste Sieg beim ehemaligen Verein. „Ich bin mächtig stolz auf den Auftritt der Mannschaft. Wir haben einem spielstarken Gegner clever den Zahn gezogen und verdient drei Punkte entführt.“ Nächste Woche ist Pokalpause, danach wollen sich die Helden von heute wieder als Negativserienbeender betätigen. Gegen Geratal sind sie seit acht Spielen ohne Sieg …

Tore: 0:1 Fiß (65.), 0:2 Fiß (90.+1)
Zuschauer: 105
FSV Preußen: Patzer, Engel, Harnisch, Zickler, Meißner, Reuter (38. Fernschild), Sierra, Cars. Weis (78. Voigtritter), Wiesner (62. Rösener), Kliem (74. Finger), Fiß (90.+2 Ortlepp)