Frühherbstliche Kühle, Nässe und tropische Hitze

Deutschlandwetter im August

Sonnabend
02.09.2023, 14:33 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Der August 2023 brachte in Deutschland eine tropisch-feuchte Witterung, die durch frühherbstliche Temperaturrückgänge und reichlich Niederschläge ergänzt wurde. Unter dem Strich war der August zu warm, viel nasser als normal und sonnenscheinarm...

Zu nass und sonnenarm präsentierte sich der August 2023 (Foto: oas) Zu nass und sonnenarm präsentierte sich der August 2023 (Foto: oas)

Das Temperaturmittel lag im August 2023 mit 18,3 Grad Celsius (°C) um 1,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,5 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (18,0 °C) betrug die Abweichung +0,3 Grad. Der August trat mit frühherbstlichen Temperaturen in Erscheinung. Vom 6. bis zum 8. überschritten die Höchstwerte häufig kaum die Schwelle von 20 °C. Die kühlsten Temperaturen wurden aber am Morgen des 10. erreicht. Der niedrigste Wert von 2,4 °C wurde vom DWD in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge gemessen. Die zweite Dekade des Monats brachte einen rapiden Anstieg der Temperaturen. Getragen von einer tropischen Luftmasse kletterten die Höchstwerte auf über 30 °C und gipfelten am 24. in Rheinfelden, unweit der Schweizer Grenze, mit einem Spitzenwert von 37,4°C. Den Ausklang des Monats markierte eine signifikante Abkühlung.

Niederschlagsreichster August seit 2010 mit teils heftigen Unwettern
Im August fiel mit rund 125 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 60 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (77 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 lag das Plus auch bei etwa 60 Prozent des Solls (78 l/m²). Archivdaten des DWD zeigen, dass der August 2023 damit hierzulande der nasseste seit 2010 war. In vielen Regionen bildeten sich schwere Unwetter, die von intensiven Regenfällen und Hagelstürmen begleitet wurden. Insbesondere im Süden Deutschlands gab es lokal beträchtliche Schäden. In den Alpen wurden Monatsniederschläge von teils über 300 l/m² registriert. Entlang eines Streifens von der Lübecker Bucht bis in den Südwesten Brandenburgs blieb es vergleichsweise "trockener" mit Werten von etwa 50 l/m².

Sonnenschein im letzten Sommermonat unter den Erwartungen
Mit 185 Stunden verfehlte die Sonnenscheindauer im August ihr Soll von 200 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (212) betrug die negative Abweichung rund 13 Prozent. Die meisten Sonnenstunden meldete das Alpenvorland, während sie in den westlichen Mittelgebirgen seltener Präsenz zeigte.

Das Wetter in den Bundesländern im August 2023
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Sachsen: Auch in Sachsen war der August warm und niederschlagsreich. So betrug das Temperaturmittel 18,7 °C (16,8 °C) und die Niederschlagsmenge 108 l/m² (77 l/m²). Unter dem Schnitt blieb die Sonnenscheindauer mit 185 Stunden (199 Stunden). Am Morgen des 10. sank die Temperatur in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge auf sehr frische 2,4 °C - den tiefsten Augustwert 2023 in Deutschland.

Sachsen-Anhalt: Hier ermittelte der DWD einen 18,4 °C (17,2 °C) warmen und mit 104 l/m² ungewöhnlich niederschlagsreichen August. So betrug das Plus rund 75 Prozent gegenüber dem Klimamittel von 59 l/m². In den südlichen Regionen wurden über 150 l/m² gemessen. Unterdurchschnittliche 185 Sonnenstunden (198 Stunden) wurden im Gebietsmittel errechnet.

Thüringen: Der letzte meteorologische Sommermonat hatte für Thüringen nicht nur warme 18,1 °C (16,0 °C), sondern mit 133 l/m² (69 l/m²) auch einen deutlichen Niederschlagsüberschuss von gut 90 Prozent im Gepäck. Im Thüringer Wald war es mit über 200 l/m² sogar noch nasser. Das Resultat: Niederschlagsreichster August seit 2010. Entsprechend zurückhaltend zeigte sich die Sonne mit 170 Stunden (192 Stunden).