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Was ist los mit dem Mauerwerk der Kirche St. Blasii?

Montag
28.08.2023, 18:37 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Wenn sich die Gelegeneheit bietet, versäume ich es nicht, vor allem in der Mittagszeit der Kirche St. Blasii einen kurzen Besuch abzustatten.

Ich war erschrocken, als ich vor einiger Zeit im Mauerwerk der Kirche tiefe Risse entdeckte, war die Kirche doch vor gar nicht langer Zeit in- und auswändig saniert worden, und der Kalkmörtel der Fugen glänzt noch immer in weißer Frische. Aber an einigen Stellen, besonders an der Sakristei in der Nähe der Bus-Haltestelle, scheinen ungeheure Kräfte das Mauerwerk in Bodennähe förmlich auseinanderzusprengen. Ich habe bisher dafür noch keine Erklärung gelesen oder gehört.

Ich erinnere mich an die 1980er-Jahre, als ich wochentags täglich entweder am Pfarrhaus St. Blasii vorbei durch das Eselsgässchen oder vom Pferdemarkt aus meinen Weg zur Humboldtschule, meinem damaligen Arbeitsplatz, nahm. Einige Zeit lang konnte ich beobachten, wie das Mauerwerk der Kirche an einigen Stellen wohl bis zum Fundament freigelegt worden ist. Ich erinnere mich noch daran, dass an der Seite zum Pferdemarkt hin auch Gebein von Bestattungen des ehemaligen Kirchhofes zu Tage trat.

Es wurden dann von einer Firma Bohrungen schräg nach unten vorgenommen, viel Wasser ist geflossen, und wie mir schien, ist dort eine Flüssigkeit hineingepresst worden, die dazu dienen sollte, Fundament und Mauerwerk zu festigen. Ich vermute, einige von den kreisrunden Bohrlöchern, die natürlich jetzt mit Kalkmörtel gefüllt sind, kann man immer noch sehen.

Nun weiß vermutlich fast jeder Laie, dass Zement und Gips sich, falls sie vermischt werden, höchst unverträglich verhalten und eine gewisse Sprengkraft entwickeln können. Andererseits ist auch bekannt, dass im Mittelalter und später in unserer Gegend viel Gipsmörtel verarbeitet wurde. Sollte die erwähnte Flüssigkeit eventuell Zement enthalten haben und mit Gips in Berührung gekommen sein? Das ist meine laienhafte Theorie, die mir mangels besserer Argumente in den Sinn kam.

Sicher bin ich nicht der einzige Nordhäuser, der mehr über die Ursachen dieses Schadens und die Möglichkeiten seiner Behebung erfahren möchte.
Peter Kuhlbrodt