Sommersonne kann Arbeitsschutz-Risiko No. 1 sein

Sonnenbrille, Sonnencreme & Helm

Sonnabend
19.08.2023, 08:39 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Große Hitze und direkte Sonneneinstrahlung sind für alle, die jetzt im Freien arbeiten müssen, eine enorme Belastung. Die Sonne erschwert dabei nicht nur harte körperliche Arbeit, sie ist auch langfristig eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Gesundheit...

Die UV-Strahlung kann nicht nur schnell einen Sonnenbrand verursachen, sie kann auch der Auslöser für Hautkrebs sein. Ein geeigneter Sonnenschutz zählt deshalb bereits seit Jahren zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und hebt Sonnencreme und Sonnenbrille ganz selbstverständlich auf Augenhöhe mit Schutzhelm oder Handschuhen. Arbeitsschutz-Experte Ken Hauser vom TÜV Thüringen erklärt, worauf bei einem zuverlässigen Sonnenschutz bei der Arbeit zu achten ist.

„Nicht nur die Klassiker wie Schutzhelm, geeignetes Schuhwerk und Arbeitsbekleidung gehören heute zur persönlichen Schutzausrüstung. Wer draußen arbeitet, dem muss der Arbeitgeber für seine PSA auch einen geeigneten Sonnenschutz zur Verfügung stellen. Das fordert die europäische PSA-Verordnung (EU) 2016/425. Darin sind auch grundlegende Anforderungen an die persönliche Schutzausrichtung zum Schutz der Haut festgeschrieben. Auch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hat einige Schutzmaßnahmen für das Arbeiten unter Sonneneinstrahlung herausgegeben“, erklärt Ken Hauser vom TÜV Thüringen.

Auch wenn Sonnenschutzmittel inzwischen zur PSA gehören, können diese nur einen vorrübergehenden Schutz gegen UV-Strahlen bieten. „Der große Nachteil von Sonnenschutzcreme ist, dass sie im Lauf eines Arbeitstages mehrfach aufgetragen werden muss. Da sie nicht sofort einzieht, erzeugt sie außerdem oft einen klebrigen Film auf der Haut. Gerade auf Baustellen zieht dieser schnell Staub und Schmutz an. Wer dennoch auf Sonnenschutzmittel schwört, sollte zumindest Lichtschutzfaktor 30 verwenden, noch besser wäre Faktor 50“, rät Hauser.

Den weitaus besseren Schutz bietet spezielle Arbeitskleidung mit integriertem UV-Schutz. „Sonnenschutz-Arbeitskleidung wird in vielfältigen Ausprägungen angeboten. Für im Freien Arbeitende sind langarmige Shirts auch im Sommer die bessere Wahl. Da die Haut nicht direkt der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist, schützen sie besser vor UV-Stahlen. Besonders schutzbedürftig ist auch die Kopf- und Nackenpartie. Auch hier werden spezielle Kopfbedeckungen oder Kappen mit Nackenschutz angeboten, die auch unter einem Schutzhelm getragen werden können. Was viele unterschätzen, ist die schädigende Wirkung des UV-Lichts für die Augen“, merkt der Arbeitsschutz-Experte an. Auch eine Sonnenschutzbrille mit seitlicher Abschirmung sollte daher auf Außenbaustellen zur persönlichen Schutzausrüstung gehören.