AFD Landtagsmitglied Jens Cotta fragt nach:

500 Jahre Bauernkrieg – ohne Bauernkriegsdenkmal?

Donnerstag
27.07.2023, 18:13 Uhr
Autor:
emw
veröffentlicht unter:
Im Juni eines jeden Jahres legt der Thüringer Rechnungshof seinen Jahresbericht vor. Neben den Prüfungen der Haushalts- und Wirtschaftsführung erstellt er noch Berichte zu einzelnen Projekten und Maßnahmen. In diesem Jahr hat der Landesrechnungshof das Panorama-Museum in Bad Frankenhausen im Kyffhäuserkreis in den Fokus gerückt...



Nach Aussage des für diesen Bereich zuständigen Direktors Klaus Behrens weist das Panorama-Museum erhebliche bauliche und konstruktive Mängel auf. Als Mitteldeutscher kennt man die markanten weißen, senkrecht angebrachten Stahlbetonschalen, die beim Bau der Hülle des „Elefantenklos“ verwendet wurden. Und genau hier ist das Problem zu suchen, normalerweise liegen diese Stahlbetonschalen waagerecht als Dachelemente auf DDR-Turnhallen oder Industriebauten. Zusammengehalten wird der Experimentalbau durch eine Stahlbandkonstruktion, die zunehmend korrodiert.

Aus einer Bestandsaufnahme, immerhin weiß man seit 2014 um die baulichen Mißstände, sollte sich eigentlich ein Maßnahmenplan ableiten, um die Mängel an der Substanz zu beseitigen. 9 Jahre und 900.000 Euro Planungskosten später liegt immer noch keine genehmigungsfähige Bauanmeldung vor. Es fehlt eine belastbare Kostenermittlung und ein tragfähiges Gesamtkonzept.

Doch statt sich um das Elementare zu kümmern, soll nun die Fassade des Eingangsbereiches verschönert und der Parkplatz näher an das Denkmal gelegt werden. Die Begründung für den neuen Parkplatz (Kosten 2 Millionen) mutet wie ein Schildbürgerstreich an. Diese Maßnahme soll die Inklusion von körperlich Beeinträchtigten fördern. Der Ansatz ist ja zu begrüßen, nur ist das Eingangsgebäude grundsätzlich nicht barrierefrei nutzbar. Die Rollstuhlfahrer werden auch weiterhin direkt über einen Hintereingang in das Hauptgebäude geführt. Demzufolge können Rollstuhlfahrer wie bisher direkt am nutzbaren Zugang parken.

Nach Ansicht der AfD im Kyffhäuserkreis wäre es sinnvoller die Prioritäten der Bauvorhaben richtig zu ordnen. Hierzu sagt Landtagsmitglied Jens Cotta: „Das Panoramamuseum wird als national bedeutendes Kulturdenkmal geführt. Der roten Regierung in Erfurt scheint nicht klar zu sein, dass man das Ölgemälde nicht mal eben abmontieren und in die Ecke stellen kann. Es gilt schnellstens ein Konzept für den Erhalt des Gebäudes zu erstellen. Es verbietet sich in die Zuwegung zu investieren, solange der generelle Fortbestand des Panoramamuseums nicht sichergestellt ist. Solche Teilbaumaßnahmen sind zudem haushaltsrechtlich nicht zulässig und wirtschaftlich nicht zu vertreten. Die Regierung hat umgehend einen belastbaren Kostenplan aufzustellen."

Anmerkung der Redaktion der Kyffhäuser Nachrichten:
Wir haben eine Anfrage an das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr gestellt und um eine Stellungnahme gebeten. Wir werden weiter darüber berichten.