Dietrich von Ilfeld

Domherr zu Erfurt, Kantor von Mainz

Sonntag
09.07.2023, 13:45 Uhr
Autor:
red
veröffentlicht unter:
Überlieferungen sagen aus, dass Vertreter vom Grafengeschlecht von Ilfeld und Hohnstein (Neustadt) in weiteren, hohen Funktionen im Mittelalter wirkten. Zu Elger, Graf zu Ilfeld (Honstein),dessen Sohn Dietrich von Ilefeld, der sozusagen heute ein wichtiger Thüringer wäre als erstes Beispiel, warum, das lesen Sie hier…

Etwas fragen sich mitunter die Ilfelder. Wehmütig sieht man gedanklich nach Ho(h)nstein Neustadt. Heute liegen beide Ortschaften in der Landgemeinde Harztor, in der nördlichen Provinz Thüringens, direkt am Harz: Ist unser Graf Elger (Elgerus, Adelgerd) von Ilfeld schlicht nach Honstein gezogen und was wurde aus den Edlen von Ilfeld? War das, wie oft geschrieben steht, das Ende dieser edlen Linie?

Nun es war offenbar nicht das Ende dieser Linie. Denn in Urkunden in den Archiven Sachsen, -Anhalt und Thüringen finden wir Informationen, die insbesondere auf einen Vertreter oder Nachfahren des seinerzeit berühmten Grafen Elger weisen. Offenbar war er auch intellektuell begabt, studierte bereits damals in Paris. Sogar eine Begründung des Dominikanerordens hierzulande durch einen „von Ilefeld“ wird erwähnt.
Das scheint sich auch in anderen Urkunden zu bestätigen. Hier begegnet uns ein Abt Dietrich von Ilfeld, der durchaus vermögend gewesen sein muss. Bzw. in den Jahren 1364 und 1379 als Domherr von St. Severin zu Erfurt oder als Kantor von Mainz.

Er war in wichtige Fragen der finanziellen Ausstattung von Klöstern bzw. dem Dom involviert. Am 26. November 1379 war Dietrich von Ilfeld als Kantor von Mainz offenbar Teilnehmer einer Verhandlung, welche Erzbischof Ludwig von Mainz mit Vertretern der Franziskaner auch unter Anwesenheit des Bruno, Kanoniker Zum Heiligen Kreuz in Nordhausen, in Erfurt führte. Folgen eines Interdikts gegen ein Kloster der Franziskaner wurden unter Teilnahme weiterer, hoher Herren sowie der Priorin Elisabeth des Klosters Heusdorf, besprochen bzw. geregelt. Ein solches Interdictum (lat.) konnte eine schnelle administrative Zwischenmaßnahme sein, um eine bestimmte Situation zu sichern.

Dietrich von Ilfeld könnte exemplarisch in einer Reihe derer von Ilfeld und später tatsächlich der von Ho(h)nstein stehen, die als kirchliche Würdenträger bzw. Amtsinhaber eine besondere Bedeutung und einen Platz in den Geschichtsbüchern gefunden haben. In einer in Bälde folgenden weiteren Abhandlung soll dies vor dem Hintergrund des Bauernkriegs, also dann 16. Jahrhundert, skizziert werden. Hiermit können die Ilfelder sich ein etwas vertieftes Bild von den ehem. Grafen von Ilfeld bilden.
Tim Schäfer

Quelleninfo zu Dietrich von Ilfeld
https://archivsachsen.de, 10001 Ältere Urkunden, 04295